Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Mason „Mace“ Browne – Jessica Chastain
Mace ist hitzköpfig, impulsiv und neigt zu Gewaltausbrüchen, eine Militärveteranin und erfahrene CIA-Agentin, die sich von nichts und niemandem aufhalten lässt, wenn sie ihre Aufträge erledigen und Missionen erfüllen will. Sie ist außerdem ungewöhnlich intelligent, hat einen ausgeprägten Sinn für Humor und ist schlagfertig. „Manchmal bringt ihr Temperament sie in Situationen, in denen sie sich nicht befinden sollte“, sagt Jessica Chastain. „Sie springt, bevor sie nachdenkt – und sie ist sarkastisch, was ich in Filmen sonst nie sein darf.“
Nach so langer Zeit im Dienst ist die Einzelgängerin ziemlich verblüfft, als sie bei Marie auf eine Agentin trifft, die es mit ihrem Können aufnehmen kann – sie ist die erste Frau, der Mace begegnet, deren körperliche Fähigkeiten und strategisches Denken ähnlich ausgeprägt sind wie bei ihr. Nach ihren Begegnungen in Paris beginnt Mace, in Marie eine Gleichgesinnte zu sehen. Und wenn es etwas gibt, wovon Mace profitieren könnte bei ihrer inoffiziellen Jagd nach dem Datenschlüssel, dann sind es ein paar Freunde mehr.
Beim Dreh hatten Jessica Chastain und Diane Kruger ihre Freude daran, Kräfte und Können in den rasanten Actionszenen zu messen und die ersten freundschaftlichen Banden zu erkunden, die zwischen den beiden rivalisierenden Spioninnen entstehen. Erst kämpfen sie gegeneinander, dann kämpfen sie zusammen gegen ihren gemeinsamen Gegner.
„Jessica ist eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation“, erklärt Diane Kruger. „Jede ihrer Darstellungen ist stets wunderbar durchdacht, und Mace ist keine Ausnahme. Sie erfüllt die Figur mit einer erstaunlichen Tiefe und Sensibilität. Sie ist hart wie Stahl und offenbart doch eine ganz weiche und verletzliche Seite.“
Chastain kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, in der sie stets faszinierend komplexe Frauenfiguren gespielt hat. Sie hat dabei auch immer wieder eine beachtliche Bandbreite zur Schau gestellt und ganz unterschiedliche Charaktere gespielt – von der kurvenreichen Südstaatenlady Celia Rae Foote in THE HELP („The Help“, 2011) hin zu der eiskalten CIA-Analystin Maya, die eine entscheidende Rolle bei der Jagd nach Osama Bin Laden spielt in dem Politthriller ZERO DARK THIRTY („Zero Dark Thirty“, 2012). Für beide Darstellungen verdiente sich Chastain jeweils eine Nominierung für einen Academy Award.
Bei der Vorbereitung auf THE 355 griff sie ihre jahrelange Ausbildung als Tänzerin wieder auf, um die Anmut und Beweglichkeit von Mace gut darstellen zu können. „Als ich jünger war, war ich eine Ballerina, ich liebe Tanzen“, merkt Chastain an. „Als ich mit der Arbeit an Filmen begann, wurde mir schnell bewusst, dass die körperliche Choreographie, die man fürs Drehen braucht, auf gewisse Weise eine Ähnlichkeit mit dem Tanzen besitzt, weil es um Rhythmus und Zählen geht. Wenn man nicht da ist, wo man sein soll, kann es sein, dass man seinen Kollegen Schaden zufügt.“
Dr. Graciela Rivera – Penélope Cruz
Dr. Graciela Rivera hat einen scharfen Verstand, und ist sehr empathisch. Sie ist nicht darauf aus, gefährliche Abenteuer zu erleben; sie hat keine Vorliebe für große Risiken oder begibt sich gerne in Gefahr. Viel lieber hilft sie ihren Patienten – traumatisierten kolumbianischen Geheimagenten – und verlässt dann am Abend ihr Büro, um zu ihrem Ehemann Juan und ihren beiden Söhnen nach Hause zu gehen.
Als Gracie, wie sie genannt wird, allerdings in den Außendienst geschickt wird, um Luis zurück nach Kolumbien zu bringen, wird sie ohne ihr Zutun Teil der Mission, den Datenschlüssel zu finden, und arbeitet fortan Seite an Seite mit Mace, Khadijah und Marie. „Graciela lässt sich als Augen und Ohren des Films beschreiben, weil sie eigentlich ein ganz normaler Familienmensch ist, der aus ihrem bisherigen Leben gerissen und mit auf diese Reise genommen wird“, erklärt Simon Kinberg. „Aber anstatt immer einen Schritt hinter den anderen Figuren zu sein, erweist sie sich bald als ebenbürtig.“
Ihre Mutterinstinkte helfen dabei, alle Meinungsverschiedenheiten der Gruppe bereits im Keim zu ersticken. „Graciela ist mitfühlend und warmherzig, und sie hat ein außergewöhnliches Talent, sich in andere Menschen hineinzuversetzen“, berichtet Jessica Chastain. „Ihr ist es zu verdanken, dass diese Gruppe doch sehr unterschiedlicher Frauen zu einer Familie zusammenwachsen kann.“
Die Rolle wurde von Penélope Cruz selbst entwickelt. „Als Jessica Chastain mich anrief, um mir von diesem Filmprojekt zu erzählen, fragte sie mich, was für eine Figur ich in der Welt der Agenten am liebsten spielen würde“, erinnert sich Cruz, eine Oscar©-Gewinnerin, die man kennt aus Filmen wie VOLVER – ZURÜCKKEHREN („Volver“, 2008), VICKY CRISTINA BARCELONA („Vicky Cristina Barcelona“, 2008) oder NINE („Nine“, 2009) sowie vielen anderen Zusammenarbeiten mit dem spanischen Meisterfilmemacher Pedro Almodóvar, gerade erst bei PARALLELE MÜTTER („Madres paralelas“, 2021). „Ich sagte, dass ich gerne die eine Figur spielen wollte, die nicht so richtig in die Gruppe passen will. So etwas habe ich in Filmen dieser Art bisher noch nicht gesehen – eine ganz normale Person, die sich in einer außergewöhnlichen Situation beweisen muss.“
Obwohl sie absolut nichts mit Waffengebrauch und Nahkämpfen zu tun haben will, entwickelt sich Gracie zu einem unverzichtbaren Mitglied des THE 355-Eliteteams weiblicher Kämpferinnen. Ihre Kenntnisse der Psychologie und des menschlichen Verhaltens tragen in nicht unerheblichem Maße dazu bei, dass die Agentinnen in heiklen Situationen die Oberhand behalten können. „Mir gefiel es, genauer zu untersuchen, wie sich ein ganz normaler Mensch verhalten würde, der plötzlich wie ein Agent leben muss“, meint Penélope Cruz. „Das bringt etwas Humor in den Film, was ich als wichtig erachte in diesem Genre. Gleichzeitig hat der Film auch eine ernste Seite, weil er sehr genau zeigt, wie solche Geheimdienste arbeiten.“
Lin Mi Sheng – Bingbing Fan
Lin Mi Sheng umgibt ein großes Mysterium. Sie ist bestens ausgebildet und beobachtet das Team auf Schritt und Tritt, auch wenn es den Frauen anfangs gar nicht bewusst ist. Ihre Motive sind unklar. Es lässt sich unmöglich sagen, ob sie eine Mitstreiterin oder ein Feind ist. „Die Frauen wissen nicht so recht, wie sie Mi Sheng einschätzen sollen, und es ist ihnen nicht klar, ob sie ihr vertrauen können“, sagt Jessica Chastain.
Die Rolle ging an den chinesischen Superstar Bingbing Fan, die zuvor einen kleineren Part als Mutantin Blink in dem Superhelden-Blockbuster X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT („X-Men: Days of Future Passed“, 2014) übernommen hatte, produziert und geschrieben von THE 355-Regisseur Simon Kinberg. „In den meisten Geheimagentenfilmen sind die weiblichen Agenten immer nur Sidekicks oder Anhängsel der Männer, wie Bond-Girls zum Beispiel, und haben keine sonderlich ausgeprägte Persönlichkeit“, sagt Bingbing Fan. „THE 355 ist anders, weil hier eine Gruppe von Geheimagentinnen im Mittelpunkt steht, darunter Mi Sheng. Jede von ihnen ist selbstbewusst und unabhängig. Mi Sheng ist eine sehr einzigartige Figur, und das war der Grund, warum ich unbedingt mitspielen wollte.“
Fan freute sich darauf, wieder mit Kinberg zu arbeiten und zum Ensemble des Films zu stoßen. Zudem gab ihr ihre Rolle die Gelegenheit, eine Figur mit einer großen Brandbreite an Fähigkeiten zu spielen. „Wenn Sie mich fragen, dann ist Mi Sheng eine sehr mysteriöse Dame aus dem Orient – sie ist ruhig und gelassen, aber eine großartige Kämpferin, und sie kennt sich außerdem mit chinesischer Medizin aus“, erzählt Fan. „Am wichtigsten ist jedoch, dass sie, wie die anderen Hauptfiguren, nach Weltfrieden strebt und bereit ist, sich dafür selbst zu opfern, wenn es nötig sein sollte.“
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es nicht die wilde Action des Films war, die sich als größte Herausforderung des Films entpuppte, sondern die Kniffligkeit beim Vermitteln des Agentengewerbes. „Im Film trägt Mi Sheng eine ganz besondere Brille, mit der sie Geheiminformationen weitergeben kann. Das verlangte mir eine ganze Menge ab bezüglich meiner Gesichtsausdrücke“, gesteht Fan. „Sie hat natürlich eine ganze Menge intensiver Actionszenen, aber dann wiederum ist jede feine Veränderung der Mimik wichtig für die Rolle. Natürlich können Geheimagenten ihr Gesicht nicht zu sehr verziehen oder dürfen ihre Gefühle in ihrem Gesichtsausdruck zeigen; das hieß für mich, dass alles sehr intensiv und gleichzeitig doch subtil sein musste – eine echte Herausforderung!“
Die anderen Agentinnen sind nicht von ungefähr so beeindruckt von ihr. „Lin Mi Sheng verfügt über unglaubliche Computerkenntnisse, ist eine begnadete Hackerin und wächst auch im Außendienst über sich hinaus – sie ist sehr athletisch“, erzählt Jessica Chastain. „Als Mace und die anderen Frauen ihr begegnen, ist ihnen bewusst, dass sie nicht ganz in ihrer Liga spielen.“
Marie – Diane Kruger
So furchtlos wie Mace und vielleicht noch tödlicher: Marie ist eine erfahrene Agentin des Bundesnachrichtendiensts, Deutschlands Geheimdienst und Gegenstück der CIA. Sie ist eine einsame Wölfin in jederlei Hinsicht. Marie vertraut niemandem. „Marie wurde als kleines Mädchen von ihrem Vater verraten, der selbst Geheimagent war“, sagt Simon Kinberg. „Im Verlauf des Films muss Marie ganz neu lernen, den fremden Frauen aus verschiedenen Ländern und von im Wettbewerb stehenden Geheimdiensten zu vertrauen und ein entscheidender Bestandteil des Teams zu werden. Sie ist impulsiv, manchmal fahrlässig und definitiv gewalttätig. Aber sie ist auch eine verwundete Seele, genau wie die anderen Figuren. Deshalb kommen sie zusammen und finden eine Familie Gleichgesinnter.“
Einst war Marie eine der jüngsten Rekrutinnen in der Geschichte des BND. Sie respektiert ihren langjährigen Vorgesetzten, Müller, aber wenn sie unterwegs ist, arbeitet sie am liebsten allein, vorzugsweise mit einem Arsenal an frei verfügbaren Waffen an ihrer Seite.
„Marie ist sehr methodisch und effizient“, sagt die deutsche Schauspielerin Diane Kruger, die durch ihre Auftritte in Quentin Tarantinos revisionistischem Zweiter-Weltkriegs-Film INGLOURIOUS BASTERDS („Inglourious Basterds“, 2009) und dem zutiefst bewegenden deutschen Drama AUS DEM NICHTS (2017) von Fatih Akin, der ihr den Darstellerinnenpreis in Cannes bescherte, bekannt ist. „Sie hat in ihrem Leben nichts anderes als den Job.“
Was das anbetrifft, könnten Marie und Mace Zwillingsschwestern sein. „Sie sind beide Typ A“, meint Kruger. „Es ist wenig überraschend, dass sie einander zunächst nicht besonders leiden können. Sie sind sich einfach zu ähnlich. Im Verlauf des Films verdienen sie sich gegenseitigen Respekt – es ist eine Beziehung wie ein Katz-und-Mausspiel.“
Als sich die Gelegenheit bot, eine Hauptrolle in THE 355 zu übernehmen, hatte sich Diane Kruger nach einer Babypause gerade wieder auf Rollensuche begeben. Sie war sofort begeistert von der Idee, bei einem weiblichen Agentenfilm mitzumachen.
„Ich dachte, dass es wohl körperlich ein ziemlicher Akt werden würde, speziell nachdem ich gerade ein Baby bekommen hatte; ich hatte auch noch nie eine Figur gespielt, die so glatt ist und so cool und so perfekt bei allem, was sie tut“, merkt Kruger an. „Ich liebe das Agentengenre, und dies ist eine wunderbare Version eines Agentenfilms nur mit Frauen in den Hauptrollen, ein Film im Stil der MISSION: IMPOSSIBLE-Filme, also genau die Art von toller Unterhaltung, in der eigentlich immer nur Männer die Hauptrollen spielen.“
Wie Chastain investierte auch Diane Kruger viel Zeit in die Choreographie der Kampfszenen, bevor der Dreh begann. Sie unterzog sich außerdem Waffentraining, eine Erfahrung, die die Schauspielerin mit einem Ausbildungslager vergleicht. „Man fühlt sich ziemlich stark, wenn man an einem Filmset körperlich so aktiv sein kann“, findet sie. „Man hat das Gefühl, als könne man es mit jedem Mann aufnehmen, der einem über den Weg läuft.“
Khadijah Adoyo – Lupita Nyong’o
Khadijah ist eine überragend talentierte Hackerin mit messerscharfem Verstand. Sie hat beim MI6 gearbeitet, kennt sich aus in der Welt der Spionage, aber sie hat den Außendienst hinter sich gelassen, um Unternehmerin in der Techwelt zu werden.
Nachdem Mace ihr die wahre Macht des verschwundenen Datenschlüssels und sein Potenzial, weltweit für unfassbare Zerstörung zu sorgen, klargemacht hat, erkennt sie, dass sie sich wieder mit ihrer alten Freundin zusammentun muss, um die Welt zu retten. Sie verabschiedet sich von ihrem Ehemann Abdul und kehrt zum Außendienst zurück.
„Die digitale Waffe, die Mace ihr zeigt, ist genau das, wovor Khadijah die Welt immer bewahren wollte“, erklärt Lupita Nyong’o. „Es ist in ihrem Interesse, angesichts ihrer Fähigkeiten, aktiv mit daran beteiligt zu sein, diesen gefährlichen Gegenstand sicher zu verwahren.“
Nyong’o wurde 2013 für ihre Leistung in 12 YEARS A SLAVE („12 Years a Slave“, 2013) mit dem Oscar© gewürdigt. Und natürlich hat sie auch schon einmal eine Spionin gespielt: Sie war die unerschrockene und eigenständige Kämpferin Nakia in dem weltweiten Blockbuster BLACK PANTHER („Black Panther“, 2018). Aber Khadijah ist eine ganz andere Art von Agentin. Ihr Umgang mit technischen Geräten übertrifft den von Nyong’o um Welten. Das war aber tatsächlich einer der Gründe, sagt die Schauspielerin, warum sie den Part so spannend fand. „Eine Frau zu spielen, die so wissenschaftlich denkt wie Khadijah, ist absolutes Neuland für mich“, meint Nyong’o. „Ich habe keinerlei Ahnung von Wissenschaft. Ich war aber neugierig, wie es sein würde, wenn man so rüberkäme, als wüsste man ganz genau, wie ein Computer funktioniert. Khadijah ist außerdem ein Typ, der sich perfekt anpassen kann. Sie ist direkt. Sie ist klug. Sie hat Einfühlungsvermögen.“
Lupita Nyong’o gefiel ebenso die Prämisse des Films und die Gelegenheit, an der Seite so vieler talentierter Kolleginnen vor der Kamera zu stehen. „Ich fand die Idee aufregend, Frauen in einem Action-Adventure-Agententhriller in den Vordergrund zu stellen – und auch, dass sich dieses Frauen-Ensemble mit Frauen von überall auf der Welt zusammensetzt“, sagt sie. „Die Besetzung dieses Films besteht aus Schauspielerinnen, die ich bisher nur aus der Ferne bewundern konnte. Mit ihnen jetzt auf einer Augenhöhe vor der Kamera zu stehen, war eine Erfahrung, die ich niemals vergessen werde.“
Luis – Édgar Ramirez
Luis ist ein Agent der Nationalen Direktion für Nachrichtendienste in Kolumbien, der die Spionage für immer aufgeben will. Er hat den Plan entwickelt, mit dem Verkauf des Datenschlüssels an den Höchstbietenden die Zukunft seiner Familie finanziell abzusichern. Obwohl er nach außen hin habgierig wirkt, ist Luis innerlich zerrissen. „Luis hat ein Gewissen, aber er hat auch einen Job, bei dem er nicht weiß, ob er den nächsten Tag erleben wird“, berichtet Simon Kinberg. „Er sieht eine Gelegenheit, ein anderes Leben führen zu können.“
In der Hoffnung, Luis von seinem Verrat abbringen und die Festplatte in ihren Besitz bringen zu können, schickt die kolumbianische Agentur Graciela nach Paris, die den abtrünnigen Geheimagenten nach Hause holen soll. Luis vertraut ihr, und nach Stunden angespannter Verhandlungen gelingt es ihr, zu ihm durchzudringen und ihn zu überreden, das Richtige zu machen, auch wenn das bedeutet, dass ein Gefängnisaufenthalt auf ihn wartet. Diese Wahl bringt sie beide in Gefahr. Luis wird zur Zielscheibe, und Gracie wird verwickelt in eine gefährliche Mission, die über die Zukunft der Welt entscheidet.
„Mir gefällt, dass es sich um einen Actionfilm mit komplexen Figuren handelt“, erklärt der venezolanische Schauspieler Édgar Ramirez, der mit Jessica Chastain bereits in ZERO DARK THIRTY („Zero Dark Thirty“, 2012) vor der Kamera gestanden ist. „Diese Figuren haben ganz verschiedene Hintergründe, jeder bringt seine eigene schwierige Geschichte mit. Wir machen darum keinen Bogen. All diese Menschen tragen Ballast mit sich herum, und es gibt Dinge, mit denen sie fertigwerden müssen."
Ramirez war außerdem angetan davon, dass der Blick auf die Geschichte international ist, was Hollywoodfilmen oft fehlt. „Die Agenten kommen aus aller Herren Länder. Und wir Schauspieler kommen ebenfalls aus der ganzen Welt“, merkt Édgar Ramirez an. „Mir gefällt die Diversität des Films. Völlig nahtlos wechseln wir von einer Sprache zur anderen. Ich finde das aufregend, weil das Publikum auf diese Weise die Möglichkeit erhält, in verschiedene Welten einzutauchen, auf eine richtige Reise mitgenommen zu werden.“
Nick – Sebastian Stan
Sebastian Stan kennt sich aus an Sets von Actionfilmen. Nach Jahren in der Rolle des Bucky Barnes in den AVENGERS-Filmen von Marvel und der Disney+-Serie „The Falcon and the Winter Soldier“ kann Stan mit Kampfsequenzen und ausgeklügelten Stunts umgehen. Was den Schauspieler indes reizte, den Partner auf Maces Mission in THE 355 zu spielen, war der für einen Spionagethriller erfrischend andere Ansatz des Films. Und obendrein war er begeistert, Teil der Starbesetzung sein zu können.
„Ich hatte eine tolle Zeit, als ich mit Jessica bei DER MARSIANER: RETTET MARK WATNEY („The Martian“, 2015) vor der Kamera stand“, erinnert sich Stan. „Wir sind danach befreundet geblieben, und sie fragte mich, ob ich Lust hätte, einen Blick auf das Drehbuch von THE 355 zu werfen und vielleicht die Rolle Nicks zu übernehmen. Ich war so begeistert von diesem Angebot, dass ich sofort zusagte und es nicht erwarten konnte, wieder mit ihr zu arbeiten. Und als ich sah, wer außerdem noch alles mit dabei sein würde, war es erst recht eine klare Sache. Das Drehbuch war klasse. Es macht Spaß, ist unterhaltsam, unberechenbar, originell und steckt voller erstklassiger Action, durchdachter Figuren und pfiffiger Handlungswendungen.“
Zu Beginn der Geschichte sind Nick und Mace eng befreundete Agenten, auf ihrer Mission in Paris wird es romantisch. „Dass ihre Chemie so außerordentlich gut ist, ist einer der Gründe, warum man sie zusammen losschickt“, erklärt Stan. „Die Leute fallen auf sie herein, weil ihr Umgang miteinander so selbstverständlich und vertraut ist.“
Sie erhalten keine weitere Gelegenheit, dem Potenzial ihrer Romanze auf den Grund zu gehen. Als sie in dem Pariser Straßencafé ankommen, wo sie mit ihrem kolumbianischen Kontakt verabredet sind und die Festplatte mit dem Datenschlüssel entgegennehmen sollen, überschlagen sich die Ereignisse, und sie verlieren einander aus den Augen. Marie stiehlt den Rucksack, in dem sie den begehrten Gegenstand vermutet, und Mace nimmt die Verfolgung auf, während Nick sich an die Fersen von Luis heftet. Das hat ungeahnte Folgen für alle vier Agenten, aber Nicks Entwicklung ist vermutlich die überraschendste. „Nick ist nicht so vertrauenerweckend, wie er zunächst scheint“, gesteht Simon Kinberg. „Aber seine Gefühle für Mace sind nicht gespielt, sie sind echt. Wie alle Figuren in diesem Film ist Nick ein nuancierter, mehrdimensionaler Charakter.“
Foto:
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Info:
STAB
Regie Simon Kinberg
Drehbuch Theresa Rebeck, Simon Kinberg
Nach einer Idee von Theresa Rebeck
BESETZUNG
Mace/Mason Browne Jessica Chastain
Graciela Rivera Penélope Cruz
Lin Mi Sheng. Bingbing Fan
Marie Schmidt Diane Kruger
Khadijah Adiyeme Lupita Nyong‘o
Luis Rojas Édgar Ramirez
Nick Fowler Sebastian Stan
Elijah Clarke Jason Flemyng
Jonas Müller Silvester Groth
Larry Marks John Douglas Thompson
Grady Leo Staar
Abdruck aus dem Presseheft