Serie: Die angelaufenen Filme in deutschen Kinos vom 6. Februar 2014

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Wenn wir den Film von Lars Kraume auf den Titel bringen, hat das auch damit zu tun, daß wir UND ÄKTSCHEN! vom verehrten Gerhard Polt noch nicht gesehen haben. Gleichzeitig finden wir die Filme von Lars Kraume zumindest immer interessant und diesen berührend.

 



MEINE SCHWESTERN



Ein Jahr dauert es also, bis ein schon vorführbarer Film dann in die Kinos kommt. Denn genau vor einem Jahr auf der letzten Berlinale stellte Lars Kraume seinen Film vor, der nun am ersten Tag der Berlinale 2014 in die Kinos kommt. Die Geschichte ist kurz, das Problem lang und die Schauspielerinnen ausgezeichnet. Eine Frau muß auf Leben und Tod am Herzen operiert werden und verbringt die Tage davor mit ihren beiden Schwestern an der Nordsee und in Paris.

Wie es ausgeht, darüber läßt uns Regisseur Kraume keine Illusion. Gleich zu Beginn wird die Tote aus dem Krankenhausbett auf die Bahre und von dort ins ins Leichenfach im Keller bugsiert. Und wenn man dann die Stimme der Toten hört, dann weiß man, daß man keinen mitleidserheischenden Film sehen wird, sondern einen, der vom Tod mitten im Leben erzählt. Linda raunt nämlich aus der Ferne, daß es nun doch 30 Jahre geworden sind, wo ihre Lebenserwartung angesichts des angeborenen Herzfehlers gerade mal 3 Monate waren.



Linda wird gespielt vonJördis Triebel und hat als ältere Schwester Katharina (Nina Kunzendorf) und als jüngere Clara (Lisa Hagmeister) zur Seite. Klar, daß diese dem Wunsch der Kranken folgen und mit ihr in den alten Familienferienort an der Nordsee fahren. Der Film erzählt seine Geschichte nach dem Tod, als Rückblende der Verstorbenen ins Leben sozusagen. Schnell bekommen wir auch die Binnenstrukturen der Geschwister mit, wo die Älteste die Bestimmerin ist und die Jüngste unter den beiden Älteren doch auch leidet. Die Sonderrolle der Kranken erleben wir auch.



Nach Paris fahren sie, weil dort Onkel Daniel (Ernst Stötzner) und Tante Leonie (Angela Winkler) leben und in den Gesprächen und im Verhalten aller ist der potentielle Tod und die Reaktion der Überlebenden Thema. Der Film lebt von den vielen Details, in denen wir mitbekommen, daß dieser Tod in so jungen Jahren immer eine Option war. So ist die Grundstimmung schon eine traurige, aber weder eine verzweifelte, noch eine rührselige. Letzten Endes geht es darum, wie man das Leben lieben lernen kann, wozu gehört, daß man auch das Abschiednehmen durch den Tod von Liebsten lernt, damit er bewältigbar ist.



UND ÄKTSCHEN!

Einen Film im Film bringt Mitregisseur Polt, wenn er vom Vorhaben einer Bank erzählt, einen Filmwettbewerb auszuschreiben, nur um den Gewinn diesem Amateurfilmer (Polt) zuzuschustern, damit dieser damit die Schulden bei eben dieser Bank zurückzahlen kann. Der Film soll ein Hitlerfilm werden und diesen in seinem Privatleben in er bayerischen Bergwelt zeigen, vor allem Eva Braun ausgiebig vorkommen lassen, die in Gisela Schneeberger zu einer richtigen Nummer wird. Der Film wird nichts, aber das Scheitern soll grandios, lustig und bitterböse sein.



FREE BIRDS – ESST UNS AN EINEM ANDEREN TAG

Zwei Truthähne, die angesichts von Thanksgiving um ihr Leben fürchten müssen, machen eine Zeitreise ins Jahr 1621, um von Anfang an zu unterbinden, daß Truthahnessen zu einem nationalen Brauch wird.



DALLAS BUYERS CLUB



Nach einer wahren Geschichte geht es um einen Texaner, der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts HIV erkrankt, vor seinem Ende noch einen großen Handel mit illegalen Medikamenten aufzieht.



JAPPELOUP – EINE LEGENDE

Die Geschichte eines Springreitpferdes und seines Besitzers. Der Film erzählt von den Siegen und den Niederlagen und kommt einem sehr realistisch vor.