hlm.deAuftakt zum virtuellen Museums-Projekt Landesmuseum Darmstadt und Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main/Darmstadt (Weltexpresso) - Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum beginnt  die Kooperation mit dem Hessischen Landesmuseum  Darmstadt (HLMD) zur digitalen Verbindung und Entwicklung beider Sammlungen. Da fragt man sich, warum und wozu. "Ziel ist es, innovative digitale Vermittlungskonzepte regional zu verankern", heißt es. Aha, aber was bedeutet das und wie geht es vor sich? Das Filmmuseum erklärt dazu:

Das DFF in Frankfurt wagt sich gemeinsam mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt (HLMD) an die virtuelle Verknüpfung der beiden Sammlungen. Unter dem Projekttitel „Constellation 2.0 Regional“ verfolgen die Institute einen neuartigen Ansatz zur regionalen Verankerung innovativer digitaler Vermittlungsstrategien. Zum Ende der zweijährigen Projektphase sollen Besucher:innen in jedem der beiden Häuser auf inhaltlich kuratierten Pfaden auch ausgewählte Objekte des Partnermuseums im digitalen Raum erleben und spielerisch erschließen können.

dff.deerschließungEin Kick-off-Meeting am gestrigen Dienstag bildete den Auftakt für die Kooperation. Die für das DFF zuständige Projektkoordinatorin Katharina Ewald und ihr Darmstädter Kollege Martin Menz werden mit ihren Teams in den kommenden Wochen eine erste Auswahl von Objekten aus den umfangreichen Sammlungen aus Kunst- und Erdgeschichte im Landesmuseum treffen, die in das Projekt aufgenommen werden. Interessant sind die Objekte dann, wenn sich eine inhaltliche Verbindung zu einem der vielfältigen Objekte in den Ausstellungen, Archiven oder digitalen Räumen des DFF herstellen lässt.

In regelmäßigen Fachtreffen unter dem Titel „Constellation Building Workshops“ erschließen die Projektbeteiligten nach und nach die Museumsbestände beider Häuser und entwickeln über sogenannte Storylines inhaltlich kuratierte Verbindungen zwischen den Objekten in Frankfurt und Darmstadt. Besucher:innen werden künftig auf digitalen Pfaden zwischen dem DFF und dem HLMD wandern, und sich so Geschichten erschließen, die die mannigfaltigen Objekte aus den Sammlungen erzählen. Durch die digitale Verknüpfung der Sammlungen entsteht so ein völlig neuer – dabei regional verankerter – virtueller Resonanzraum. Das klingt sehr anspruchsvoll, die Frage ist, welchen Mehrwert Besucher haben. Denkt man allein an das Landesmuseum Darmstadt, so könnte man als Besucher dort Monate zubringen, so umfangreich ist die Sammlung, die als eine der letzten Universalmuseen gelten kann. Ursprünglich nämlich wurden ausgehend von den Wunderkammern, den Kunstkammern und Kunstkabinetten, die sich Fürsten und andere Potentaten aus den ehemaligen Raritätenkabinetten zusammengesammelt hatten, die Fachgebiete geordnet und je eigenen Museen zugeordnet: Kunst, Angewandte Kunst, Technik u.a.. Diese Entwicklung geschah vorwiegend im 19. Jahrhundert und nur da, wo beispielsweise ein Fürstentum relativ klein war, wie Hessen-Darmstadt, blieben die Universalmuseen bestehen, die - da nur noch wenige vorhanden sind - für uns heute einen besonderen Reiz besitzen. Wenn diese Besonderheiit herauszustellen und zu Geschichten zu verdichten, das Ergebnis der Zusammenarbeit von Universalmuseum und Filmmuseum ist, dann kann daraus etwas Neues werden. 

Wie das im Museum praktisch funktionieren wird, wird derzeit noch erprobt. Der Einsatz  kontaktloser NFC-Technologie, mit der Objekte gescannt, digital gesammelt und auch noch nach dem Museumsbesuch nacherlebt werden können, ist ebenso denkbar wie der Einsatz von Bildschirmgeräten, die die Stories zwischen den Gegenständen vor und während des Besuchs visualisieren. Museumspädagog:innen beider Häuser liefern die fachlichen Hintergrundinformationen, aus denen die Dramaturgie für die Objektverbindungen entwickelt wird. Die ersten Storylines sollen noch bis Jahresende feststehen.

Das Projekt wird gefördert durch „experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation“ und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

„Constellation 2.0 Regional“ baut auf dem Projekt „Konstellationen filmischen Wissens // Constellation 2.0“ auf, welches im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird.

Fotos:
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Prototyping Lab Ende März im DFF: Erste Tests mit den digitalen Erschließungswerkzeugen
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