Serie: Die angelaufenen Filme in deutschen Kinos vom 27. Februar 2014, Teil 3
Claudia Schulmerich
Berlin (Weltexpresso) – Die meisten Spielfilme um den Ausbruch des Vesuvs und der Verschüttung der kleinen und feinen Stadt Pompeji 79 n. Chr. berufen sich auf DIE LETZTEN TAGE VON POMPEJ von Edward Bulwer-Lytton und derjenige, der dies Buch aus unserer Bibliothek davongetragen hat, soll es gefälligst wiederbringen! Doch dieser Film, der auf englisch POMPEII heißt, erzählt eine andere Geschichte.
POMPEII 3 D
Diesmal geht es also nicht um Glaukus und seine Geliebte Ione, besonders in Erinnerung in dem Monumentalfilm von Mario Bonnard von 1959, und auch nicht um Robert Harris' POMPEII, erst recht nicht um die hochinteressanten Aufzeichnungen des Plinius d.Ä., der in Pompeji umkam, auch nicht die vielen Briefe von Plinius d.J., der überlebte, sondern um den ganz neuen Vesuvausbruch in 3 D,in dem Regisseur Paul W.S. Anderson Pompeji schon wieder einmal untergehen läßt.
Geblieben ist das Jahr 79 n. Chr., wo die Kaiser und seine Entourage längst das Volk mit panem et circenses abspeisen, um ihre eigene Mißwirtschaft zu bemänteln. Wir kennen die Gladiatorenkämpfe aus den Filmen vom Alten Rom, die aus gutem Grund Sandalenfilme heißen. Hier ist es der Sklave Milo (Kit Harington, bekannt aus Game of Thrones), der neu in den Ring geworfen wird. Er ist ein intelligenter und adliger Kelte, übriggeblieben von der Keltenabschlachterei der Römer und nun ob seiner grandiosen Körperdisziplin für den Kampf in der Arena – die Spiele – vorgesehen.
Er trifft auf den schwarzen Sklaven, dem Superhelden der Arena, der nur noch einen Sieg braucht, bis er zum freien Bürger Roms erklärt wird. So lautet die Fama, die sich nie verwirklicht. Wie sich aus der existentiellen Feindschaft dieser beiden eine wirkliche Freundschaft entwickelt, gehört zu den positiven Ereignissen im Film, dessen gnadenlose Seite vor allem Senator Corvus verkörpert, dem Kiefer Sutherland eine mißgelaunte und abfällige Visage leiht und einen abgrundtiefen gemeinen Charakter. Erstens will er die bodenständige, also pompejanische Händlerstochter Cassia (Emily Browning) zur Frau, die ihn verabscheut, und zweitens ist er genau derjenige, der die Eltern, ja die ganze Familie des Milo gemordet hatte
Damit ist das Szenario umrissen, wobei die Handlung, in der am Schluß alle tot sind, immer wieder ins Stocken gerät, wenn sich der Vesuv regt...das passiert auf vielerlei Weise. Erst harmlos als Rauch und Wolken, dann erleben wir im Kino, wie uns die Brocken nur so um den Kopf schießen, man duckt sich unwillkürlich ein paar Mal, aber ist es das wert, das Ganze in 3 D zu machen, wo es doch heißt, Filme würden davon um ein Drittel teurer? Wir hätten dieses Geld angemessener in einem besseren Drehbuch angelegt gesehen, auch in einem historisch korrekteren Vesuvausbruch, wo es ja tatsächlich nicht die Lavaströme und Schlammlawinen waren, die den Tod brachten, sondern der Ascheregen.
LIKE SOMEONE IN LOVE
Tja, der Name des iranischen Filmerzählers Abba Kiarostami läßt einfach anderes erwarten, als diesen blaßen Dialogfilm, wo in Japan eine Studentin, die auch als Prostituierte unterwegs ist, von einem Professor, der mit ihr nur essen will,eines Besseren belehrt wird, dann beide auch noch auf ihren Freund treffen und alle drei ein Verwirrspiel in Gang halten.
DIE ABENTEUR VON MR.PEABODY & SHERMAN
Die beiden Amerikaner haben schon viele Abenteuer und Geschichtsfilme durchgestanden, wobei der eine ein Hund, der andere ein Mensch ist, wobei das Professorale und Gebildete auf Seiten des Hundes ist. Diesmal vergaloppiert sich der kleine Sherman und erzählt was von einer Zeitmaschine, tja und schon ist die doofe Mitschülerin im Alten Ägypten. Rettung naht.