Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Warum schaut man den achten Eberhoferkrimi mit der gleichen Neugierde und auch Freude an wie die letzten? Weil es der Geschichtenerzählerin Rita Falk und den Filmleuten um Regisseur Ed Herzog grandios gelingt, das Alte, Bewährte, nämlich die Figurenkonstellationen um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) herum mit neuen Inhalten, auch neuen Personen zu kombinieren, so daß wir Zweierlei erleben: die Freude am Vertrauten, was man lustig fand, und wie sich das Neue und die Neuen auf die bisherige Konstellation auswirken.
Im Ernst, eigentlich sind die Geschichten gar nicht so wichtig. Wie die uns bekannten Niederkaltenkirchner damit umgehen, das ist es, was uns zum Lachen bringt und zum Weinen, wenn’s wieder mal daneben geht. Und dieses Gleichgewicht liefert auch dieser Film, so daß man anschließend sich gleich den neunten anschauen möchte, wie es denn weitergeht mit der Blase von Niederkaltenkirchen.
Tja, Franz muß sein Dienstjubiläum feiern, die Oma backt schon die Gugelhupfe, Franz hat Schulden, die Oma (Enzi Fuchs) will helfen und den Millionen-Jackpot knacken, weshalb sie für viele Hundert Euro Lotto-Scheine erwirbt. Doch der Zuschauer weiß durch eine kleine Nebenblende, daß Lotto-Otto
(Johannes Berzl) das Geld zwar einsteckt, aber seinen Rechner ausgesteckt hat, weshalb die Scheine gar nicht registriert werden. Mit so kleinem Besserwissen läßt uns der Regisseur sozusagen das Drehbuch mitschreiben. Guter Trick, der immer wieder vorkommt und wirkt! Mit dem Lotto-Laden stimmt sowieso was nicht, denn er wird überfallen, angezündet und brennt ab, in dem Flammen kommt Ottos Mutter um. Wohin nun mit Otto?
Für Eberhofer ist klar, daß sein Hupf und Sprung, Freund Rudi Birkenberger (Simon Schwarz), den Jungen aufnimmt. Doch – und auch hier wissen wir Zuschauer schon mehr als der Franz – Rudi ist stinkesauer auf den, den er nicht mehr seinen Freund nennt, denn er hat den dreibeinigen Hund, den Rudi gerettet und dem Freund geschenkt hat, nicht genommen. Außerdem ist er eh mit seiner Flamme beschäftigt, endlich hat Rudi eine Frau, die ihn noch dazu mit Esoterik einwickelt.
Und dann kommt die Verkündung der Lottozahlen! Sowohl Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) wie sein Freund Flötzi (Daniel Christensen) haben die richtigen Zahlen, wähnen sich als Jackpotknacker. Letzterer beginnt, sich schon als Superreicher in hohe Kosten zu stürzen. Das unterhält zunehmend, denn der Zuschauer weiß, wie es ausgehen wird. Schadenfreude gehört also auch zu den Aha-Erlebnissen.
Das ist das Drumherum. Aber die eigentliche Geschichte geht ganz anders. Otto ist verschwunden, er hat Spielschulden und war dauernd in Tschechien; Franz stellt eine Gruppe zusammen, die im tschechischen Rotlicht- und Glücksspielmilleu nach Otto und der kriminellen Bande suchen. Schnell werden sie fündig, retten Otto, doch die Bande verfolgt sie bis nach Hause, ballern alles zusammen, auch die für das Jubiläum gebackenen Guglhupfe – daher das Geschwader - und als eigentlicher Drahtzieher entpuppt sich ein niederbayerischer Dienststellenleiter, ein Polizeikumpel von Franz, der ihn eh unausstehlich fand. Gut, so.
P.S. Unverzeihlich, daß eine eigentliche Hauptfigur gar nicht genannt ist. Aber die taffe Susi (Lisa Maria Potthoff), Mutter des gemeinsamen Sohnes, weiß genau, was sie will. Jetzt will sie ihren Franz durch eine Paartherapie handlicher machen. Sie wissen selber, wie das ausgehen muß.
Foto:
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Info:
STAB
Regie Ed Herzog
Drehbuch Stefan Betz und Ed Herzog nach dem Roman
von Rita Falk
Drehzeit 6. September bis 15. Oktober 2021
Drehtage 29 Tage
Drehorte Niederbayern, München und Umgebung,
Tschechien
Länge 97 Minuten
FSK ab 12 Jahre
BESETZUNG
Franz Eberhofer Sebastian Bezzel
Rudi Birkenberger Simon Schwarz
Susi Lisa Maria Potthoff
Papa Eberhofer. Eisi Gulp
Oma Eberhofer Enzi Fuchs
Leopold Eberhofer Gerhard Wittmann
Flötzinger Daniel Christensen
Metzger Simmerl Stephan Zinner
Wirt Wolfi Max Schmidt
Moratschek Sigi Zimmerschied
Bürgermeister Thomas Kügel
Max Simmerl Ferdinand Hofer
Lotto-Otto Johannes Berzl
Dr. Brunnermeier. Stefan Betz
Karl Stopfer Frederic Linkemann
Theresa Stefanie Reinsperger
Mike Kuglmayer Michael A. Grimm
Drehtage 29 Tage
Drehorte Niederbayern, München und Umgebung,
Tschechien
Länge 97 Minuten
FSK ab 12 Jahre
BESETZUNG
Franz Eberhofer Sebastian Bezzel
Rudi Birkenberger Simon Schwarz
Susi Lisa Maria Potthoff
Papa Eberhofer. Eisi Gulp
Oma Eberhofer Enzi Fuchs
Leopold Eberhofer Gerhard Wittmann
Flötzinger Daniel Christensen
Metzger Simmerl Stephan Zinner
Wirt Wolfi Max Schmidt
Moratschek Sigi Zimmerschied
Bürgermeister Thomas Kügel
Max Simmerl Ferdinand Hofer
Lotto-Otto Johannes Berzl
Dr. Brunnermeier. Stefan Betz
Karl Stopfer Frederic Linkemann
Theresa Stefanie Reinsperger
Mike Kuglmayer Michael A. Grimm