Justice League

Tagestipp für Freitag, 23. September 2022 bei Pro Sieben

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Nachdem sich Superman (Henry Cavill) im Kampf mit Doomsday geopfert hat (in ″Batman v Superman: Dawn of Justice″), hat Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck) zwar immer noch Schuldgefühle, er hat aber sein Vertrauen in die Menschheit zurückbekommen.

Da erhält Diana Prince alias Wonder Woman (Gal Gadot) von den Amazonen aus ihrer Heimat eine Nachricht, dass dort von einem Außenweltler namens Steppenwolf (Ciaràn Hinds) eine sogenannte Powerbox gestohlen wurde, die ihm vor Jahrhunderten nach einem blutigen Kampf abgenommen worden war.

Jetzt versuchen die beiden ein schlagkräftiges Team von Superhelden zusammenstellen, denn es gibt noch zwei weitere dieser machtvollen Objekte, eines wird in Atlantis und eines auf der Erde aufbewahrt. Sie rekrutieren den aus Atlantis stammenden Arthur Curry alias Aquaman (Jason Momoa), Barry Allen alias The Flash (Ezra Miller) und den nach einem Unfall kybernetisch veränderten Victor Stone alias Cyborg (Ray Fisher).

Doch selbst für die fünf Superhelden könnte es schwierig werden zu verhindern, dass Steppenwolf und seine riesige Armee von Paradämonen in den Besitz aller drei Powerboxen kommen. Sind sie allein wirklich in der Lage, einen Angriff von katastrophalen Ausmaßen abwehren oder könnte ihnen doch noch jemand zur Hilfe kommen?


"Justice League" ist nach "Man of Steel" (2013), "Batman v Superman: Dawn of Justice" (2016) und "Wonder Woman" (2017) der erste Versuch mehrere Superhelden des DC-Universums zusammen kämpfen zu lassen. Weitere Action-Filme des DC-Universums waren vor und nach dem Erscheinen von ″Justice League″ ″Suicide Squad″ (2016), "Aquaman" (2018), "Shazam!" (2019), "Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn" (2020), "Wonder Woman 1984" (2020), ″The Suicide Squad″ (2021) sowie "Zack Snyder’s Justice League" (2021), der Directors Cut von ″Justice League″ von Regisseur Zack Snyder im Format 4:3. In den nächsten Jahren sind noch weitere Superhelden-Filme geplant. So wird am 20.10.2022 ″Black Adam″ mit Dwayne Johnson in die Kinos kommen und vermutlich im nächsten Jahr noch ″Aquaman 2″ und ″The Flash″.

Von den genannten Superhelden waren bis zum Start von ″Justice League″ 2017 im Kino nur Batman und Wonder Woman in Filmen zu sehen, deshalb benötigt der Film beinahe die Hälfe der Laufzeit, um die übrigen drei Akteure einzuführen. Dadurch beginnt der Film mit Einzelaktionen aller fünf Charaktere.

Der Actionfilm wurde von Regisseur Zack Snyder zwar begonnen, aber die letztendliche Fassung stammt von Joss Whedon, der den Ton des Originals verändert hat und versucht hat, den Film an einigen Stellen nicht so Bierernst zu filmen.

Für die coolen Sprüche wurde The Flash ausgewählt, Ezra Miller bringt dessen jugendliche Unbekümmertheit sehr gut herüber. Jason Momoa konnte zeigen, dass Aquaman eine interessante Figur ist. Er konnte sich hier aber noch nicht entwickeln, da eigentlich nichts über seinen Hintergrund erzählt wird und er deshalb noch kein eigenständiges Profil entwickeln konnte. Dies hat sich dann allerdings in seinem Einzelfilm ″Aquaman″ geändert, da dort die Herkunft von Arthur Curry sehr ausführlich behandelt wird. Die Charaktere von Batman und Wonder Woman werden in diesem Film nicht weiterentwickelt, Ben Affleck und Gal Gadot machen ihre Sache aber sehr ordentlich.

Ciaràn Hinds ist als Bösewicht Steppenwolf gut, aber - wie leider in vielen Superheldenfilmen - nicht überragend, denn auch sein Hintergrund kam etwas zu kurz und es war eigentlich immer klar, dass er am Ende von den vereinigten Superhelden besiegt werden kann.

"Justice League" ist ein guter aber kein außergewöhnlicher Film, denn er bringt keine allzu großen Überraschungen. Die Actionszenen sind gut anzusehen, das CGI wirkt niemals störend, auch den Schauspielern nimmt man ihre Rollen ab. Die Geschichte ist, wie eigentlich bei beinahe allen Comic-Verfilmungen, vorhersehbar, das tut aber der Spannung keinen Abbruch. Allerdings gibt es gegen Ende des Films einige Szenen mit einem ganz speziellen Charakter, die dann doch ausgesprochen kitschig ausgefallen sind.

Auch wenn "Justice League" bei weitem nicht an die Avengers-Filme herankommt, ist er trotzdem sehenswert. Auch er hat - wie inzwischen bei den Comic-Verfilmungen allgemein üblich - noch eine Szene während und eine Szene nach dem Abspann, letztere mit einem überraschenden Cameo.

Zusatz: Für alle Fans, die mit der hier gezeigten Fassung unzufrieden sind, gibt es den mehr als vierstündigen Directors Cut als "Zack Snyder’s Justice League" auf Blu-ray im Handel.

Foto 1: (v.l.n.r.) Barry Allen / The Flash (Ezra Miller); Bruce Wayne / Batman (Ben Affleck); Diana Prince / Wonder Woman (Gal Gadot) © Warner Bros.
Foto 2: Batman / Bruce Wayne (Ben Affleck, l.) und Aquaman / Arthur Curry (Jason Momoa, r.) © Warner Bros.
Foto 3: (v.l.n.r.) Aquaman / Arthur Curry (Jason Momoa), Diana Prince / Wonder Woman (Gal Gadot), Barry Allen / The Flash (Ezra Miller) und Cyborg / Victor Stone (Ray Fisher) © Warner Bros.

Info:
Justice League (USA 2017)
Originaltitel: Justice League
Genre: Action
Filmlänge: 120 Min.
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Chris Terrio und Joss Whedon nach der Story von Chris Terrio & Zack Snyder
Darsteller: Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Momoa, Ezra Miller, Ray Fisher, Jeremy Irons , Amy Adams, Diane Lane, J.K. Simmons, Joe Morton, Ciarán Hinds u.a.
FSK: ab 12 Jahren
″Justice League″ läuft am Freitag, 23.09.2022 um 20:15 Uhr bei Pro Sieben und wird am Samstag, 24.09.2022 um 0:45 Uhr wiederholt.