Tagestipp für Sonntag, 9. Oktober 2022 bei SAT.1
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Im Abspann von "Thor: Tag der Entscheidung" (2017) werden die Raumschiffe der Bewohner von Asgard unter der Leitung von Thor (Chris Hemsworth) von einem riesigen Schiff überfallen. Zu Beginn von "Avengers: Infinity War" wird deutlich, dass das Raumschiff dem Titanen Thanos (Josh Brolin) gehört, der auf der Suche nach den 6 Infinity-Steinen ist, nachdem seine erste Mission zusammen mit Loki (Tom Hiddleston) in "The Avengers" (2012) gescheitert ist. Er ist bereits im Besitz des Handschuhs, der zusammen mit den sechs Steinen unvorstellbare Macht verleiht.
Die sechs Infinity-Steine sind der Orb (Macht, lila), der in "Guardians of the Galaxy" (2014) erstmals gezeigt wurde, der Tesserakt (Raum, blau) aus "Captain America: The First Avenger (2011), der Äther (Realität, rot) aus "Thor - The Dark Kingdom" (2013), der Gedanken-Stein (gelb), der sich im Kopf des Androiden Vision (Paul Bettany) befindet, aus "Avengers: Age of Ultron" (2015), das Auge von Agamotto (Zeit, grün), das in Doctor Strange" (2016) gezeigt wurde, und der bisher noch unentdeckte Seelen-Stein (orange).
Da die Avengers nach den Ereignissen in ″The First Avenger: Civil War″ (2016) gerade in zwei Gruppen unter Captain America (Chris Evans) und Iron Man (Robert Downey Jr.) aufgespaltet sind, müssen sie sich wegen der Bedrohung durch Thanos zusammenraufen. Aber auch Peter Quill (Chris Pratt) und seine Truppe der Guardians of the Galaxy, Doctor Strange (Benedikt Cumberbatch) oder der Black Panther (Chadwick Boseman) werden in die Kämpfe mit hineingezogen. Es geht nicht nur um die Bedrohung der Erde, sondern des gesamten Weltalls...
"Avengers: Infinity War" war der 19. Film innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU). Mit Einnahmen von über 2 Milliarden US-Dollar steht der Film auf Platz 1 der weltweit erfolgreichsten Filme 2018. Auch in Deutschland ist er mit einem Einspielergebnis von etwa 38 Millionen Euro auf Platz 1 der Jahres-Charts.
"Avengers: Infinity War" ist der Beginn des großen Showdowns, der in einigen Filmen in den letzten Jahren beginnend mit "Iron Man" (2008) vorbereitet wurde. Deshalb sollte man einige dieser Filme auch unbedingt gesehen haben und zwar vor allem "The First Avenger: Civil War" (2016), "Doctor Strange" (2016), "Thor: Tag der Entscheidung" (2017), "Guardians of the Galaxy Vol. 2" (2017) und "Black Panther" (2018). Denn die beiden Regisseure Anthony und Joe Russo halten sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern erwarten, dass den Zuschauern die Vorgeschichten bereits bekannt sind.
Da in dem Film sehr viele Superhelden auftreten, werden sie von den Drehbuchautoren Christopher Markus & Stephen McFeely und den Russo-Brüdern auf unterschiedliche Handlungsstränge und verschiedene Orte verteilt. Dabei wurde aber Wert darauf gelegt haben, dass bei jeder Figur der Tonfall aus den Solo-Filmen beibehalten wurde. Dadurch ist der Zuschauer mit den einzelnen Charakteren sofort wieder vertraut und kann problemlos in den Film einsteigen. All dies ist ausgesprochen interessant erzählt, und obwohl die Orte häufig wechseln, verliert man nie den Überblick. Das macht den Film ungemein spannend und kurzweilig. Auch die bekannten witzigen Sprüche fehlen nicht, sie nehmen aber auch nicht überhand.
Besonders hervorzuheben ist, dass mit Thanos den Regisseuren endlich ein wirklich toller Bösewicht gelungen ist, denn in den bisherigen Marvel-Filmen konnte eigentlich nur Loki überzeugen. Josh Brolin ist als Thanos - verdeckt unter viel CGI - einfach äußerst gefährlich aber auch wunderbar vielschichtig. Denn er denkt, dass er mit seinem mörderischen Plan das Universum zu einem besseren Ort machen kann.
Die verschiedenen Darsteller der Superhelden haben leider nicht die Chance sich aus der Masse herauszuheben, trotzdem hat jeder seinen Anteil an den vielen Kämpfen. Die Schlachten zwischen den Avengers und den Truppen von Thanos mit den vielen Action-Szenen können sich - trotz Mengen von Computer-Effekten - sehen lassen. Sie sind spannend und man hat eigentlich nie das Gefühl, dass die einzelnen Szenen zu lang sind. Jede der circa 130 Minuten des Films sind unterhaltsam.
Allerdings merkt der Zuschauer recht bald, dass der Film nicht das Ende der Geschichte um Thanos ist, denn es zeigt sich deutlich (was kein Spoiler ist), dass der Krieg um die Infinity-Steine erst mit ″Avengers: Endgame″ (2019) zu Ende sein wird.
"Avengers: Infinity War" ist unterhaltsames Popcorn-Kino, das man sich auch zu Hause unbedingt ansehen sollte, denn er ist der bis dahin spannendste und tragischste Marvel-Film mit dem besten Bösewicht der gesamten Serie.
Auch bei diesem Film gibt es - wie inzwischen bei den Marvel-Filmen üblich - noch eine diskussionswürdige Post-Credit-Szene.
Zusatz: ″Avengers: Endgame″ (2019) zeigt SAT.1 am Sonntag, 16.10.2022 um 20:15 Uhr. Der Film wird am Montag, 17.10.2022 um 02:25 Uhr wiederholt.
Foto 1: (v.l.n.r.) Doctor Strange / Stephen Strange (Benedict Cumberbatch), Iron Man / Tony Stark (Robert Downey Jr.), Wong (Benedict Wong), Hulk / Bruce Banner (Mark Ruffalo) © Marvel Studios 2018 / SAT.1
Foto 2: Thanos (Josh Brolin) © Marvel Studios 2018 / SAT.1
Foto 3: Spider-Man / Peter Parker (Tom Holland) © Marvel Studios 2018 / SAT.1
Info:
Avengers: Infinity War (USA 2018)
Originaltitel: Avengers: Infinity War
Genre: Science Fiction, Action
Filmlänge: ca. 133 Min.
Regie: Anthony und Joe Russo
Drehbuch: Christopher Markus und Stephen McFeely.
Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Chris Evans, Scarlett Johansson, Tom Holland, Chadwick Boseman, Paul Bettany, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Don Cheadle, Elizabeth Olsen, Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Bradley Cooper, Pom Klementieff, Benedikt Cumberbatch, Karen Gillan, Josh Brolin, Tom Hiddleston, Gwyneth Paltrow, Benicio del Torro u.a.
FSK: ab 12 Jahren
"Avengers: Infinity War" wird am Sonntag, 09.10.2022 um 20:15 Uhr bei SAT.1 gezeigt. Der Marvel-Film wird am Montag, 10.10.2022 um 01:35 Uhr wiederholt.