Bertand Tavernier, Christian Petzold u.a.

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit dem Monatsbeginn kommende Woche starten neue Filmreihen im Kino des DFF. Den Anfang macht am Dienstag, 1. November, die Reihe zu dem im März 2021 gestorbenen französischen Regisseur Bertrand Tavernier. Als dieser 1974 begann, lange Spielfilme zu drehen, stellte er sich zunächst inhaltlich und ästhetisch ganz in die Tradition der Nouvelle Vague. Er blieb in seinem Werk, obwohl vom US-amerikanischen Kino stark geprägt, stets ein französischer Regisseur durch und durch.

Tavernier widmete sich historischen ebenso wie Gegenwartsstoffen, drehte Genrefilme wie auch psychologische Studien und verfilmte Georges Simenon ebenso wie Jim Thompson. Besonders markante Themen seiner Filme waren der Krieg und das französische Kolonialsystem, die Justiz und die Polizei. Immer stehen bei Tavernier Menschen im Mittelpunkt, ihr Leben, ihre Arbeit, ihre Beziehungen, ihre Hoffnungen, für welche er immer Verständnis erweckt. Den Anfang der Filmreihe mit Werken wie ROUND MIDNIGHT, UN DIMANCHE À LA CAMPAGNE (Ein Sonntag auf dem Lande) oder COUP DE TORCHON (Der Saustall) macht am Dienstag, 1. November, um 18 Uhr ÇA COMMENCE AUJOURD’HUI (Es beginnt heute. Frankreich 1999.)

Mit dem Film L’HORLOGER DE SAINT-PAUL (Der Uhrmacher von St. Paul. Frankreich 1974) wird bei der Veranstaltung "Städtepartnerschaft Lyon-Frankfurt" am Mittwoch, 2. November, um 20:15 Uhr ein weiterer Film von Bertrand Tavernier gezeigt.


DA KOMMT NOCH WAS (Deutschland/Schweiz 2021, R: Mareille Klein)

In der Reihe Was tut sich... im deutschen Film? erwartet das Kino des DFF am Dienstag, 1. November, um 20:15 Uhr die Regisseurin Mareille Klein, die ihren Film DA KOMMT NOCH WAS (Deutschland/Schweiz 2021) vorstellt, in dem die 62 Jahre alte Helga sich in einen polnischen Arbeiter verliebt, was bei ihren Freundinnen nicht gut ankommt.


„Lecture & Film“

Mit dem Semesterstart geht auch die Reihe „Lecture & Film“ in Kooperation mit der Uni Frankfurt in eine neue Runde. Bis Februar 2023 widmet  sie sich unter dem Titel „Kino am Abgrund der Moderne“ dem Surrealisten Luis Buñuel. Am Donnerstag, 3. November, um 20:15 Uhr wird der Film LE FANTÔME DE LA LIBERTÉ (Das Gespenst der Freiheit. Frankreich/Italien 1974. R: Luis Buñuel) gezeigt. Prof. Vinzenz Hediger hält dazu den Vortrag "Verkehrt die Welt. Buñuels Phantom der Freiheit".


KINDERKINO

Das Kinderkino beginnt am Freitag, 4. November, um 14:30 Uhr mit MEIN LOTTA-LEBEN - ALLES TSCHAKA MIT ALPAKA (Deutschland 2022. R: Martina Plura); der Filmclub Treppe 41 zeigt am selben Tag um 22:30 Uhr ARCHIPELAGO (Großbritannien 2010. R: Joanna Hogg) und die Late-Night-Kultkinoreihe startet am Samstag, 5. November, um 22:30 Uhr mit George A. Romeros DAWN OF THE DEAD (Argento-Cut// Zombie. US 1978. R: George A. Romero.


Christian Petzold

Zur bereits angekündigten Carte Blanche D'Amour des Regisseurs Christian Petzold, der die Auswahl seiner liebsten Liebesfilme am Sonntag, 6. November, um 19 Uhr persönlich im Kino des DFF vorstellt, erscheint am Freitag, 28. Oktober, ein Podcastgespräch mit Urs Spörri vom Kino des DFF auf allen gängigen Plattformen.

Fotos:
ROUND MIDNIGHT (US 1986, R: Bertrand Tavernier)
©dff