Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom Mittwoch(!) 9. November 2022, Teil
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) – Ganz Wakanda trauert um den Tod von König T’Challa, dem Black Panther, der an einer unheilbaren Krankheit gestorben ist. Dadurch fällt das Land in eine Schockstarre, auch wenn Ramonda (Angela Bassett), T’Challas Mutter jetzt als Königin versucht, das Land zusammen zu halten und gegen Einmischungsversuche von außen zu verteidigen.
Gleichzeitig suchen Spezialteams von verschiedenen Weltmächten nach Vibranium-Vorkommen auf dem Meeresgrund. Bei einem solchen Versuch werden sie von Mitgliedern eines bisher unbekannten Seevolks angegriffen. Bis dahin glaubten die Wakander, dass nur sie im Besitz von Vibranium sind.
Namor (Tenoch Huerta), der Anführer des Talokan genannten Unterwasser-Reiches, wendet sich an Wakanda; um gemeinsam der restlichen Welt den Krieg zu erklären, da er seine Heimat und dessen Reichtum gefährdet sieht. Falls Ramonda nicht bereit ist, mit ihm zusammen zu kämpfen, droht er mit der Zerstörung Wakandas.
Es zeigt sich, dass es in Boston eine junge, hochbegabte Studentin namens Riri Williams (Dominique Thorne) gibt, die eine Technologie zum Aufspüren von Vibranium entwickelt hat und die dadurch in höchster Gefahr schwebt. General Okoye (Danai Gurira) und Prinzessin Shuri (Letitia Wright) machen sich auf den Weg in die USA, um sie zu suchen und nach Wakanda zu bringen. Doch auch Namor und die CIA sind hinter ihr her. Dadurch geraten Shuri und Riri in die Gefangenschaft der Wasserwesen und Shuri lernt sie Schönheit dieser Welt kennen.
Die Wakander unter der Leitung von Ramonda, M'Baku (Winston Duke), T’Challas ehemaliger Geliebten, der Elitekriegerin Nakia (Lupita Nyong'o) und General Okoyes Dora Milaje müssen versuchen, den Kampf gegen die Wasserwesen zu gewinnen.
Immer wieder bekommen sie dabei auch heimliche Informationen von Everett Ross (Martin Freeman) – gegen den Willen der CIA -, der meint Wakanda und seinen Bewohnern dankbar sein zu müssen...
″Black Panther: Wakanda Forever″ ist der 30. Film aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU). Inhaltlich ist er die Fortsetzung des Oscar-nominierten ″Black Panther″ (2018). Da Chadwick Boseman, der Darsteller des Black Panther, im August 2020 verstorben ist, stirbt de König von Wakanda bereits vor Beginn an einer unheilbaren Krankheit. Deshalb startet der Film mit seiner Beerdigung und ein auf T′Challa abgestimmtes Marvel-Intro. So schwebt das Erbe des Black Panthers vom Beginn bis zum Ende über diesem Film.
Regisseur und Drehbuchautor (zusammen mit Robert Cole) Ryan Coogler gelingt es wunderbar, dem tragischen Verlust Respekt zu zollen und in die Handlung einzubeziehen. Ryan Coogler, der auch Regisseur des ersten Black Panther Films war, fand eine gelungene Lösung, in dem die Rolle des schwarzen Panthers nicht neu besetzt wurde, sondern es sind die Frauen, die bisher hinter dem König zurückstanden, in den Vordergrund gerückt, denn jetzt hat Wakanda mit Ramonda eine Königin, die Hauptlast des Filmes trägt T’Challas kleine Schwester Shuri, die Elitesoldatin Nakia hilft und auch General Okoyes Dora Milaje hat wieder einen großen Anteil an den Kämpfen. Alle Schauspielerinnen sind in ihren Rollen unbedingt sehenswert.
Der Gegenspieler ist hier Namor, der interessanterweise einer der ersten Comic-Superhelden der MCU ist, denn er erschien erstmals 1939 in Marvel Comics # 1, was ihn zu einer der ältesten Marvel-Charaktere macht. Der mexikanischer Schauspieler Tenoch Huerta spielt Namor wunderbar sympathisch, so dass man hin und wieder vergisst, dass er eigentlich der böse Gegenspieler der Heldinnen ist. Allerdings zeigt der Film auch deutlich, dass Namor mit der Rettung seiner Heimat auch wichtige Ziele verfolgt.
Wenn man etwas genauer hinsieht, ist ″Black Panther: Wakanda Forever″ nicht nur einfach ein weiterer Action-Film aus dem Marvel Universum, sondern er ist auch ein Politthriller, da er sich inhaltlich auch um die Gier einiger Länder dreht, die meinen, das Vibranium würde ihnen unter allen Umständen zustehen.
Doch ″Black Panther: Wakanda Forever″ ist aber auch viel mehr als ″nur″ ein Politthriller, er ist auch eine Action-Komödie - ein Part für den vor allem von Martin Freeman als Agent Everett K. Ross zuständig ist -, außerdem ist er auch ein Film über Trauerverarbeitung und ein Film über Rache. Natürlich kommen die Actionszenen trotzdem nicht zu kurz.
Insgesamt erzählt ″Black Panther: Wakanda Forever″ eine packende Geschichte voller Humor, Tragik, Spannung und Action, bei der nach dem Tod von Chadwick Boseman starke Frauen in der Vordergrund rücken, denn Letitia Wright, Angela Bassett, Danai Gurira, Lupita Nyong'o und auch der Neuzugang Dominique Thorne glänzen in ihren Rollen, hinter denen Winston Duke, Martin Freeman und sogar Tenoch Huerta etwas zurückstehen müssen. Damit sorgen sie dafür, dass die Black Panther Saga weitergehen kann, denn König T’Challa mag gestorben sein, aber der Black Panther und Wakanda wird weiterleben. Dadurch wurde dem Fortgang der MCU neue Aspekte für die Zukunft des Charakters hinzugefügt. Dies alles macht den Film im Kino unbedingt sehenswert.
Zusatz: Wie bei den Filmen von Marvel üblich, gibt es wieder eine kurze Szene während des Abspanns, die auch für die Zukunft der Story interessant sein könnte. Deshalb: unbedingt sitzen bleiben!
Foto 1: Danai Gurira (l.) als Okoye und Letitia Wright (r.) als Shuri © Marvel Studios 2022
Foto 2: Lupita Nyong'o als Nakia © Marvel Studios 2022
Foto 3: Angela Bassett als Ramonda © Marvel Studios 2022
Foto 4: Winston Duke als M'Baku © Marvel Studios 2022
Info:
Black Panther: Wakanda Forever (USA 2022)
Originaltitel: Black Panther: Wakanda Forever
Genre: Action, Science Fiction, Sequel, Marvel
Filmlänge: ca. 161 Min.
Regie: Ryan Coogler
Drehbuch: Ryan Coogler und Robert Cole
Darsteller: Martin Freeman, Letitia Wright, Lupita Nyong'o, Danai Gurira, Angela Bassett, Winston Duke, Florence Kasumba, Tenoch Huerta u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: Mi. 09.11.2022