Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Dänin ASTA NIELSEN (1881-1972), der größte weibliche Stummfilmstar, wurde dies durch eine deutsche Aktiengesellschaft, die mit ihr Geld verdienen wollte. Dazu wurde ein Vertrag geschlossen, der sie für 30 Filme verpflichtete, die in kurzen Abständen gedreht wurden. Langfilme muß man dazu sagen, denn das Kino war in den Kinderschuhen und kannte nur kurze Filme und Filmchen. Mit dieser Serie von 30 Filmen sollte also auch der Film, der heute unsere Kinos bestimmt, durchgesetzt werden. Mit Erfolg.
Den damaligen Vertrag gibt es nicht mehr, aber man spricht von der Vertragssumme von 1, 4 Millionen, dazu gibt es ein Foto, das als Titelbild sitzend Asta Nielsen und Urban Gad zeigt, die übrigens 1912 heirateten, zusammen mit den vier Gesellschaftern der PAGU. Schlicht ging es darum, für das neue Format Langfilm reichsweit für drei Jahre die Kinos zu verpflichten, die kommenden 30 Filme mit Asta Nielsen und dem Regisseur und Drehbuchschreiber Urban Gad aufzuführen, von denen 29 wirklich produziert und vertrieben wurden. Außerdem wurden die Filme dank des Stars Asta Nielsen auch gewinnbringend ins Ausland verkauft, was den eigentlichen Gewinne brachte. Stummfilme mußten nicht aufwendig synchronisiert werden, die übersetzten Zwischentitel und Musikbegleitung waren schnell herzustellen. Spannend, wie insbesondere in Australien und auch Neuseeland diese Filme groß einschlugen (Foto unten rechts).
Die Kinos mußten sich verpflichten, ohne die Filme zu kennen, im Vorhinein die ganze Reihe zu bestellen, damit die Finanzierung gesichert war (was damals fortschrittlich war, hat später Hollywood mit Knebelungsverträgen für Kinos pervertiert, in dem sie Kinos zwangen ausschließlich ihre Filme zu zeigen). Die freiwillige Verpflichtung der Kinos scheint kein Problem gewesen zu sein, was wiederum mit den UNIONS-Kinos zu tun hat, eines davon hat auch in der Frankfurter Kaiserstraße die Asta-Nielsen-Filme aufgeführt (links). Doch die Unions-Kinos sind eine andere Geschichte.
Fortsetzung folgt
Fotos:
Von der Leinwand abfotografiert
©Redaktion
Von der Leinwand abfotografiert
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