driver

Der Spielfilm von 1978 mit Ryan O'Neal und Isabelle Adjani wurde Vorbild für Autoverfolgungsjagden, ab 1. Dezember als 4K, Blu Ray und DVD bei Studiocanal

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Unglaublich. Heute mit all dem digitalen Schnickschnack wäre das ja nichts Besonderes mehr, diese Fahrten mit dem Auto wie ein Slalom mit Skiern oder auch eine Abfahrt, wobei das ein dummer Vergleich ist, denn da kommen ja normalerweise alle ans Ziel, aber hier bei den Verfolgungsjagden, bleibt nur der Verfolgte lebendig und das Auto je nachdem, die Verfolger aber sind hin und wieder auch tot, ihre Autos aber auf jeden Fall Schrott. Heute also: gegessen, aber damals, 1978, eine derartige Sensation, daß jeder bessere Actionfilm sich dranhängte und eine Dekade oder auch zwei sich die Filme gegenseitig überboten.


Erst sehen wir eine Szene im Spielsalon, wo eine unbekannte Schöne (Isabelle Adjani) am Spieltisch nicht mehr aufmerksam dem Einsatz folgt, sondern aus dem Fenster blickt, aufsteht, ihre einwechselt, auf die Uhr schaut, nach draußen geht und noch deutlich sieht, wie ein Fahrer, den wir in seinem auffällig blauen Wagen schon zuvor vor dem Spielsalon gesehen hatten, der aber nun hintenherum am Supermarkt hält, wo zwei Maskierte mit Beuteln herausstürmen, hinein ins Auto und ab! Alles mit der Schönen abgesprochen, doch das erfahren wir erst später in diesem Film mit vielen Figuren, die alle keine Namen haben, sondern nach ihren Funktionen benannt sind. Der am Steuer also ist der Driver (Ryan O’Neal), die Schöne die Spielerin, die ihren Auftrag von der Agentin ( Ronee Blakley) erhalten hat, dort vor Ort zu sein, damit sie dann bei der Polizei, die den Driver verdächtigt, sagen kann, der war es ganz gewiß nicht.

Da geht es absolut hektisch zu, nur der Driver hat die Ruhe weg. Er kann, er darf, er muß sich auf’s Fahren konzentrieren, denn die jeweiligen Verbrecher können ihn buchen, sie direkt nach dem Überfall mit dem Wagen und dem Raubgut abzuholen und trotz vielfältigem Polizeiaufgebot in Sicherheit zu bringen. Warum die Polizei das immer so schnell mitbekommt, und schon Sekunden nach dem Raub zur Stelle ist, weiß man nicht, aber dramaturgisch ist das absolut notwendig, denn sonst könnten ja nicht diese Verfolgungsjagden sein, wo immer neue Polizeiwagen den Driver jagen, weil einer über den anderen im Graben landet oder mit anderen kollidiert oder explodiert oder oder…

Es kann natürlich auch sein, daß der mehr als ehrgeizige Bulle (Bruce Dern), der den ihm immer wieder entwischenden Driver persönlich nimmt, übersinnliche Kräfte entwickelt, bzw. einfach dem Driver auf der Spur bleibt, dann wird irgendwann auch ein Raubüberfall passieren. Aber so billig ist der Driver nicht zu haben. Denn die Geschichte hat inwendig viele Schleifen, so wollen andere Gangster seine Fahrkünste, doch er ist einer, der das nicht aus Gewinnstreben, sondern aus, ja was, auf jeden Fall den meisten absagt.

Aber dann findet der Bulle einen, den er gerade verhaltet hat, dem er Straferlaß anbietet, wenn er den Driver verpflichtet, doch… da passiert so viel, das glaubt man gar nicht, denn immer wieder sind ja auch die Damen dran. Die Agentin ist ja immer die, die die Treffpunkte ausmacht, sie allein kennt die unterschiedlichen Partner, die sie zum Verbrechen verkuppelt, weshalb sie für die Polizei wichtig ist, aber für so manchen Verbrecher eher tot sein sollte. Auch die Spielerin hat unaufhörlich ihre Auftritte, denn sie ist nicht nur für die falschen Alibis, bzw. Nichtwiedererkennung zuständig, sondern für die Schlüssel zu den Schließfächern, wo die Ware zwischengelagert wird. Und wo am Schluß der Bulle voller Erwartung, endliche den Driver dranzukriegen, ihn ein Fach noch aufsperren läßt, wo dieser die Tasche, die wir zuvor voller Dollarnoten gesehen hatten, herauszieht – doch die Tasche ist leer. Der Bulle kann ihn nicht überführen...

Foto:
Umschlagabbildung

Info:

Action, Krimi, Drama, Film Noir, Thriller
Spielfilm, Farbe 1978
Lauflänge 1 h 31
Regie Walter Hill
Drehbuch Walter Hill
Ryan O’Neal: Der Driver
Bruce Dern: Der Bulle
Isabelle Adjani: Die Spielerin
Ronee Blakley: Die Agentin

The Driver -
Limited Edition (4K Ultra HD)
+ blu-ray
+ dvd

Anfänge als Fußballer. Auch die zahlreichen Vereins