Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - „Wir hatten ein ganz klares Ziel für unseren Film“, sagt Produzent Christoph Müller, „und das sind die Wieder- erkennungswerte.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen nach dem Film aus dem Kino gehen und sagen: „Ist ja herrlich, die haben genau die gleichen Probleme und Situationen, die wir auch haben. Denen allen anderen geht es ja wie uns.“ Der Produzent empfiehlt Männern und Frauen gleichermaßen: „Wir sollten unsere Unterschiede umarmen.“
Denn, so unterstreicht Regisseurin Laura Lackmann: „Solange es Paare gibt, läuft sich die Diskussion über Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht tot. Das wird nie langweilig.“ Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu meint, dass die Differenzen und Unwägbarkeiten zwischen den Geschlechtern eher zunehmen als verschwinden werden: „Ich komme aus einer Generation, die stark geprägt wurde durch die linksintellektuelle Radikalität der 70er-Jahre. All die Fragen, die jetzt in puncto Feminismus und Emanzipation wieder heiß diskutiert werden, habe ich eigentlich für beantwortet gehalten. Das war offenbar ein Fehler. Das Thema ist überhaupt noch nicht durch. Im Gegenteil. Es scheint gerade so aktuell zu sein wie nie zuvor.“ Auch Laura Tonke schaut ähnlich in die Zukunft: „„Männer“ und „Frauen“ und alles was es sonst noch dazwischen gibt, wird es noch bis zum Ende der Welt geben und damit auch Missverständnisse, die noch für viele Comedy-Programme, Filme und Serien reichen werden.“
Thomas Hermanns denkt ebenfalls, dass der Kinofilm CAVEMAN exakt den Nerv der Zeit trifft: „Es sind ein paar neue Gräben aufgetaucht im Gender-Land, und auch Corona hat deutlich gezeigt, dass viele alte Rollenklischees noch lange ihre Gültigkeit haben werden.“ Deshalb schätzt Hermanns die Bedeutung des Kinofilms CAVEMAN umso mehr: „Laura Lackmann hat ein sehr intelligentes Update für ein Theaterstück geschaffen, das vor 30 Jahren Premiere hatte. Der Film spielt in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit, und wer ihn anschaut, der weiß: Seine Botschaft war nie wertvoller als heute.“ Esther Schweins spricht Laura Lackmanns Kinofilm die gleiche therapeuti- sche Wirkung zu, die seit Jahrzehnten auch dem Bühnenstück innewohnt: „Am Ende des Tages führen alle Pointen und Überspitzungen dazu, dass sich Männer und Frauen hinterher besser verstehen, wahrnehmen und aufeinander eingehen. Und falls sie nach dem Kino- oder Theaterbesuch doch nicht liebevoller miteinander umgehen sollten, dann zumindest humorvoller.“
Kurz vor der Jahrtausendwende sicherte sich der Isländer Óskar Eiríksson die Europa-Lizenzen für „Defending the Caveman“, nachdem ihn seine Schwester Signy auf dieses Bühnenphänomen aus den USA aufmerksam gemacht hatte. In Deutschland widmete sich der Schauspieler Kristian Bader der Übersetzung und Überarbeitung des Stückes, dem er den gekürzten Titel „Caveman“ gab. Gemeinsam mit Esther Schweins, die nach ihrem sensationellen Erfolg als Ensemblemitglied von „RTL Samstag Nacht“ erstmals Regie führte, brachte Kristian Bader die deutsche Fassung auf die Bühne des Schmidts Tivoli in Hamburg sowie in die Kulturarena Berlin, wo am 27.07.2000 die deutschsprachige Uraufführung stattfand. Er übernahm auch die Titelrolle. Bis heute hat er den Höhlenmenschen, der seine Frau unbe- dingt verstehen will, weit über 1000-mal gespielt. Im Laufe der Jahre übernahmen auch andere Schauspieler die Rolle, darunter Karsten Kaie, Holger Dexne, Martin Luding, Volker Meyer-Dabisch, Felix Theissen und zeitweise Ingolf Lück. „Caveman“ wurde in mehr als 70 deutschen Städten aufgeführt. In Österreich verkörpert Adi Hirschal den Caveman. Marco Lipski brachte mit „Deaf Caveman“ eine Adaption des Stückes in deutscher Gebärdensprache auf die Bühne.
Die Aufführungsrechte für den deutschsprachigen „Caveman“, aber auch für dessen Ableger „Cavewoman“ und „Cavequeen“, liegen bei der Theater Mogul GmbH. Geschäftsführerin ist Stefanie Leinert, die von Berlin aus die Interessen des internationalen Geschäftsführers Óskar Eiríksson vertritt. CAVEMAN entstand von Anfang an in enger Abstimmung mit der 2008 gegründeten isländischen Mutterfirma Theater Mogul GmbH.
Weltweit haben mehr als vierzehn Millionen Menschen das Ein-Mann-Stück im Theater gesehen. Die Aufführungen fanden in 25 Sprachen und in mehr als 55 Ländern statt, darunter die Tschechische Republik, die Dominikanische Republik, Estland, Finnland, Italien, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Spanien, Südafrika und die Schweiz. Mehr zum Thema ist auf der Internetseite www.caveman.de zu lesen, zu sehen und zu hören.
Foto:
©Verleih
Info:
Stab
Regie. Laura Lackmann
Buch: Laura Lackmann
Darsteller
Moritz Bleibtreu (Bobby)
Laura Tonke (Claudia)
Wotan Wilke Möhring (Hoffmann)
Martina Hill (Nike)
Alexandra Neldel (Saskia)
Jürgen Vogel (Alex)
Thomas Hermanns (Thomas)
Guido Maria Kretschmer (Guido)
Esther Schweins (Dr. Ekjulat)
Abdruck aus dem Presseheft