Premiere am 29. Januar, 18 Uhr im Deutschen Filminstitut und Filmmuseum als Beitrag zum Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Gerhard Wiedemann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eine gute Idee im Zusammenhang mit dem Gedenktag des 27. Januar auch dessen zu gedenken, der mit den Auschwitzprozessen in Frankfurt in den Sechziger Jahren gegen den Widerstand von Bundespolitik, der immer noch starken nachfaschistischen Anhängerschaft der Nazis in Gesellschaft, Politik, aber auch der Justiz den Anstoß gab, mit einer tieferen Aufarbeitung dieser Menschheitsverbrechen in deutschem Namen. Daran zu erinnern, ist das mindeste, was Nachgeborene tun können. Ungewöhnlich, daß der Film der Regisseurinnen hat, was man aber im Nachhinein versteht. Diese drei Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabel Gathof sprechen im Anschluss an FRITZ BAUERS ERBE - GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT (DE 2022) über ihren Dokumentarfilm.
Der systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des NS-Regimes fand nicht durch einzelne, wenige Täter statt, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab. Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung.
Der Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, entfaltet der Film eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand. Außerdem veranschaulicht er die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.
Jahrzehnte nach Kriegsende finden derzeit die wahrscheinlich letzten Gerichtsverfahren gegen NS-Verbrecher statt. Wie kam es dazu, dass ehemalige SSWachleute nun als Greise vor dem Jugendgericht stehen, die bis dahin weitestgehend von Polizei und Justiz unbehelligt leben konnten? Lange konnte die deutsche Justiz nicht der historischen Tatsache gerecht werden, dass der systematische Massenmord in Konzentrationslagern nicht durch einzelne, wenige Täter, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern begangen werden konnte. Es galt der sogenannte Einzeltatnachweis, der insbesondere durch Zeugenaussagen der KZÜberlebenden erbracht werden musste. Dabei war der juristische Grundstein für einen Paradigmenwechsel längst durch den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gelegt, der im historischen Frankfurter Auschwitz Prozess 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht brachte. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse zum industrialisierten Massenmord, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab.
Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung.
Der Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse zum "KZ Stutthof“ in Münster (2018/2019) und Hamburg (2020), wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, die in den Prozessen als Nebenkläge und Nebenklägerinnen agieren, entfaltet der Film nicht nur eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand, sondern veranschaulicht auch die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.
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