ECKHARD HENSCHEID, ALFRED EDEL UND DER FILM

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Seit dem Montag tobt in Frankfurt FRANKFURT LIEST EIN BUCH. Man kann unmöglich über jede der 70 Veranstaltungen in diesen zwei Wochen berichten. Aber der Zusammenhang von Lesen und Kino ist nun deshalb etwas Besonderes, weil es nicht um die Verfilmung eines Buches geht, sondern um einen Schauspieler, der ja eigentlich ein Wissenschaftler war, und in Eckhard Henscheids Buch vorkommt. Die Filme am Sonntag, 6. April und Donnerstag, 10. April

 

ECKHARD HENSCHEID, ALFRED EDEL UND DER FILM

 

Alfred Edel (1932-1993) war einer der außergewöhnlichsten und exzentrischsten Schauspieler des Neuen Deutschen Films und ist darüber hinaus auch als ein Frankfurter Original aus dem Kreis der „Neuen Frankfurter Schule“ bekannt, während sein Einsatz als .Wissenschaftler, unter anderem in der Lehrerbildung der Universität Frankfurt überhaupt nicht mehr thematisiert wird, seit das Unikum Edel 1965 in ABSCHIED VON GESTERN von Alexander Kluge auftrat.

 

Der Schriftsteller und Satiriker Eckhard Henscheid zählte zu Edels Bewunderern. In seinem Roman Die Vollidioten widmete er ihm eine längere Textpassage. Als Teil der Veranstaltungsreihe „Frankfurt liest ein Buch“ liest Eckhard Henscheid an zwei Abenden aus seinem Roman. Im Anschluss an die Vorführung je eines Edel-Films spricht Henscheid über sein Werk und über den bewunderten Schauspieler.

 

 

Sonntag, 6. April, 20 Uhr

DAS CASANOVA PROJEKT

BRD 1981. R: Arend Agthe, Bernd Eilert, Robert Gernhardt, F.K. Waechter

D: Alfred Edel, Rainer Friedrichsen, Edith Volkmann. 77 Min. DCP

 

Die Rolle des Casanova, den Alfred Edel 1981 verkörperte, war dem Meister der typisierenden Überzeichnung auf den Leib geschrieben. Regisseur Hartmann will einen Film über Casanova drehen, allerdings fehlt ihm noch ein passender Hauptdarsteller. Als er auf Alfred Edel trifft, scheint sein Problem gelöst. Erzählt werden die Ereignisse retrospektiv von Regisseur Hartmann, der auf dem Eisernen Steg steht und auf den Main schaut. Der Film rief 1981 auf der Berlinale Staunen und Begeisterungsstürme hervor. Lesung, Filmvorführung und Gerspäch mit Eckhard Henscheid und Dorle Miesala-Edel.

Moderation: Rudolf Worschech

 

 

Donnerstag, 10. April, 20 Uhr

WILLI TOBLER UND DER UNTERGANG DER 6. FLOTTE

BRD 1972. R: Alexander Kluge

D: Alfred Edel, Kurt Jürgens, Hark Bohm. 78 Min. DigiBeta

 

In dieser großartigen Science-Fiction-Persiflage verkörpert Alfred Edel den Kybernetik-Professor Willi Tobler, der mit seiner Familie während des Bürgerkriegs des Jahres 2040 in einen Bombenangriff gerät. Nach der erfolgreichen Rettung trennt er sich jedoch von seiner Familie, gibt seinen Lehrstuhl auf und wird Pressesprecher im Flotten-Hauptquartier. Auch in dieser Position bleibt Tobler dem Kriegsverlauf ausgeliefert – am Ende droht ihm sogar die Todesstrafe.

 

Lesung, Filmvorführung und Gespräch mit Eckhard Henscheid und Rolf Aurich (Herausgeber „Das Edelbuch“)

 

INFO:

 

DAS CASANOVA PROJEKT

Sonntag; 6. April, 20 Uhr

 

WILLI TOBLER UND DER

UNTERGANG DER 6. FLOTTE

Donnerstag, 10. April, 20 Uhr

 

www.deutsches-filmmuseum.de

www.deutsches-filminstitut.de