sweet asSerie: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin vom 16.– 26.02.23, BERLINALE, Teil 14

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Die Mitglieder der Kinder- und Jugendjury dieser Sektion sind nicht älter als das Publikum im Kino. Sie ehren die besten Filme mit den Gläsernen Bären. Lobende Erwähnungen werden für besondere Leistungen vergeben. Zwei Internationale Jurys vergeben zudem Preise in den Wettbewerben Generation Kplus und Generation 14plus.

Kinderjury Generation Kplus

Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus - Luan Faik Can, Timon Mahlke, Valerie Louise da Silva Matos, Nina Marie Stellmacher, Defne Frida Sungu, Enno Winch und Jerrit Wunder - vergeben folgende Preise:

Gläserner Bär für den Besten Film

Sweet As
von Jub Clerc
Jury-Begründung:
Ein Film, der uns durch die persönlichen Geschichten der Figuren und seine beeindruckenden Kulissen berührt hat. Man hat gesehen, wie verschiedene Charaktere zusammenwachsen und zuvor nicht für möglich gehaltene Freundschaften entstanden.


Lobende Erwähnung
 
Zeevonk (Sea Sparkle)
von Domien Huyghe
Jury-Begründung:
Ein entschlossenes und wütendes junges Mädchen, das nie die Hoffnung aufgegeben hat, löste bei uns Spannung und Trauer aus. Das raue Meer und die passende Musik haben eine tolle Atmosphäre geschaffen.


Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm

Closing Dynasty
von Lloyd Lee Choi
Jury-Begründung:
Ein eindrucksvoller Film, sowohl von den Kulissen als auch den Emotionen, mit einer tollen Schauspielerin: Wir wurden dazu angeregt über Armut und Reichtum nachzudenken.


Lobende Erwähnung

 Deniska umřela (Dede Is Dead)
von Philippe Kastner
Jury-Begründung:
Eine echte Geschichte, die viele Emotionen ausgelöst hat: Eine tolle Animation, mit besonderem Zeichenstil und schön eingesetzten Farben, hat uns begeistert!


Generation Kplus Internationale Jury
Die Mitglieder der Generation Kplus Internationale Jury, Marco Alessi, Venice Atienza und Gudrun Sommer vergeben folgende Preise:

Großer Preis der Generation Kplus Internationalen Jury für den Besten Film

Mimi (She – Hero)

von Mira Fornay
Jury-Begründung:
Vielfältige Themen, Charaktere und Komplexitäten treffen im Mikrokosmos eines Waldes aufeinander, der zur Bühne seiner eigenwilligen jungen Protagonistin wird. Der Film zelebriert Einfallsreichtum, Kreativität und Offenheit. Durch seinen Ton, sein Tempo und seinem Sinn für Humor gelingt ihm ein beeindruckender Drahtseilakt zwischen Realität und Fantasie.
Diese Geschichte eines jungen Mädchens auf der Suche nach seinem Vogel hat uns begeistert.

Lobende Erwähnung

 L’Amour du monde (Longing for the World)
von Jenna Hasse
Jury-Begründung:
Die ruhige und präzise Darstellung der Sehnsüchte der Protagonistin des Films hat uns gepackt. Der Film beschreibt eine vielschichtige Konstellation von Charakteren, die sich alle auf unterschiedliche Weise im Übergang und Dazwischen von Transiträumen befinden. Die überraschende, poetische, Generationen übergreifende Erzählung des Coming-of-Age-Narrativs ist beeindruckend.


Spezialpreis der Generation Kplus Internationalen Jury für den Besten Kurzfilm

 Waking Up in Silence
von Mila Zhluktenko, Daniel Asadi Faezi
Jury-Begründung:
Wir zeichnen einen Film aus, der uns einen besonderen Einblick in den nicht-alltäglichen Alltag von jungen, geflüchteten Menschen erlaubt. Unaufgeregt gelingt es dem Film eine Intimität herzustellen, die es dem Publikum ermöglicht, an den Freuden der Protagonist*innen ebenso wie an ihrem Verlust teilzuhaben. Ästhetisch sicher nähert sich der ausgezeichnete Film diesen vom Krieg geprägten Biografien. Er ruft kraftvoll ein Bewusstsein für Orte und Geschichte in Erinnerung und schärft unseren Blick für die Politiken dokumentarischer Bilder der Gegenwart.


Lobende Erwähnung


 Xiaohui he ta de niu (Xiaohui and His Cows)
von Xinying Lao
Jury-Begründung:
Atemberaubende Kinematografie, tief berührende Charaktere und sicheres Storytelling kommen in diesem bewegenden Kurzfilm zusammen. Dies ist die Geschichte von Liebe und Wahlverwandtschaft. Es ist gleichzeitig eine Geschichte vom Überleben und der emotionalen Not beider Charaktere; eines Jungen und einer Kuh.


Jugendjury Generation 14plus
Die Mitglieder der Jugendjury Generation 14plus, Leia Haarhuis, Leo Hanstein, Anna Lena Hiemer, Anouk Segebart und Jonas Volkers vergeben folgende Preise:

Gläserner Bär für den Besten Film

 Adolfo
von Sofía Auza
Jury-Begründung:
Bushaltestelle-Außen-Nacht.
Detailshot auf eine Zigarettenschachtel. Der Bus ist schon abgefahren, doch wir werden trotzdem auf eine Reise mitgenommen.
Durch eine unverhoffte aber intensive Begegnung Fremder und ihrem geistreichen Humor begleiten wir zwei grundlegend unterschiedliche Menschen durch eine verzaubernde Nacht voller Farben, Gedanken und poetisch-philosophischen Dialogen. Der Film hat uns durch seine Detailverliebtheit überzeugt, mit der er inspirierende Charaktere zeichnet, die versuchen, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und gleichzeitig nach vorne zu schauen.
Statt tausend nur eine Nacht - und vielleicht reichen die Zigaretten am Ende ja doch?


Lobende Erwähnung


 And the King Said, What a Fantastic Machine

von Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck
Jury-Begründung:
Dieser Film hat sich abgehoben, durch seinen einzigartigen Stil und seine humorvolle sowie kreative Erzählung der Geschichte einer Technologie, mit der ihr alle vertraut seid. Er beleuchtet nicht nur die Entwicklung des Mediums, sondern auch die Vor- und Nachteile die es bringt. Besonders gefallen hat uns die Nutzung bunter Ausschnitte aus verschiedensten Quellen, die zusammengesetzt trotzdem eine Einheit bilden.


Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm

 Man khod, man ham miraghsam (And Me, I’m Dancing Too)
von Mohammad Valizadegan
Jury-Begründung:
Frau: Eine Person, die sich als weiblich identifiziert.
Leben: Die Zeitspanne zwischen Geburt und Tod. Das Erlebnis lebendig zu sein.
Freiheit: Die Abwesenheit von Zwang und Einschränkungen. Die Möglichkeit sich so auszudrücken, wie man will.
Tanz: Ein Ritual, ein Brauch, eine Berufstätigkeit, eine Sportart, eine Therapieform, eine soziale Interaktion oder schlicht ein Gefühlsausdruck. Tanzen ist Befreiung.
Der Film hat uns nicht nur bewegt und berührt, sondern auch nachdenklich und vor allem kämpferisch gestimmt, durch die authentische Darstellung von Themen, die heute leider immer noch so relevant sind, wie sie es vor Jahren waren.


Lobende Erwähnung

Szemem sarka (From the Corner of My Eyes)
von Domonkos Erhardt
Jury-Begründung:
Erinnert ihr euch an diesen einen Moment in eurem Leben? Vielleicht war er besonders magisch, vielleicht besonders intensiv… Ein Film hat uns an solche Momente erinnert und uns von Anfang an auf eine Reise hinter die Spieglung der Realität mitgenommen. Wir wurden durch den harmonischen Stil inspiriert und nachdenklich gestimmt. Am Ende hat uns die Detailverliebtheit und die berührende Begegnung überzeugt. Ein Einblick in eine mögliche Traumwelt aus dem Augenwinkel.


Generation 14plus Internationale Jury

Die Mitglieder der Generation 14plus Internationale Jury, Kateryna Gornostai, Fion Mutert und Juanita Onzaga vergeben folgende Preise:

Großer Preis der Generation 14plus Internationalen Jury für den Besten Film

Hummingbirds

von Silvia Del Carmen Castaños, Estefanía “Beba” Contreras
Jury-Begründung:
Für einen berührenden und subtilen Blick in intime Momente eindrücklicher Charaktere, die mit ihrer Freundschaft wachsen. Ihre Selbstbestimmung und Spielfreude, in beiden Rollen - als Protagonist*innen und Autor*innen - ist inspirierend.
Ihre Aktionen, Jokes, Lieder, ihr Lachen und ihre Körper sind politisch - und ein notwendiger Weg des Widerstandes.


Lobende Erwähnung

 Mutt
von Vuk Lungulov-Klotz
Jury-Begründung:
Für einen Film mit komplexen, ambivalenten Charakteren und Beziehungen, erzählt innerhalb der Geschichte eines einzigen Tages, an dem die Vergangenheit zurück in das Leben des Protagonisten kommt. Mit brillantem Schauspiel und überraschendem Storytelling.


Spezialpreis der Generation 14plus Internationalen Jury für den Besten Kurzfilm


 Infantaria (Infantry)
von Laís Santos Araújo
Jury-Begründung:
Für eine atmosphärische Geschichte, der es gelingt, eine einzigartige cineastische Welt zu erschaffen, in der das Frausein durch jeden einzelnen Charakter komplexe Konturen erhält. Ein Film voller Schichten, deren gemäldeartigen Frames, leuchtende Farben und faszinierende Welten die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung zwischen Frauen beleuchtet.


Lobende Erwähnung

Incroci

von Francesca de Fusco
Jury-Begründung:
Für einen warmen und persönlichen Coming-Of-Age-Film über Gefühle, die sich nur schwer begreifen lassen. Wie eine Fotografie erfasst der Film Momente im Leben der Protagonist*innen, die uns fühlen und erinnern lassen, was Neugierde und Verbindungen zum Gegenüber in einem jungen Leben bedeuten.


Die Kinder- und die Jugendjury

Die jüngsten offiziellen Berlinale-Jurys bilden sieben Berliner Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren für den Wettbewerb Generation Kplus sowie fünf Jugendliche für den Wettbewerb Generation 14plus. Sie vergeben unabhängig von den Internationalen Jurys die Gläsernen Bären für die Besten Kurz- und Langfilme. Für die Teilnahme in der Kinder- oder Jugendjury können sich alle jungen Festivalbesucher*innen qualifizieren, die über die Filmfragebögen ihre Gedanken und Kommentare zu Generation-Filmen geteilt haben.

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Quelle: Berlinale