Ab 10. März als DVD, Blu-ray und digital bei Leonine
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Gleich gesagt: Harte Kost! Das ist nicht nur nichts für Feiglinge, dieser Film, sondern speziell nur für die, die vor Horrorfilmen keinen Horror haben. Und wer Horrorfilme liebt, der ist hier besonders richtig, denn mehr Horror kann man sich kaum vorstellen. Dabei ist Sky (Lilly Krug, doch so eine nette, schmale, blonde Frau, die kein Wässerchen trüben kann, denkt man, wenn man ihr Engelsgesicht und liebliches Lächeln sieht.
Und schon ist man auf sie reingefallen, wie es eigentlich jedem geht. Sie ist untergeschlupft bei einer Schönen (Ash Santos), der sie Liebe vorspielt und mit ihr regelrecht spielt, denn diese ist längst abhängig von ihr, was der Vermieter Ronald (John Malkovich) mitbekommt und was seine Vorbehalte gegenüber Sky fördern. Erst spät im Film bekommen wir mit, warum sie hier einzog. Denn mit einem Profi-Fernrohr beobachtet sie vom Zimmer aus oben auf dem Hügel ein Haus. Das Fernrohr ist so gut, daß man alle Bewegungen in den Zimmern mitbekommt. Doch das bekommt auch der Zuschauer erst später mit.
Wir sind ahnungslos, wenn Sky in einem Supermarkt mitten in der Nacht Chris (Cameron Monaghan) fragt, welchen Wein sie kaufen soll. Längst weiß sie, daß er auf Weine spezialisiert ist und daß er seine IT-Firma mit hohem Gewinn verkauft hat. Denn er war arbeitssüchtig, was seine Ehe ruiniert hat. Seine Frau hat ihn mit der Tochter verlassen, will die Scheidung, während er jetzt Zeit für die Familie hätte. Doch wir sind ja noch so ahnungslos wie Chris, der hilfreich auf die Schöne reagiert, ihr einen Wein empfiehlt, sie nach Hause fährt, wo sie aber nicht hineinwill, weil sie mit der Freundin zerstritten ist, sagt sie. Also nimmt er sie mit in seine Top-Haus, das mit allem technischen Schnick-Schnack ausgerüstet ist.
Dann beginnt Dreierlei.
- Sie umgarnt den einsamen Chris, der ihr anbietet, bei ihm zu übernachten, woraus ihre ständige Anwesenheit und das gemeinsame Schlafzimmer wird.
- Die Mitbewohnerin wird tot in ihrer Badewanne aufgefunden.
- Ein Schläger schlägt Chris zusammen, Sky wird seine Pflegerin.
Und auf einen Schlag ändert sich alles. Chris sieht im Fernsehen die tote Mitbewohnerin und Sky sagt ihm unumwunden, daß sie diese umgebracht hat. Und daß er nun alle seine Paßwörter für seine Konten kundtun soll, Sky will sein ganzes Vermögen, das teuere Hausmobiliar wird auch abtransportiert.
Inzwischen hat Ronald im Zimmer der toten Mitbewohnerin das Fernrohr entdeckt und auch, daß es direkt auf das Haus von Chris gerichtet ist. Der ist längst von Sky an seinen Rollstuhl, in dem er wegen der Beinverletzung sitzt, gefesselt worden mit einem Klebeband über den Mund und über Hände und Füße. Und jetzt geht es erst richtig los. Das ist ein Film, der so rasant vorwärts stürmt, daß man kaum zum Atemholen kommt. Ronald wartet ab, bis Sky wegfährt, kommt nach oben, wo ihn Chris freudestrahlend begrüßt und sofort sagt, bitte die Polizei holen. Doch der will auch seinen Reibach machen und will erst Geld. Doch Chris hat keines mehr. Da fragt er nach einem Bild an der Wand. Ein Picasso mit dem Wert von sechs Millionen sagt Christ und daß er es haben könne, wenn er nun endlich die Polizei rufe. Doch da betritt Sky das Haus, erkennt die Situation und verfolgt den im Haus nach oben flüchtenden Ronald, den Picasso unterm Arm. Das wird von allen Abschlachtungsszenen die blutigste, mitten durch die Leinwand, unaufhörlich. Obwohl das Daumenabhaken später auch nicht übel ist.
Erst mußte Chris erkennen, daß der Schläger ein Helfer von Sky ist, dann kommt ihr Stiefvater, der eigentliche Herr des Geschehens. Sky hat mitbekommen, daß er noch Papiere bei einer Bank im Schließfach hat, wo man zur Identifizierung den Daumenabdruck braucht. Alles klar? Während die beiden Verbrecher die Bank aufsuchen, kommt verabredungsgemäß die Ehefrau mit der Tochter. Doch reagiert sie auf die Situation nicht clever, sondern befreit Chris nur von den Klebebändern und zieht sich mit ihm un der Tochter in eine Zimmer zurück und erzählt ihm das, weswegen Sky gerade wutentbrannt zurückkommt. Der Anwalt hatte nämlich der Ehefrau empfohlen, die Papiere aus dem Bankfach zu holen, damit sie schon was in der Hand hat, weil der Ehemann dauernd die Scheidungspapiere nicht unterschreibt. Davor hatten sie die Tochter durchs Fenster nach draußen geschoben, was aber nicht hilft, denn sie läuft wieder ins Haus, als Sky mit dem Stiefvater zurückkam. Die folgende Szene ist heftig, geht aber anders aus, als man denkt. Da ist eine Pistole im Spiel, die Sky gegen Chris und Familie richtet, aber als der Stiefvater eingreift, kurzerhand diesen erschießt.
Genug, wie das blutige Spektakel endet, kann sich der Zuschauer auch vorher denken, muß es aber bis zum Schluß aushalten. Daß der Familie, der heiligen Familie nichts passieren wird, gehört zur Grundkonzeption solcher Filme, die auch garantieren, daß die Bösen böse enden. Wenigstens das.
Daß man beim Abspann Veronika Ferres entdeckt, muß einen nicht wundern, denn die Hauptdarstellerin Lilly Krug ist ihre Tochter, die hier ihre erste Rolle spielt. Unheimlich spielt, muß man sagen, denn sie wird die übelsten Situationen mit engelsgleichem Lächeln absolvieren und man ist richtig froh, daß sie gegen Ende dann doch fratzenhaft und haßerfüllt auftaucht. Klar, wir haben eine Psychopathin vor uns, eine nur äußerlich schöne junge Frau. Ich fand die Darstellung sehr überzeugend, genauso wie John Malkovich als habgierigen, schlüpfrigen Alten.
Foto:
Umschlagabbildung
Info:
Titel Shattered - Gefährliche Affäre
Originaltitel Shattered
Genre Thriller
Filmart Spielfilm (Darsteller)
Regie Luis Prieto
Darsteller Lilly Krug, (Cameron Monaghan), Sasha Luss, Frank Grillo, John Malkovich, Ash Santos
Produktionsjahr 2022
Bildformat 16:9;2.40:1
Label Leonine
Gesamtlaufzeit 94 Min.
Altersfreigabe (FSK) Ab 16 Jahren
Datenträger DVD
Bonusmaterial
Featurette
Tonformat Deutsch, Dolby Digital 5.1 AC-3;Englisch, Dolby Digital 5.1 AC-3
enthaltene Untertitel Deutsch für Hörgeschädigte
Edition Standard Edition
Ländercode DVD 2