Hanno Lustig
Köln (Weltexpresso) - Auf Davids Begräbnis wird ein Brief verlesen, mit dem sich der viel zu früh Verstorbene an seine Hinterbliebenen wendet. Seine Worte kommen einer Anklage gleich und die Anwesenden sehen sich gezwungen, weit zurück in die Vergangenheit zu blicken und sich die Frage zu stellen: Wie sind wir geworden, wer wir heute sind? Nach "Am Anschlag – Die Macht der Kränkung" (2021 in ZDFneo) erzählt die Anthologie "Am Ende – Die Macht der Kränkung" erneut, wie seelische Verletzungen das Leben prägen. Die Figuren und Handlungen sind neu und eigenständig.
Inhalt
David ist viel zu früh gestorben. Die Trauer und das Entsetzen über die Ungerechtigkeit des Schicksals sind groß. Als bei der Trauerfeier ein Brief des Toten verlesen wird, in dem er sich an die Hinterbliebenen wendet, sehen diese sich plötzlich mit einer Abrechnung konfrontiert. Zu spät habe er selbst erkannt, so David, dass alles, was ein Mensch tut oder unterlässt, Auswirkungen auf andere hat. Davids Worte entzünden schwelende Konflikte. Während sich die von ihm gesäte Kränkung ausbreitet wie ein ansteckender Virus, und man beginnt, gegenseitig zu bezichtigen, geht eine zweite Erzählebene zurück in die Vergangenheit. Es werden einschneidende Erlebnisse und Kränkungen in Davids Leben beleuchtet, von seiner Jugend bis kurz vor seinem Tod. Aus der Perspektive seiner Schwester, seines besten Freundes, seiner Mutter, seiner Frau und seines Sohnes werden die Wunden aufgezeigt, die Kränkungen hinterlassen. Und so entsteht wie aus Puzzlesteinen nicht nur ein Bild des Verstorbenen, sondern auch aller anderen Protagonisten. Ein Reigen der Kränkungen.
"Am Ende – Die macht der Kränkung" erzählt davon, dass die Biografie eines Menschen meist ganz anders als sein ursprünglicher Lebensplan verläuft, und davon, wie es oft Kränkungen sind, die die Weichen dazu stellen. Denn ist es nicht zuletzt auch die Summe der von uns erlebten Kränkungen, die uns zu den Menschen macht, die wir sind?
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Info:
Drehbuch Agnes Pluch, Marie-Therese Thill, Rebekka Reuber
Regie Daniel Prochaska
Schnitt Philipp Bittner, Alarich Lenz
Kamera Matthias Pötsch
Ton Thomas Szabolcs
Musik Vera Marie Weber
Kostüm Elisabeth Fritsche
Szenenbild Conrad Moritz Reinhardt
Produktion Tivoli Film Produktion GmbH und Mona Film Produktion GmbH
Produzenten Thomas Hroch, Gerald Podgornig
Producer Gudula von Eysmondt
Redaktion ZDF Silvia Hubrich, Christiane Meyer zur Capellen (Koord. ZDFneo)
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
David Golo Euler
David (jung) Philip Froissant
Julia Angelina Häntsch
Julia (jung) Luise Hart
Mirjam Antonia Bill
Mirjam (jung) Lilia Herrmann
Rosa Barbara Auer
Rosa (jung) Henriette Richter-Röhl
Josef Thomas Thieme
Josef (jung) Shenja Lacher
Roko Mohamed Achour
Roko (jung) Rojan Juan Barani
Sascha Michael Pink
Sascha (jung) Nils Hohenhövel
Aischa Narges Rashidi
Aischa (jung) Gizem Emre
Leon Léon Orlandianyi
und andere