Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. April 2023, Teil 1
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Die Hauptfigur macht in ihrem Leben eine Menge Veränderungen durch. Aber was passiert, wenn sie entdeckt, dass sie verliebt ist?
Meeri, die Hauptfigur, sucht den Kontakt zu dem Jungen, in den sie verliebt ist. Sie entdeckt die Sehnsucht nach Zärtlichkeit und die Zärtlichkeit in sich selbst. In dem Moment, in dem sie ihre eigene Verliebtheit entdeckt, fragt sie sich, wie sie diese am besten vermitteln kann, ob sie sie leben soll oder ob überhaupt. Gleichzeitig geschehen viele Dinge um sie herum. Ihr Vater verliebt sich in eine hochschwangere Frau, die eine potenzielle „neue" Mutter für Meeri sein könnte, und sie muss ihren kleinen Bruder vor einer Bande und vor seiner eigenen
Courage beschützen. Er treibt gerne Unfug und legt sich mit den falschen Leuten an. Die Beziehung zu ihrem Vater ändert sich in dem Moment, als auch er ein Leben für sich
beansprucht, ein Leben mit Liebe und Zärtlichkeit. Während beide die gleiche Gefühlslage durchleben, muss Meeri bald lernen, mit dem Schmerz des Herzensbruchs umzugehen. Der
Junge liebt sie nicht zurück. Es dauert lange, bis sie das akzeptiert. Aber als es soweit ist, kann sie endlich die Augen und ihr Herz für den Jungen öffnen, der bereits die ganze Zeit neben ihr stand.
Der Film greift mehrere Themen auf und erörtert einige aktuelle Fragen. Was war die ursprüngliche Idee, die den Film zum Leben erweckt hat?
Wir arbeiten gleichberechtigt im Co-Autorinnenteam. Unsere Regel lautet: Jeder von uns bringt eine Hauptidee in das Drehbuch ein. Heike Fink wollte schon immer einen Film über die
Tochter eines Bestatters machen. Ich wollte einen Film über ein Kind, das fliegen kann ohne Superkräfte zu haben, sondern einfach, weil es verliebt ist. Wir haben das Sprichwort „Liebe verleiht Flügel" wörtlich genommen und es in eine Geschichte verwandelt. Die anderen wichtigen Themen des Films: die Akzeptanz der neuen Liebe eines Vaters und die Entdeckung der Zärtlichkeit sind im Laufe der Entwicklung des Materials entstanden.
Wie in Ihrem ersten Spielfilm „Savannah“ stellen Sie eine Familie in den Mittelpunkt der Erzählung. Was macht das familiäre Umfeld zu einem attraktiven Thema für Sie?
Unsere Familie prägt uns, unsere Herkunft, unsere Erziehung. Im Kindes- und Jugendalter machen wir zum ersten Mal verschiedene Erfahrungen. Diese ersten Male prägen auch unser
Verständnis der Welt, formen unseren Charakter und die Art und Weise, wie wir uns zeigen oder mit der Außenwelt in Kontakt treten. Ich bin fasziniert von dieser Zeit in unserem Leben,
weil sie so aufregend ist. Die Erfahrungen, die wir in diesen Jahren machen, sind groß und wichtig, weil sie uns auf allen Ebenen unseres Seins prägen. Und natürlich bietet die Dynamik
in den Familien viel Stoff für Geschichten, von komisch bis tragisch. Für uns als Autoren und die Produktion war es auch wichtig zu zeigen, dass Erwachsene, wenn sie verliebt sind, sich genauso seltsam verhalten, Fehler machen, nicht immer alles im Griff haben und trotzdem liebenswert und erfahren sind. Und vor allem, dass diese Veränderungen im Leben normal sind, einschließlich der Veränderungen in der Familienstruktur. Unsere Hauptfigur braucht ein wenig Zeit, um die neue Mutter zu akzeptieren. Aber weil sie selbst erlebt, wie schön und schmerzhaft Liebe zugleich sein kann, und weil sie ihren Vater innig liebt, gönnt sie ihm am Ende natürlich das neue Glück – und findet so ihr eigenes.
Was war die größte Herausforderung beim Dreh des Films?
HIMBEEREN MIT SENF erzählt eine komplexe Geschichte über Familie und Entdeckungen mit magischem Realismus. Wir hatten Actionszenen und einige Szenen mit Tieren sowie ein
ziemlich großes Ensemble von Kindern. Es war ein wunderbarer und zugleich herausfordernder Dreh. Die Arbeit mit dem Team und vor allem mit den Darstellern war sehr lohnend, aber natürlich waren diese vielen verschiedenen Aspekte eine Herausforderung, da ich noch nie zuvor mit VFX im Film gearbeitet hatte.
Foto:
©Verleih
Info:
Himbeeren mit Senf (Deutschland, Luxemburg, Schweiz, Niederlande 2021)
Genre: Drama, Familie, Komödie, Kinder- und Jugendfilm
Filmlänge: ca. 84 Min.
Regie: Ruth Olshan
Drehbuch: Heike Fink und Ruth Olshan
Darsteller: Leni Deschner, Jonas Kaufman, Benedikt Jenke, Sophie Zeniti, Ben Bernar, Fabienne Hollwege, Inge Maux u.a.
Verleih: Farbfilm Verleih
FSK: ab 6 Jahren
Kinostart: 20.04.2023