Aus der Naxios.Filmreihe in Frankfurt: Die Umwelt bewahren
Karin Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Film geht dem weltweiten Bienensterben nach. Er legt dar, dass mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel ohne das Zutun der Bienen, also ohne Bestäubung, nicht gedeihen würde. Albert Einstein wird zu diesem Sachverhalt der Ausspruch zugeschrieben: „Wenn die Bienen aussterben, stirbt der Mensch vier Jahre später aus.“ Allerdings ist ein solches Zitat dem Einstein-Institut in Israel nicht bekannt. Der renommierte Regisseur Markus Imhoof war schon früh mit der einzigartigen Welt der emsigen Insekten vertraut und ist auch heute noch familiär mit ihnen verbunden: Das Bienenhaus meines Großvaters war für uns Kinder ein magischer Ort. Faszinierend, aber auch unheimlich, wenn wir uns barfuß näher wagten zu dem aufgeregten Summen in der Sommerhitze.
Und mittendrin der alte Mann mit Strohhut, ohne Schutz. Die Bienen taten ihm nichts, als ob sie ihn kannten. Heute sind es seine Tochter und sein Schwiegersohn, die in Australien ein Forschungsprojekt mit Bienen leiten.
Beginnend bei einem Imker in den Schweizer Bergen ist Markus Imhoof rund um die Welt gereist. In die USA, wo die Bienen in industriellem Maßstab von Monokultur zu Monokultur transportiert werden, oder nach China, wo in gewissen Regionen die Blüten bereits von Hand bestäubt werden müssen.
Er trifft in Arizona Fred Terry, der sich auf Killerbienen spezialisiert hat, in Österreich die Familie Singer, die Königinnen züchtet und in die ganze Welt verschickt. Er interviewt Wissenschaftler, erzählt von der phänomenalen Intelligenz der Bienen und ihrem sozialen Zusammenleben.
Schlussendlich sind wir in Australien, wo das Bienensterben noch nicht angekommen ist und wo die junge Familie Baer-Imhoof ihre Forschung betreibt. Wird dort, auf einer einsamen Insel im Pazifik, die Arche Noah der Bienen sein?
So sind überwältigende und einzigartige Bilder entstanden über das Leben im Inneren eines Bienenstocks oder die Begattung einer Königin in vollem Flug. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet sich dabei der Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird. Markus Imhoof und sein Team haben fünf Jahre an diesem Film gearbeitet.
Zum anschließenden Filmgespräch wird der Imker Benjamin Fleckenstein vom Netzwerk für wesensgemäße Bienenhaltung erwartet.
Die Moderation hat Ruth Fühner, naxos.Kino.
Foto:
More than Honey
© Copyright Markus Imhoof
Info:
Deutschland / Österreich / Schweiz 2012, Länge 90 Min.
Plakat: More than Honey
Der Kartenverkauf erfolgt z.Zt. nur an der Abendkasse ab 18:30, kein Vorverkauf.
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