Begleitprogramm zur Ausstellung, Filmreihe von Samstag, 8., bis Donnerstag, 27. Juli, Gesprächsabend am Mittwoch, 5. Juli
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - EIN FEMINISTISCHER BLICK AUF FILMARBEIT, Gesprächsveranstaltung am Mittwoch, 5. Juli, 17 Uhr (Führung). Im Gespräch (18 Uhr): Aysun Bademsoy (Filmemacherin, Berlin), Fiona Berg (Filmkulturschaffende, Berlin), Karola Gramann (Filmkuratorin, Initiatorin der Kinothek Asta Nielsen, Frankfurt), Heide Schlüpmann (Philosophin und emeritierte Professorin für Filmwissenschaft, Frankfurt), Moderation: Gaby Babic (Leitung Kinothek Asta Nielsen e.V.)
Ab 17 Uhr: Führung durch WEIMAR WEIBLICH (im Ticketpreis inbegriffen: 8,- / 6,- Euro ermäßigt)
Nach dem Gespräch: Get-Together mit den Gesprächsteilnehmerinnen im Foyer des 3. OG
Anmeldung zur Führung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Drei Generationen film(kultur)schaffender Frauen erörtern an diesem Abend, welchen Einfluss Film auf Gesellschaft hat und wie Gesellschaft sich andersherum auf Filme und Filmarbeit auswirkt. Am Beispiel von Akteur:innen aus der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH betrachten sie die historische Relevanz feministischer Filmarbeit. Zusammen arbeiten sie an einem intersektionalen Verständnis von Erinnerungsarbeit, verstehen Film als Ort gesellschaftlicher Aushandlung und fragen sich: Welche und wessen Geschichten werden erzählt, welche nicht und warum?
Filmreihe:
DIE ERBSCHAFT VON NEW YORK, Samstag, 8. Juli, 18 Uhr
Deutschland 1919. R: Wolfgang Neff. 53 min. DCP. Stumm mit dt. ZT
Mit Stummfilmkonzert von Studierenden der HfMDK, Prof. Ralph Abelein
Einführung: Benjamin Kunz
Unter der Leitung von Prof. Ralph Abelein vertonen Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt den Detektivfilm DIE ERBSCHAFT VON NEW YORK live. Das Format „Musik für Stummfilme“ der HfMDK wurde vom Land Hessen für exzellente Lehre ausgezeichnet. Im Film tritt Jane Bess, die auch das Drehbuch zum Film schrieb, als Zirkusartistin und Erbschleicherin Lou Renard vor die Kamera. Renard bringt den Luftakrobaten Mertini zu Fall, handelt es sich bei ihm doch um den Erben eines New Yorker Kaffeeimperiums. Die Tat erfordert Meisterdetektiv Nic Carters beherztes Eingreifen.
DAS RECHT AUF LIEBE, Samstag, 22. Juli, 18:15 Uhr
DAS RECHT AUF LIEBE
Deutschland 1930. R: Louise Kolm-Fleck, Jakob Fleck. D: Henry Stuart, Hermine Sterler, Evelyn Holt. 71 Min. DCP. Stumm. Mit Klavierbegleitung
Louise Kolm-Fleck gründete Produktionsfirmen, verfasste Drehbücher und war eine der ersten weiblichen Regisseurinnen weltweit. Ab Mitte der 1920er Jahre entstanden zahlreiche Filme in Zusammenarbeit mit der ebenfalls sehr erfolgreichen Kinounternehmerin Liddy Hegewald. DAS RECHT AUF LIEBE gehörte 1929/30 zu einer ganzen Reihe von Spielfilmen, die sich Problemen in der Ehe widmeten: Der reiche Industrielle Erwin Voß (Henry Stuart) bietet seiner jungen Frau Evelyn (Evelyn Holt) viel. Nur ihr aufkeimendes körperliches Begehren und ihren Kinderwunsch kann er nicht befriedigen, denn er ist durch eine Kriegsverletzung impotent.
MÄDCHEN AM KREUZ, Donnerstag, 27. Juli, 18 Uhr
MÄDCHEN AM KREUZ
Donnerstag 27.07.2023, 18:00 Uhr
MÄDCHEN AM KREUZ
Deutschland 1929. R: Louise Kolm-Fleck, Jakob Fleck. D: Fritz Odemar, Valerie Boothby, Evelyn Holt. 77 Min. DCP. Stumm. Mit Klavierbegleitung
Das Stummfilmmelodram ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Regie-Ehepaar Louise und Jakob Fleck, der Drehbuchautorin Marie-Louise Droop und der Produzentin Liddy Hegewald. Evelyn Holt spielt darin eine junge Frau, die nicht nur vergewaltigt wird. Eine patriarchalische Gesellschaft gibt ihr zudem Mitschuld an der schrecklichen Tat. Und so geht sie schließlich ins Wasser – nicht jedoch, ohne sich zuvor Genugtuung zu verschaffen.
Weitere Informationen
Podcast zu Louise Kolm-Fleck mit Dr. Nikolaus Wostry
Louise Kolm-Fleck um 1915, Copyright: Filmarchiv Austria
Die Österreicherin Louise Kolm-Fleck hat in den Zehner und Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts dutzende Filme gedreht, als Regisseurin und Produzentin, sie wirkte aber auch als Drehbuchautorin. Eng arbeitete sie Anfang der 1920er Jahre mit der Berliner Produzentin Liddy Hegewald zusammen. 2019 hat Dr. Nikolaus Wostry vom Filmarchiv Austria einige neu digitalisierte Werke aus dem Filmschaffen von Louise Kolm-Fleck bei der Viennale in Wien vorgestellt. Im Podcast-Gespräch mit Frauke Haß spricht er über das einzigartige Schaffen dieser besonderen Filmemacherin, das Besucherinnen im Juli im Kino des DFF auf der großen Leinwand kennen lernen können.
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Foto:
Das Recht auf Liebe
©dff.film