Kino und Couch FAHRENHEIT 451Kino & Couch: Besessenheit und Obsession im Kino des Deutschen Filmmuseums (DFF) Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - 451 Grad Fahrenheit ist die Temperatur, bei der Papier angeblich Feuer fängt. Die eigenwillige Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ray Bradbury ist angesiedelt in einem autokratischen Polizeistaat, in dem Bücher verboten sind und Lesen unter Strafe steht. Statt mit futuristischen Klischees zu hantieren, zeichnet François Truffaut diese dystopische Welt gleichgeschalteter Untertanen mit tückischer Normalität: Die Bücherverbrenner treten in Gestalt biederer Feuerwehrmänner auf. Einer von ihnen fängt irgendwann an, sich aus der lethargischen Anpassung zu befreien und Befehle zu hinterfragen. Eine Hommage an die Literatur, die Kultur und die Phantasie mit aktuellem Bezug.

FAHRENHEIT 451 (GB 1966. R: François Truffaut)


Großbritannien 1966. R: François Truffaut.
D: Oscar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack. 113 Min. 35mm. DF
(weitere Vorstellung ohne Kommentare am 9.7.: DCP. OF)

Am 6. Juli ist der Film in der deutschen Synchronfassung zu sehen, in der sich Oscar Werner selbst spricht. Am 9. Juli wird der Film in der englischen Originalfassung gezeigt.

Nach dem Film folgen film- und psychoanalytische Kommentare von Martina Elbert und Soheila Kiani-Dorff.
 

BAD TIMING (GB 1980. R: Nicolas Roeg)

Do, 13. Juli, 20 Uhr
BAD TIMING

Black Out - Anatomie einer Leidenschaft
Großbritannien 1980. R: Nicolas Roeg.
D: Art Garfunkel, Theresa Russell, Harvey Keitel. 123 Min. DCP. OmU

Der Psychoanalytiker Dr. Alex Linden lernt in Wien auf einer Party die US-Amerikanerin Milena Flaherty kennen. Das Ergebnis ist eine von Begierde und Paranoia getriebene Beziehung. Was wie eine klassische Mann-trifft-Frau-Geschichte beginnt, entwickelt unter Roegs Regie eine immense Sogwirkung. Art Garfunkel und Theresa Russell bilden den emotionalen Kern der Amour Fou und verleihen der Geschichte eine bedrückende Intensität.

Nach dem Film folgen film- und psychoanalytische Kommentare von Manfred Riepe und Martina Hellwich-Kipp.

Foto:
FAHRENHEIT 451  (GB 1966. R: François Truffaut)