Foyergespräche am Dienstag, 18., und Mittwoch, 19. Juli, je 19:15 Uhr
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zweifellos ist Dario Argento der bedeutendste lebende italienische Regisseur des Thriller- und Horrorgenres. Er führte nicht nur die Tradition von Mario Bava fort, sondern bereicherte sie auch um ganz eigene Stilformen und thematische Obsessionen. Argentos Filme erforschen in überbordendem visuellem Stil, eindringlicher Atmosphäre und plötzlichen Schockeffekten unergründliche Bereiche der menschlichen Psyche – und finden immer wieder einzigartige, berührende, in Malerei und Alpträumen verwurzelte Bilder für individuelle Traumata, seelische Ausnahmezustände und Urängste.
Cinecittà hat insgesamt 17 seiner Filme unter Argentos Aufsicht digital in 4K restauriert. Sieben dieser neuen DCPs sind zu sehen, ergänzt um vier seltene 35mm-Kopien aus dem Bestand von Cinecittà. Darüber hinaus läuft eine englischsprachige Archivkopie von INFERNO und ein eigens für die Hommage erstelltes 3D-DCP von DRACULA 3D.
Dario Argento wird am Dienstag, 18., und Mittwoch, 19. Juli persönlich zu Foyergesprächen zu Gast im DFF sein. Im ersten Gespräch am 18. Juli wird der Regisseur mit Leonhard Lemke über Mord und Magie sprechen. Im Dialog mit Christoph Draxtra am 19. Juli wird der Fokus auf die Thematik Noir und Romantik gelegt. Der zweite Abend ist sogleich der Auftakt des Festivals Terza Visione.
Argento-Gespräch 1:
Mord und Magie
Argento-Gespräch 2:
Noir und Romantik
Hommage Dario Argento: Filmreihe bis 30. Juli
Die Hommage Dario Argento präsentiert noch bis zum 30. Juli einen großen Teil des Werks des italienischen Regisseurs, das weltweit kultisch verehrt wird und prägend für eine ganze Generation von Filmschaffenden im Genrekino wurde. Auch am 18. und 19. Juli sind anlässlich des Besuchs Dario Argentos im DFF vier seiner Filme zu sehen:
Dienstag, 18. Juli:
17 Uhr: SUSPIRIA (IT/BRD 1977)
Mit SUSPIRIA, Argentos wohl bekanntestem Film, kreierte der Regisseur endgültig eine neue Form des Horrorkinos: Sein von schwarzer Romantik und Hollywoods Technicolor-Träumen inspiriertes, weitgehend in München gedrehtes Hexen-Horrormärchen entfesselt mit artifiziellen Dekors, surrealen Farb-Experimenten und einem peitschenden Goblin-Soundtrack einen audiovisuellen Rausch.
21 Uhr: TENEBRE (IT 1982)
Mit TENEBRE verlieh Dario Argento dem Giallo neue Aspekte, indem er dieses italienische Subgenre des Thrillers selbst thematisierte: Der US-amerikanische Thriller-Autor Peter Neal reist nach Rom, um dort sein neues Buch Tenebrae vorzustellen. Dort erfährt er von den Taten eines Serienkillers, die sich scheinbar explizit auf Neals Thriller beziehen.
Mittwoch, 19. Juli:
17 Uhr: L’UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO
(Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe. IT/BRD 1970) Argentos erster Film lässt bereits die spezifischen Eigenarten des Regisseurs erkennen: einen überbordenden und dabei messerscharfen visuellen Stil mit subjektiven Perspektiven und emblematischen Bildern, einen energetischen Rhythmus.
21 Uhr: IL FANTASMA DELL'OPERA
(Das Phantom der Oper. IT 1998)
Bereits in OPERA (zu sehen am 16. und 29. Juli) hatte Argento Motive aus Gaston Leroux‘ oft verfilmtem Roman anklingen lassen, im vor allem in Ungarn gedrehten IL FANTASMA DELL'OPERA machte er sich an eine direkte Adaption. Der Film erzählt die Geschichte vom Phantom, das in den Katakomben der Pariser Oper lebt und sich in eine Sängerin verliebt (genauer: in ihre Stimme).
Foto:
Filmstill aus SUSPIRIA (IT/BRD 1977)
Dario Argento
©dff.film
Info:
Quelle: dff.film