Bildschirmfoto 2023 08 07 um 00.27.04Das Quartett - Mörderischer Pakt im ZDF im September, Teil 3

Redaktion

Mainz (Weltexpresso) - In "Mörderischer Pakt" geht es um Organspenden, Transplantationsgesetze, Über-Kreuz-Spenden ­− schwierige Themen, aber auch die verzweifelte Lage der Betroffenen wird veranschaulicht. Ging Ihnen das nahe, haben Sie sich näher damit beschäftigt?

Annika Blendl,
: Ja, das ging mir nahe, und ich habe viel zu dem Thema recherchiert. In Deutschland gehen die Organspenden zurück, da wir weniger Verkehrstote haben. Mein Onkel war Notarzt und hat teilweise am Wochenende die Motorradfahrer zur Organspende gebracht, das waren immer die besten Spender. Das ist das Grausame an der Organspende, dass ein Mensch gehen muss.


Haben Sie selbst schon über einen Organspendeausweis nachgedacht?

Ich besitze bereits einen Organspendeausweis.


Pia und die Liebe, nicht leicht für sie. Wie wichtig ist ihr Yung inzwischen?

Yung ist für Pia eine feste Konstante im Leben, auch wenn sie immer wieder zweifelt. Durch seine lebensfrohe Art nimmt er ihre Schwankungen nicht zu ernst.



Fragen an Shenja Lacher



Christoph Hofherr besitzt einen Organspendeausweis und verteilt entsprechende Formulare ans Quartett. Haben Sie selbst auch einen Spenderausweis?

Tatsächlich besitze ich noch keinen Organspendeausweis, aber ich finde es total wichtig und hätte es schon längst mal in die Tat umsetzen sollen. Auch im Team haben wir während der Dreharbeiten darüber gesprochen, wie groß ja der Bedarf an Organspenden ist und eigentlich jeder das unterstützen sollte. Im Prinzip wären wir auch alle bereit dazu, nur einer meinte, sie könnten später alles von ihm haben, nur die Augen nicht. Warum auch immer.


Während der Ermittlungen sagt Christoph, er hasse Krankenhäuser. Können Sie das nachempfinden?

Das kann ich hundertprozentig nachfühlen. Zum Glück musste ich selbst noch nie ins Krankenhaus, außer um dort jemanden zu besuchen. Als Zivi habe ich in einem Altenheim in Wannsee gearbeitet, mit angegliedertem Hospiz, was mich geprägt hat. Das war sehr bedrückend. Und besonders traurig: Schon damals, 1998, hatte das Personal viel zu wenig Zeit für die Bewohnerinnen und Bewohner. Mir war klar, dass sie in erster Linie versorgt werden müssen, aber ich hatte gedacht, dass ich auch für sie da sein könnte, mal für sie Gitarre spielen oder mit ihnen an die frische Luft gehen könnte. In den 13 Monaten habe ich es tatsächlich ein einziges Mal geschafft, mit einer Patientin spazieren zu fahren. Nur ein Mal – andere Dinge waren immer wichtiger. So was tut schon weh.


Im Quartett ist Christoph der Einzige, der Familie hat. Wie wichtig sind ihm seine Frau und sein kleiner Sohn?

Wahnsinnig wichtig. Aber ich glaube, durch den anstrengenden Job und das 24-Stunden-erreichbar-Sein kriselt es mittlerweile. Wenn das Quartett einen Mord aufklären muss, igeln sich alle ein für die Ermittlungen, und für Chris wird die Arbeit quasi zur Ersatz-Ehefrau. Ich möchte ihn eben nicht als Kommissar zeigen, der durch die vielen grausamen Fälle mit den Jahren abstumpft, sondern als jemanden, den das alles mitnimmt und der dann zu Hause nicht so einfach abschalten kann.



Fragen an Anton Spieker

Wie wichtig ist für Sie das Thema Organspende? Sollte die Gesellschaft stärker dafür sensibilisiert werden?

Natürlich sollte jeder selbst entscheiden können, ob er nach dem Tod Organe spenden möchte oder nicht. Die Entscheidung, ob jemand Organspender wird oder nicht, möchte ich in keiner Weise bewerten. Ein größerer öffentlicher Diskurs über das Thema wäre aber sicher hilfreich.


Am Ende des Krimis entscheidet sich das Ermittlerteam selbst für Organspendeausweise. Linus besitzt längst einen. Wie stehen Sie persönlich dazu?

Natürlich ist ein Organspendeausweis wichtig. Und mit der Frage, wie man mit dem eigenen Körper nach dem Tod umgehen möchte, darf man sich schon mal auseinandersetzen.


Sie verkörpern inzwischen zum sechsten Mal den Linus Roth. Was finden Sie spannend an Ihrer Rolle, was entdecken Sie eventuell neu an ihm?

Ich mag Linus sehr gerne, weil er in dem Vierergespann der Frechste ist, denke ich. Er weiß genau, wo seine Stärken liegen, hat keine Angst, auch seinen Vorgesetzten kontra zu geben. Der Junge hat Haltung. Das gefällt mir.
 
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