Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Montag,12. Mai 2014, 20.15 Uhr

 

Anna von Stillmark

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden hat eine rührige Filmabteilung. Immer wieder bemerken wir dies bei besonderen Veranstaltungen. Wie hier. Carl Laemmle gründete 1912 die Universal Studios und avancierte zu einem der mächtigsten Studiobosse seiner Zeit. Er produzierte mehr als 9.000 Filme darunter „Dracula“, „Frankenstein“, „Das Phantom der Oper“ und „Im Westen nichts Neues“.

 

Diese beeindruckende Persönlichkeit steht im Zentrum der Veranstaltung im Deutschen Filmmuseum Frankfurt. Regisseur Hans Beller führt in das Thema ein, bevor sein 90-minütiges Filmporträt „Der Traumfabrikant Carl Laemmle“ läuft. Als besonderes Highlight und Hessenpremiere zeigt das Filmmuseum Laemmles ersten zwölfminütigen Kurzfilm über den Indianermythos „Hiawatha“ aus dem Jahr 1909. Im Anschluss gibt es eine offene Fragerunde mit Hans Beller und Udo Bayer, der die Biografie „Carl Laemmle und die Universal“ geschrieben hat.

 

Dieses Buch, das im Verlag Königshausen & Neumann erschienen ist, nennt sein Verfasser „Eine transantlantische Biografie! Er begründet erst einmal, warum Carl Laemmle, ein jüdischer Deutscher aus dem heutigen Baden-Württemberg, diese Bedeutung hat und fügt dann als Ausgangspunkt dessen Leben in die großen Auswanderungsbewegungen im 19. Jahrhundert von Deutschen in die USA ein.

 

Laemmle wanderte also 1884 als mittelloser 17-Jähriger aus dem schwäbischen Laupheim nach Amerika aus. Sein Leben als auch ein Teil seiner Filme sind eng mit den politischen Zeitumständen verbunden. Das beginnt – wie ausgeführt - mit der für Deutschland wie für die USA gleichermaßen wichtigen Auswanderungsbewegung im 19. Jahrhundert und schließt wichtige Momente der jüdischen Geschichte beider Länder mit ein. Es geht stark um den Ersten Weltkrieg und um die Rolle der amerikanischen Filmindustrie im Ersten Weltkrieg mit der ersten kriegerischen Konfrontation beider Länder.

 

Daß es Hollywood ohne Carl Laemmle nicht gegeben hätte, zumindest so, wie es ist, nicht gegeben hätte, zeigt, von welch großer Bedeutung für die Filmindustrie der Welt dieser kleine Mann mit der großen Wirkung ist. Die Bilder im Buch zeigen dies auch. Der Abend dient jedoch nicht der Buchvorstellung, sondern den Filmen und wird eingeführt vom Regisseur und Filmwissenschaftler Hans Beller, den Autor Udo Bayer unterstützt..

 

 

INFO:

Eine Veranstaltung in Kooperation mit CV Films, dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt und dem Jüdischen Museum Frankfurt

 

www.deutsches-filminstitut.de

www.deutsches-filmmuseum.de