Jüdische Seele?Redaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - «Golda», unter der Regie des israelischen Oscar-Preisträgers Guy Nativ und mit der Oscar-Preisträgerin Helen Mirren in der Hauptrolle, ist diese Woche in den israelischen Kinos angelaufen. Der Film spielt während des dreiwöchigen Krieges, der als Überraschungsangriff Ägyptens, Syriens und einer Reihe von Verbündeten auf Israel am heiligsten Tag des jüdischen Kalenders begann. Im Mittelpunkt stehen Meirs Entscheidungsfindung während des Krieges, ihre komplizierte Beziehung zu US-Außenminister Henry Kissinger (Liev Schreiber) und ihr Vermächtnis in der Welt.
Meir, Israels erste und bisher einzige weibliche Premierministerin, wurde in Kiew geboren und wuchs in Milwaukee auf, bevor sie nach Israel einwanderte. Sie war von 1969 bis 1974 Ministerpräsidentin. Während sie von amerikanischen Juden seit jeher bewundert wird, ist ihr Erbe in Israel – insbesondere im Hinblick auf ihr Verhalten vor und während des Jom-Kippur-Krieges – eher umstritten. Sie trat Monate nach Ende des Krieges zurück und starb 1978.
Mirren wurde bereits von der Kritik für ihre Leistung in der Rolle gelobt, die Make-up und Prothesen erforderte, damit sie Meir ähnelt. Mirren ist weder Jüdin noch Israelin, was zu einer gewissen Skepsis hinsichtlich ihrer Besetzung führte. Regisseur Nativ verteidigt die Schauspielerin: Helen Mirren sei mit ihrer «jüdischen Seele» die perfekte Besetzung für die Rolle der Golda Meir.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 25. August 2023
