enkelNACHTRAG: Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. September 2023, Teil 8

Redaktion


Frankfurt am Main (Weltexpresso) –  Hyperaktiver Nachwuchs aus Patchwork-Familien, kontrollsüchtige Helikoptereltern, alleinerziehende Mütter und deren Tinder-Bekanntschaften: All diese Phänomene der modernen Gesellschaft konnten in ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE den Leihgroßeltern Karin (Maren Kroymann), Gerhard (Heiner Lauterbach) und Philippa (Barbara Sukowa) in der Komödie Enkel für Anfänger (2020) nichts anhaben. Doch dann kam Corona, und selbst das agile Rentnertrio musste sich der Pandemie geschlagen geben: Nur fünf Wochen nach dem Kinostart schlossen alle Filmtheater. Die zuvor guten Besucherzahlen, die gefeierte Premiere in der Lichtburg Essen, die positiven Pressestimmen und nicht zuletzt der erfreulich hohe Marktanteil bei der ARD-Erstausstrahlung im Sommer 2022 ließen dem Produzentenduo Uli Putz und Jakob Claussen keine andere Wahl: „Wir machen weiter!“



Die erste vorsichtige Anfrage bei den Hauptdarstellern bezeichnet Produzent Jakob Claussen rückblickend als „gemähte Wiese“. Alle sagten sofort zu. „Da gab es überhaupt keine Frage“, sagt Barbara Sukowa. „Als mir angeboten wurde, noch einmal mit meinen wunderbaren Kollegen und mit Regisseur Wolfgang Groos zu arbeiten, habe ich mich sehr gefreut und sofort zugesagt.“ Auch Heiner Lauterbach freute sich auf ein Wiedersehen mit „meinen zwei Mädels“ und dem Produktionsteam, das er schon seit Wolfgang Groos‘ Komödie Kalte Füße (2018) kennt. „Außerdem mag ich den Humor des Autors Robert Löhr“, ergänzt Heiner Lauterbach. „Schon das Drehbuch von Enkel für Anfänger hatte einen schönen schwarzen, sarkastischen Humor. Der Ton hebt sich angenehm vom Feel-Good-Gehabe anderer Komödien ab und gibt den Figuren eine wunderbare Authentizität.“


„Grundsätzlich waren alle Schauspieler wieder dabei, aber sie wollten verständlicherweise erst das Drehbuch lesen“, sagt Produzentin Uli Putz. Es begann eine lange Phase, in der sich Jakob Claussen, Uli Putz, Wolfgang Groos und Robert Löhr sowie die Dramaturgin Amelie Syberberg und Sandrine Mattes von STUDIOCANAL regelmäßig trafen, um Ideen für die Fortsetzung ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE auszutauschen. „Die Arbeit in dieser kreativen Runde bereitet allen viel Spaß“, sagt Uli Putz, „und Robert Löhr lässt sich immer wieder gern von unseren Vorschlägen inspirieren.“ Der Autor betont, dass bei dieser Arbeitsweise nicht der sonst übliche Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ gilt: „Es ist ein konstruktiver Dialog, weil wir alle die Figuren und deren Hintergründe gut kennen“, sagt Robert Löhr. „Gerade Wolfgang Groos hat ein sehr waches Gespür für emotionale Druckpunkte. Ich greife seine Hinweise gern auf und ziehe dann an den entsprechenden Stellen die Schrauben nach.“

Die Hauptdarsteller wurden kontinuierlich über den Zwischenstand der Geschichte informiert und konnten auch Einfluss auf die Entwicklung ihrer etablierten Figuren nehmen. „Es ist doch toll, wenn der Input gerade von denjenigen kommt, die ihre Rollen besser kennen als jeder andere“, sagt Jakob Claussen. „Mein Wunsch war es, im zweiten Teil die Latte ein bisschen höher zu legen“, erklärt Robert Löhr. „Im ersten Teil waren die meisten Patenenkel im Vorschul- oder frühen Grundschulalter, also dachte ich mir, 

dass pubertierende Teenager einfach die größere Herausforderung sind. So entstand die Idee, die drei Senioren in einen Schülerladen zu stecken, wo ihnen bei der Hausaufgabenbetreuung und anderen Aktivitäten die geballte pubertäre Energie entgegenschlägt.“

Jakob Claussen bezeichnet den Essener Schülerladen als den „Dreh- und Angelpunkt“ der Geschichte: „Andes als beim ersten Teil, in dem unsere Hauptfiguren auf die jeweiligen Familien verteilt waren, haben wir diesmal ein erzählerisches Epizentrum, in dem alle Figuren sich begegnen und jeder mit jedem interagieren kann. „Karin, Gerhard und Philippa treffen dort auf ältere Kinder, auf mehr Kinder und auf Kinder aus unterschiedlichen Milieus“, listet Regisseur Wolfgang Groos die Veränderungen auf. „Wir erzählen kein Sozialdrama, aber all diese neuen Herausforderungen clashen noch ein bisschen mehr als im ersten Teil.“ Uli Putz sieht in dem Schülerladen außerdem eine gute Möglichkeit, Philippas Geschichte fortzuführen. Versöhnte sich die flippige Hippie-Großmutter am Ende von Enkel für Anfänger mit ihrer Tochter, so kann sie nun deren Schülerladen retten, indem sie mit Karin und Gerhard die Vertretung für ihre hochschwangere Tochter Annika (Marie Burchard) übernimmt.

„Als das fertige Drehbuch kam, war ich erfreut, beglückt und erleichtert“, erinnert sich Maren Kroymann, „weil es mindestens auf dem Niveau des ersten Teils ist, wenn nicht sogar noch besser.“ Die hohe Qualität machte die Schauspielerin nicht allein daran fest, dass sie herzhaft lachte, sondern dass sie auch weinen musste. Laut Wolfgang Groos war damit ein wichtiges Ziel erreicht: „Wir wollen eine Komödie mit Tiefgang bieten, die das Publikum auch emotional mitnimmt und die Verletzungen und Fehler der einzelnen Figuren nicht ausspart.“ Und gerade deshalb gefiel Maren Kroymann, dass Robert Löhrs Drehbuch „subversiver, radikaler und kantiger“ daherkam als die meisten anderen Filmstoffe. 

Foto:
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Info:
BESETZUNG
Karin         MAREN KROYMANN 

Gerhard    HEINER LAUTERBACH 

Philippa.   BARBARA SUKOWA 

Harald.    GÜNTHER MARIA HALMER 

Aydin       ERCAN DURMAZ 

Annika.    MARIE BURCHARD 

Thomas  JOHANNES ALLMAYER 

Viktor      BRUNO GRÜNER 

Yasmin    KAYRA EFE

Noah       LINUS VON EMHOFEN

Josie       FRANKA ROCHE

Jacky      CHIARA KITSOPOULOU

Jason      MORTEN VÖLLGER

Emma.    ROMY BAUR

Baby Mara    SMILLA MOHR

Bestatter      NEVEN NÖTHIG
als Gast
Sigrid.      IMOGEN KOGGE 


STAB
Regie    WOLFGANG GROOS 

Drehbuch   ROBERT LÖHR

Abdruck aus dem Presseheft