91TrhDRf0klassenhL. SY522 Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. Oktober 2023, Teil 1

Redaktion

München (Weltexpresso) –  „DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER“ VON ERICH KÄSTNER. Als Erich Kästner (1899-1974) 1929 mit „Emil und die Detektive“ sein erstes Kinderbuch veröffentlichte, geschah das auf Anregung der Weltbühne-Verlegerin Edith Jacobson, die ihm nahelegte, ein Buch für den Kinderbuchverlag Williams & Co zu schreiben. Kästner hatte Ambitionen als Autor von Erwachsenenliteratur und hatte bereits als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet und einen Gedichtband veröffentlicht. Der Roman mit den legendären Illustrationen von Walter Trier war auf Anhieb ein Erfolg und war dann 1933 das einzige Werk Kästners, das nicht auf den Index gesetzt oder verbrannt wurde (drei Jahre später wurde das Buch dann doch noch verboten). Bis heute verkaufte sich „Emil und die Detektive“ mehr als zwei Millionen Mal und wurde in 59 Sprachen übersetzt. Vor allem aber hatte Kästner Freude gefunden, für Kinder zu schreiben. 

 

Während er mit Werken wie „Fabian - Die Geschichte eines Moralisten“ auch als Erwachsenenliterat Fuß fasste, schrieb er 1931 mit „Pünktchen und Anton“ auch sein zweites Kinderbuch, abermals ein großer Erfolg. Während sich Deutschland zu verändern begann, nahm er die Arbeit an „Das fliegende Klassenzimmer“ auf, sein einziger Schulroman, der 1933 – vor 90 Jahren – erschien. Offenkundig ist er beeinflusst von der Zeit seiner Entstehung, widersetzt sich Kadavergehorsam, sondern beschwört Freundschaft und Loyalität und die Bedeutung von Gerechtigkeit und Vorbildern, die diese Gerechtigkeit und Fairness auch leben. Wie die beiden Vorgänger ist auch „Das fliegende Klassenzimmer“ auf Augenhöhe mit den Kindern geschrieben, auch wenn der Schriftsteller sich selbst als Erwachsener in der Rahmenhandlung persönlich einbringt. 

 

Unter den Kinderbüchern Kästners, 1949 erscheint noch „Das doppelte Lottchen“, ist „Das fliegende Klassenzimmer“ das wohl zeitloseste. Auch wenn einem heute gewisse Aspekte (eine reine Jungenschule!) veraltet erscheinen mögen, trifft der Ansatz, seine jungen Helden im Zusammenspiel mit Justus und dem Nichtraucher auch mit der Welt der Erwachsenen fernab einer Familienkonstellation zu konfrontieren, auch heute noch einen Nerv: So also wird es sich anfühlen, das Erwachsensein. Entsprechend sind auch die mittlerweile vier Verfilmungen des Romans zu sehen, fast gleichmäßig verteilt über die Jahrzehnte: Immer ihrer jeweiligen Zeit verhaftet und doch immer unverkennbar Kästner, unverkennbar „Das fliegende Klassenzimmer“. Keine schlechte Schule des Lebens!

 

Foto:
©Atrium Verlag


Info: 
DER STAB

Regie Carolina Hellsgård

Drehbuch Gerrit Hermans


DIE BESETZUNG

Justus Bökh Tom Schilling

Nichtraucher + Erzähler Trystan Pütter

Professorin Kreuzkamm Hannah Herzsprung

Martinas Mutter Jördis Triebel

Martina Thaler Leni Deschner

Jo Trotz Lovena Börschmann Ziegler

Matze Sebmann Morten Völlger

Uli von Simmern Wanja Valentin Kube

Ruda Kreuzkamm Franka Roche

Sebi Holly Schiek

Egerland Leander Schumann

Musti Aaron Sansi

Schöner Theodor Paul Lennard Sundheim

Oskar Thaler Gabriel Salhab


Verleih: LEONINE Studios