TV-Tipp für Freitag, 20. Oktober 2023 bei Pro Sieben
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Nach dem Tod von Superman stellt Regierungsagentin Amanda Waller (Viola Davis) eine Task Force X genannte Gruppe von äußerst zwielichtigen Gestalten aus den Gefängnissen der Stadt zusammen. Den verurteilten Superbösewichten bietet die Regierung im Gegenzug eine Minderung ihrer Haftstrafen an.
Dem Himmelfahrtskommando gehören u.a. Deadshot (Will Smith), Harley Quinn (Margot Robbie), der Australier Captain Boomerang (Jai Courtney), El Diablo (Jay Hernandez) und Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) unter der Leitung des Special-Forces Soldaten Rick Flagg (Joel Kinnaman) an. Flagg, der sich Rückdeckung bei Katana (Karen Fukuhara) mit ihrem Samurai-Schwert geholt hat, ist persönlich involviert, da seine Freundin Dr. June Moone von der düsteren und bösen Hexe Enchantress (beide Cara Delevingne) übernommen worden ist und nur solange im Zaum gehalten werden kann, wie Waller ihr Herz besitzt und es bei Gefahr durch Voodoo traktiert.
Eines Nachts verwandelt sich June in die Enchantress, entkommt Flagg und findet in Wallers Haus eine Figur ihres Bruders Incubus. Sie stiehlt die Figur und erweckt damit Incubus (Akotene Chanoine) zum Leben.
Kaum hat Waller die "Suicide Squad" zusammengestellt, muss sie also auch schon zusammen in Aktion treten. Die Schurken werden mittels implantierter Nano-Bomben vom Fliehen abgehalten. Den Auslöser trägt Flagg mit sich.
Die Mitglieder des Selbstmordkommandos müssen zusammen mit Flagg und einigen Regierungs-Soldaten unter der Leitung von Lieutenant Edwards (Scott Eastwood) verhindern, dass sich Enchantress mit Hilfe ihres Bruders eine wirkungsvolle Waffe zusammenbaut, mit der sie die Menschen vernichten will. Daneben funkt der Gruppe auch noch der Joker (Jared Leto) dazwischen, der seine Freundin Harley Quinn befreien möchte…
Regisseur und Drehbuchautor von "Suicide Squad" ist David Ayer nach den von John Ostrander entwickelten Charakteren aus dem DC Comic Universum.
Er hat für seinen Film Stars wie Will Smith, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis oder Jared Leto gewinnen können. Dabei hat David Ayer wieder auf die von ihm so geliebten Flashbacks zurückgegriffen, was den Fortgang des Films an einigen Stellen unterbricht, auch wenn einige der Szenen doch sehr gelungen sind.
Leider wurde doch sehr darauf geachtet, den Film trotz der gefährlichen Superschurken nicht zu düster werden zu lassen, damit der Film in den USA mit PG13 durchgehen kann. Schade dass man aus Mördern und Psychopathen – ganz im Gegensatz zu den Comics - einen Haufen Antihelden gemacht hat, die nicht allzu böse wirken, und denen man die Daumen im Kampf gegen das Oberböse drückt.
Obwohl die Chemie innerhalb des Teams eigentlich nicht immer herübergekommen ist, waren die schauspielerischen Leistungen von einigen der Darsteller auf jeden Fall sehr gut gelungen. So stiehlt ganz sicher Margot Robbie als aufreizende, mädchenhafte Baseballschläger-Psychopathin Harley Quinn allen die Show, auch wenn ihre Szenen an einigen Stellen stark übertrieben wirken. Auch Will Smith, der eigentliche Hauptdarsteller des Films, zeigt in vielen seiner Szenen sein Charisma, doch glaubt man seinem Deadshot den skrupellosen Killer nicht unbedingt. Eindeutig zu dick aufgetragen sind die Szenen mit seiner Filmtochter Zoe (Shailyn Pierre-Dixon).
Jai Courtney spielt Captain Boomerang (im Original mit dickem australischem Akzent) als Dauersäufer und Kneipenschläger, der aber auch weiß, wie man mit seinem aus Messern zusammen gesetzten Bumerang umzugehen hat. Die anderen Charaktere des Teams können sich leider nicht eigenständig entwickeln. Dies gilt auch für Cara Delevingne in ihrer Doppelrolle als June Moone und Enchantress, die als Hexe leider nicht gefährlich genug wirkt. Dazu ist die Chemie zwischen Joel Kinnamans Rick Flagg und Cara Delevingnes June Moone leider nicht allzu deutlich zu spüren.
Viola Davis’ nüchterne und kaltschnäuzige Performance als Amanda Waller macht sie zu einem überzeugend ausgearbeiteten Charakter und lässt sie viel bedrohlicher wirken als alle Superschurken der Squad zusammen.
Nach Caesar Romero in ″Batman: The Movie″ (1966), Jack Nicholson in ″Batman″ (1989) und Heath Ledger in ″The Dark Knight″ (2008) ist Jared Leto der vierte Schauspieler, der mit dem Joker den berühmtesten Batman-Widersacher in einem Film spielt. Leider ist die Rolle des Jokers in "Suicide Squad" nicht allzu umfangreich. Auch wenn die Chemie zwischen Jared Leto Joker und Margot Robbies Harley Quinn stimmt, ist seine Rolle eigentlich nur Störfeuer, die nichts mit dem Hauptstrang der Geschichte zu tun hat. Zudem ist Letos Darstellung viel zu wenig durchgeknallt - vor allem im Vergleich zu Heath Ledgers Joker. Dazu wird das Bestreben vom Joker, Harley zu befreien, zu einem Nebenschauplatz degradiert und wirkt deshalb etwas unmotiviert für den Fortgang des Films.
Insgesamt ist "Suicide Squad" eine eher durchschnittliche Comic-Verfilmung, die mehr aus den viel versprechenden Charakteren hätte machen können und die leider wieder mal mit CGI überladen wurde. Dabei haben Ben Affleck als Bruce Wayne / Batman und Ezra Miller als The Flash Cameos. Trotz aller Kritik ist der Film auf jeden Fall für Fans des Genres empfehlenswert.
Die Comic-Verfilmung war allerdings so erfolgreich, dass es im Rahmen der DCEU (DC Extended Universe) noch zwei weitere Filme mit Margot Robbie als Harley Quinn gegeben hat und zwar: ″Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn″ (2020) und ″The Suicide Squad″ (USA 2021).
Foto 1: v.l.n.r.: Captain Boomerang (Jai Courtney), Harley Quinn (Margot Robbie), Deadshot (Will Smith), Katana (Karen Fukuhara), Rick Flag (Joel Kinnaman), Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) und Diablo (Jay Hernandez) © Warner Bros. / Pro Sieben
Foto 2: June Moone / Enchantress (Cara Delevingne) © Warner Bros. / Pro Sieben
Foto 3: Der Joker (Jared Leto) © Warner Bros. / Pro Sieben
Info:
Suicide Squad (USA 2016)
Originaltitel: Suicide Squad
Genre: Action, Science-Fiction, Comic-Verfilmung
Filmlänge im Original: ca. 123 Min.
Filmlänge im TV: ca. 108 Minuten
Regie und Drehbuch: David Ayer
Darsteller: Will Smith, Jared Leto, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis, Jai Courtney, Jay Hernandez, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Scott Eastwood, Cara Delevingne, Karen Fukuhara, Shailyn Pierre-Dixon u.a.
FSK im Original: ab 16 Jahren, in der TV-Fassung am 12 Jahren
″Suicide Squad″ wird am Fr. 20.10.2023 um 20:15 Uhr bei Pro Sieben gezeigt. Der Film wird am So. 22.10.2023 um 22:25 Uhr wiederholt.
″Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn″ kann man sich vor der Wiederholung bei Pro Sieben am So. 22.10.2023 um 20:15 Uhr ansehen. Dieser Film wird dann am Mo. 23.10.2023 um 00:50 Uhr wiederholt.