Statement des Regisseurs Colm Bairéad

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. November 2023, Teil 3

Redaktion

Dublin (Weltexpresso) – Diese Geschichte berührte mich auf so vielen Ebenen. Sie spricht Dinge an, die auch in meinen bisherigen Arbeiten immer wieder vorkamen – die komplexen Bindungen innerhalb einer Familie, die Frage des emotionalen und psychologischen Wachstums und, ganz entscheidend, das Phänomen der Trauer und ihre Fähigkeit, uns zu formen.

Formal gesehen ist die Geschichte an sich schon überzeugend und mitreißend – eine Geschichte, erzählt durch die Augen eines jungen Mädchens. Das Mädchen ist eine tiefgründige, berührende und starke Natur. Es gibt so viel, was dieses Mädchen von Moment zu Moment fühlt und sieht.

Der narrative Spannungsbogen der Geschichte ergibt sich vollständig aus den Erfahrungen des kleinen Mädchens und nicht aus einer übermäßigen Bezogenheit auf die Handlung. Die Idee, die Erfahrungen dieses Mädchens auszugestalten, war das Hauptanliegen des Films. Das Erforschen der Figuren und ihrer Beziehungsdynamik stand im Vordergrund. Ich glaubte aber auch an das „Kleine“ der Geschichte. Es gibt ein Zitat von Mark Cousins, in dem er sagt, dass die Kunst uns immer wieder zeigt, dass wir, wenn wir eine kleine Sache genau und offen betrachten, viel mehr darin entdecken können.

Ich mag den Gedanken, dass etwas sehr Tiefgründiges im Kleinen gefunden werden kann, in einer Art erzählerischer Demut. Mehr als alles andere war es jedoch der emotionale Unterton der Geschichte, der mich von ihrem Potenzial als Film überzeugte. Seine Zurückhaltung und die schließlich kathartische Auflösung, zogen mich in ihren Bann. Ich konnte mir vorstellen, dass diese Geschichte beim Publikum dieselbe Reaktion hervorrufen könnte.




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