Im Rahmen der Best of Cinema Reihe kommt dieser Klassiker in 4K restauriert nur am Dienstag, 5. Dezember 2023 zurück ins Kino
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Im November 1327 erreichen der Mönch William von Baskerville (Sean Connery), ein gelehrter Franziskaner aus England, und sein Novize, der junge Adson von Melk (Christian Slater) die reiche Benediktinerabtei in den italienischen Bergen. William soll einen Disput zwischen den der Ketzerei verdächtigten Minoriten und Abgesandten des Papstes vorbereiten.
Doch vorher bittet Abbo von Fossanova (Michael Lonsdale) – der Abt des Klosters - William noch darum, ihm bei der Aufklärung des Todes des Mönches Adelmus behilflich zu sein. Man fand Adelmus entstellte Leiche hinter der Abtei, dort wo die verarmten Bauern der Gegend etwas Essbares suchen. Im Laufe der Untersuchung kommt es zu einer Mordserie, der reihenweise Mönche des Klosters zum Opfer fallen. Gleichzeitig dringt William immer tiefer in die Geheimnisse der Abtei ein.
Da gerade um den richtigen Glauben und die richtige Kirche gestritten wird, muss sich William beeilen, denn sein ärgster Widersacher Bernardo Gui (F. Murray Abraham), ein erbarmungsloser Hexen- und Ketzerjäger, glaubt, dass hinter den Vorfällen der Teufel am Werke ist und hat auch rasch seine Sündenböcke gefunden u.a. unter den Bewohnern des nahegelegenen Dorfes…
″Der Name der Rose″ ist ein deutsch-französisch-italienisches Filmdrama nach dem gleichnamigen 1980 erschienenen ersten Roman des italienischen Wissenschaftlers und Schriftstellers Umberto Eco. Regie führte Jean-Jacques Annaud, das Drehbuch stammte von Andrew Birkin, Gérard Brach, Howard Franklin und Alain Godard. Als Produzent war u.a. Bernd Eichinger an dem Projekt beteiligt.
Als Hauptdarsteller wurde Sean Connery gewonnen, für den es nach unzähligen Action- und James-Bond-Filmen die Möglichkeit war, sich auch als Charakterdarsteller zu beweisen. Die Rolle seines Lehrlings (und Chronisten) Adson von Melk hat der damals 17jährige Christian Slater in seinem ersten großen Film übernommen.
Neben vielen unbekannten Schauspielern waren auch einige Rollen mit bekannten Darstellern besetzt, wie F. Murray Abraham als Hexenjäger Bernardo Gui, Michael Lonsdale als Abbo von Fossanova, Ron Perlman als buckliger Salvatore, Fjodor Schaljapin als blinder Bibliothekar Jorge de Burgos und Helmut Qualtinger in seiner letzten Filmrolle als Remigio da Varagine.
Bekanntlich fanden die meisten Innenaufnahmen in der ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Eberbach in Eltville am Rhein statt. Das für seinen Weinbau berühmte Kloster ist heute im Besitz des Landes Hessen und beherbergt u.a. die Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach als größtes deutsches Weingut. Sie betreiben in den Gebäuden des Klosters eine Vinothek.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen, da es dem Regisseur Jean-Jacques Annaud gelungen sei, die im Roman angesprochenen geistigen Probleme wie die theologische Auseinandersetzungen jener Zeit (Inquisition) oder die Frage nach der Gottlosigkeit griechischer Schriften in angemessenem Umfang in das abenteuerliche Geschehen einzubeziehen.
Auch wenn amerikanische Kritiker den Film abgewertet haben, wurde er vor allem in Europa sehr gelobt. Die allgemeine Meinung war, dass die Literaturverfilmung versucht hat, die theologischen, kunstgeschichtlichen, philosophischen und historischen Exkurse des Romans in eine verständliche Bildsprache zu übersetzen. Dadurch sei ein in sich stimmiges, spannendes Kriminalstück mit sorgfältiger Ausstattung entstanden, das die Welt des Mittelalters ziemlich detailgenau rekonstruiert habe. Damit sei der Film eine dem Originalwerk angemessen repräsentierende Literaturverfilmung. Umberto Eco hat übrigens in einem Interview den Film als eigenständige und akzeptable Interpretation seines Werkes ohne einen Anspruch einer getreuen Wiedergabe der Buchinhalte beschrieben.
″Der Name der Rose″ ist der letzte Film für dieses Jahr, der im Rahmen der Best of Cinema Reihe noch einmal in 4K restauriert in die Kinos kommt. Seit November 2021 wurden folgende Film-Klassiker gezeigt:
2021: ″The Outsiders″ (1983)
2022: ″Tod auf dem Nil″ (1978), ″Mulholland Drive″ (2001), ″Grüne Tomaten″ (1992), ″Die fabelhafte Welt der Amélie″ (2001), ″La Boum - Die Fete″ (1980), ″Léon - Der Profi″ (1994), ″Tiger and Dragon″ (2000), ″Highlander - Es kann nur einen geben″ (1986), ″Reservoir Dogs - Wilde Hunde″ (1992), ″Die Klapperschlange″ (1981), ″African Queen″ (1951)
2023: ″Rambo - First Blood″ (1982), ″Basic Instinct″ (1992), ″Apocalypse Now - Final Cut″ (1979 / 2019), ″Terminator 2 - Tag der Abrechnung″ (1991), ″Flash Gordon″ (1980), ″Im Rausch der Tiefe″ (1988), ″Eiskalte Engel″ (1998), ″Das Parfüm - Die Geschichte eines Mörders″ (2006), ″Twin Peaks - Fire Walks With Me″ (1992), ″Harry und Sally″ (USA 1989), ″Universal Soldier″ (1992) und im Dezember noch ″Der Name der Rose″ (1986).
Da die bisher gezeigten 23 Filme der Reihe beim Publikum sehr gut angekommen sind, werden Studiocanal und seit diesem Halbjahr auch der Constantin Film Verleih und Capelight Pictures weiterhin jeweils am ersten Dienstag im Monat Kultfilme oder Evergreens im Rahmen der Best of Cinema Reihe anbieten.
So werden sich im ersten Halbjahr 2024 neben Studiocanal und Constantin Film mit Tobis ein weiterer Verleiher an der Best of Cinema Reihe beteiligen. Im zweiten Halbjahr 2024 folgen dann weitere Kooperationen mit dem X-Verleih und auch wieder mit Capelight Pictures.
Für das erste Halbjahr 2024 sind jeweils am ersten Dienstag in Monat folgende Filme vorgesehen: 02.01.2024 - ″Der Pakt der Wölfe″ (2001), 06.02.2024 – ″Das fünfte Element″ (1997), 05.03.2024 – ″Donnie Darko″ (2001), 02.04.2024 – ″Der Baader Meinhof Komplex″ (2008), 07.05.2024 – The Doors (1991) und 04.06.2024 – ″Der bewegte Mann″ (1994).
Der Constantin Film ″Der Name der Rose″ wird jetzt als Dezember-Klassiker 2023 wie immer am ersten Dienstag des Monats im Rahmen der Best of Cinema Reihe in ausgewählten Kinos zu sehen sein. Es lohnt sich auf jeden Fall sich die bildgewaltige Literaturverfilmung nach Umberto Ecos großartigem Roman zum ersten Mal oder noch einmal im Kino in 4K restauriert anzusehen.
Auf der Best of Cinema Webseite (https://www.bestofcinema.de/der_name_der_rose_10230) kann man nachschauen, in welchen Kinos vor Ort und zu welcher Uhrzeit "Der Name der Rose″ am Dienstag, 5. Dezember 2023 und auch noch mit wenigen Vorführungen an den nächsten Tagen zu sehen sein wird. Man kann auf den Webseite auch noch Näheres zu den Filmen des 1. Halbjahres 2024 erfahren.
Zusatz: 2019 gab es mit ″Der Name der Rose″ eine achtteilige internationale koproduzierte englischsprachige Fernsehserie von Regisseur Giacomo Battiato mit John Turturro als William von Baskerville, Rupert Everett als Bernardo Gui und dem jungen deutschen Schauspieler Damian Hardung als Adson von Melk, die 2020 in Deutschland als DVD erschienen ist und auch bei Servus TV als Free-TV Premiere gesendet wurde.
Foto 1: Sean Connery als William von Baskerville © Constantin Film
Foto 2: F. Murray Abraham als Bernardo Gui © Constantin Film
Foto 3: Christian Slater als Adson von Melk und Valentina Vargas als das namenlose Mädchen © Constantin Film
Info:
Der Name der Rose (Deutschland / Italien / Frankreich 1986)
Originaltitel: The Name of the Rose
Genre: Romanverfilmung, Drama, Mystery, Thriller, Hexenverfolgung, Mittelalter
Filmlänge: ca. 131 Min.
Regie: Jean-Jacques Annaud
Drehbuch: Andrew Birkin, Gérard Brach, Howard Franklin und Alain Godard nach Umberto Ecos gleichnamigen Roman von 1980
Darsteller: Sean Connery, Christian Slater, F. Murray Abraham, Helmut Qualtinger, Ron Perlman, Valentina Vargas, William Hickey, Michael Lonsdale, Fjodor Schaljapin u.a.
Verleih: Constantin Film
FSK: ab 16 Jahren
″Der Name der Rose" wird hauptsächlich am Dienstag, dem 05.12.2023 im Rahmen der Best of Cinema Reihe in etwa 300 Kinos in Deutschland zu sehen sein. Daneben wird es auch einige Vorführungen in den Tagen danach geben. Die Kinos vor Ort, Termine und Startzeiten sollte man vorher auf der Internetseite https://www.bestofcinema.de/der_name_der_rose_10230 nachsehen.
