Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. Januar 2024, Teil 4
Redaktion
Amerikanisch-Samoa (Weltexpresso) - ... Das International Sports Stadium im australischen Coffs Harbour. Mit einem 31:0-Sieg stellt Australien den Weltrekord für den höchsten Sieg in einem offiziellen Fußballländerspiel auf. Die Fußballmannschaft von Amerikanisch-Samoa macht sich dagegen mit der schlimmsten Niederlage der Geschichte im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zum Gespött der Sportwelt – und bereitet damit die Bühne für den neuen Film des mit dem Academy Award® ausgezeichneten Mãori-Filmemachers Taika Waititi („Jojo Rabbit“, „Thor: Tag der Entscheidung“).
Die katastrophale Niederlage kam einer Demütigung gleich, die unerbittlich wie eine schwarze Wolke über der kleinen Insel im Pazifik hing. Bis November 2011 blieb die Mannschaft von Amerikanisch-Samoa auf dem letzten Platz der FIFA-Rangliste. Erst dann änderten sich die Dinge endlich: In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft der Ozeanischen Fußballföderation (OFC) errang die winzige Insel mit einem 2:1 gegen Tonga ihren ersten internationalen Sieg.
Das ist der Ausgang der Geschichte von NEXT GOAL WINS. Als Waititi erstmals von dem epischen Scheitern und der Geschichte der Außenseitermannschaft, deren Träume endlich wahr werden, hörte, wusste er sofort, dass er daraus einen Film machen musste. „Man befindet sich immer auf der Suche nach Inspiration, aber bei diesem Stoff war alles schon da, was man sich nur wünschen konnte“, sagt er.
Produzent Jonathan Cavendish und der ausführende Produzent Andy Serkis waren ebenfalls schwer beeindruckt von dieser Geschichte über Verlust, Erlösung und Freude und sicherten sich mit ihrer Produktionsfirma Imaginarium Productions die Rechte an der Adaption des Dokumentarfilms „Next Goal Wins“ aus dem Jahr 2014, in dem die wahre Geschichte ausführlich ausgebreitet worden war. Die Regisseure des Dokumentarfilms, Mike Brett und Steve Jamison, kamen als weitere Produzenten an Bord, ebenso wie Waititis langjähriger Weggefährte Garrett Basch.
Für sie stand fest, dass Taika Waititi genau der Richtige dafür war, Regie bei dieser fiktiven Neuinterpretation des Stoffs zu führen. „Es gab keinen anderen Regisseur auf der Welt, der diesen Film hätte machen können oder sollen und dem es gelungen wäre, genau diese Besetzung und Crew zu versammeln“, merkt Brett an.
Im Jahr 2015 stieg Waititi als Regisseur in das Projekt ein und verpflichtete seinen langjährigen Freund Iain Morris (BAFTA Award Nominierung für „The Inbetweeners – Unsere jungfräulichen Jahre“), als Koautor für das Drehbuch.
Vier Jahre strichen ins Land, bevor Waititi endlich ein sehr kurzes Zeitfenster zur Verfügung stand und die Produzenten Searchlight Pictures als Partner gewinnen konnten, um im Herbst 2019 einen Dreh auf Oahu, Hawaii, zu realisieren. Während der gesamten Zeit hatte Waititi dem Projekt leidenschaftlich und engagiert die Treue gehalten. Er erklärt: „Es hat sich für mich immer nach etwas sehr Besonderem angefühlt. Es ist die ultimative Feelgood-Geschichte, die sich auf die Seite der Underdogs schlägt.“
Cavendish fügt hinzu: „Es ist eine so klassische Geschichte, und wir fanden immer, dass sie all die richtigen Zutaten hatte. Wir wollen nicht den etwas dramatischer angelegten Dokumentarfilm noch einmal neu auflegen, sondern ihn vielmehr neu erfinden.“
„Während des gesamten Prozesses hatte für Taika Authentizität oberste Priorität, speziell was die Darstellung der polynesischen Kultur anbetrifft“, sagt Produzent Garrett Basch. „Uns lag jeder einzelne Aspekt der Produktion sehr am Herzen, einschließlich der Besetzung, des Kostümbilds und des Szenenbilds, um eine authentische Darstellung von Amerikanisch-Samoa und seiner Umgebung zu gewährleisten.“
Waititi und seine Produzenten versammelten eine beeindruckende Besetzung aus bekannten Gesichtern und Newcomern. Sie griffen dabei auf eine große und sehr diverse Gruppe von Schauspielern zurück, die das polynesische Dreieck repräsentieren: eine Region des Pazifiks mit Hawaii, die Osterinseln und Neuseeland als seine Eckpunkte. Zu den Darstellern gehören Michael Fassbender, Elisabeth Moss und Will Arnett, deren schauspielerische Bandbreite bestens bekannt ist. Dazu kommen Cameo-Auftritte von Rhys Darby, Angus Sampson und Luke Hemsworth, die für zusätzliche Komik sorgen.
Der oscarnominierte Michael Fassbender, der als Trainer Thomas Rongen zu sehen ist, sagt: „Taika ist ein Ausnahmetalent. Wenn man menschliche Geschichten erzählt und das Publikum wirklich auf eine emotionale Reise mitnehmen will, ist Lachen immer das beste Mittel. Taika hat ein perfektes Händchen dafür, ein großartiges Gespür für Menschen. Und er liebt das, was er tut.“
„Ich würde sagen, ein Autorenfilmer zeichnet sich dadurch aus, dass seine Filme eine ganz eigene Tonalität besitzen“, meint die Golden-Globe- und Primetime-Emmy-Gewinnerin Elisabeth Moss, die Thomas Rongens Ex-Frau Gail spielt. „Taika versteht es meisterlich, komödiantisches Timing mit etwas zu mischen, das einem sehr zu Herzen geht. Das ist sehr ungewöhnlich und nur schwer zu erzielen.“
Koautor Iain Morris erinnert sich an seinen Ansatz, neue Elemente in das Drehbuch einzuflechten. „Wir wollten die Geschichte so lustig wie möglich erzählen und gleichzeitig den Ton und die Wärme bewahren, die von Anfang an schon spürbar waren“, sagt er. „Wir wollten eine Version erzählen, die der von uns angestrebten Story entspricht, aber auch den Dingen gerecht wird, wie sie im wirklichen Leben passiert waren.“
Taika Waititi sagt dazu: „Wenn man einen Film macht, der eine Adaption eines Dokumentarfilms ist, muss man sich die Freiheit nehmen, die Materie auch ein bisschen zu verändern. Es ist eine Gelegenheit, tiefer in die Figuren einzudringen und sie dem Publikum auf einer menschlichen Ebene näherzubringen, indem man sie öffnet, freier gestaltet.“
Und Cavendish fügt hinzu: „Taika sucht in einer Szene immer nach der Wahrheit, ebenso lotet er aber auch immer ihr komisches Potenzial aus. Er versteht die Menschen, die Kultur und den Sinn für Humor.“
„Er hat einfach seinen ganz eigenen Stil, und das sieht man seinen Filmen auch immer an“, findet Michael Fassbender. „Er hat ein gutes Gespür für Außenseiter, weiß genau, wie sie ticken. Und das macht er sich zu eigen.“
Fortsetzung folgt
Foto:
©Verleih
Info:
BESETZUNG
Thomas Rongen. Michael Fassbender
Tavita. Oscar Kightley
Jaiyah. Kaimana
Ace. David Fane
Ruth. Rachel House
Daru. Beulah Koale
Nicky Salapu Uli Latukefu
Jonah. Chris Alosio
Rambo. Semu Filipo
Smiley. Ioane Goodhue
Pisa. Lehi Falepapalangi
Samson. Hio Pelesasa
Alex Magnussen. Will Arnett
und als Gail. El
isabeth Moss
STAB
Regie. Taika Waititi
Drehbuch Taika Waititi & Iain Morris
Abdruck aus dem Presseheft