Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. Januar 2024, Teil 5
Redaktion
Amerikanisch-Samoa (Weltexpresso) - „Wir gingen den Film als eine Art Familienprojekt an. Ich kenne viele Menschen in Amerikanisch-Samoa, und ich habe mit vielen aus der Crew jahrelang zusammengearbeitet“, sagt Taika Waititi. „Weil ich von meinen Leuten und der polynesischen Kultur umgeben war, fiel die Arbeit ungemein leicht. NEXT GOAL WINS fühlt sich selbstverständlicher an als jeder andere Film, den ich bisher gemacht habe.“
„Uns war immer klar, dass sich einige der erzählerischen Elemente zwischen dem Dokumentarfilm und der Neuverfilmung ändern würden, und wir haben diese Änderungen begrüßt“, erklärt Produzent Jamison. „Das entscheidende Element, das wir beibehalten wollten, war die Rolle, die die Familie – Aiga auf Samoanisch – und die Familienwerte spielen.“
Lehi Falepaplangi, der den Fußballspieler Pisa spielt, sagt: „Ich hoffe, dass sich unsere Inselbewohner durch diesen Film inspiriert fühlen. Man sieht nicht gerade viele Filme, die durch und durch polynesisch sind, und unser Volk auf diese Weise auf der großen Leinwand zu sehen, fühlt sich wunderbar an.“
Die zentralen Werte des Lebens in Amerikanisch-Samoa sind Selbstlosigkeit; Glaube, Familie und Akzeptanz genießen absolute Priorität. Diese Werte stehen in krassem Gegensatz zu der Ignoranz und Wut, die Trainer Thomas Rongen (Michael Fassbender) in sich trägt, als er zu Beginn des Films erstmals in das Land kommt. In dem Maße, in dem sich Rongen dem Leben der Amerikanisch-Samoaner öffnet, wird auch sein Herz geöffnet.
Produzent Mike Brett erläutert: „Ich glaube, dass Comedy eine Art hat, einem das Herz zu öffnen, und der amerikanisch-samoanische Humor ist wunderbar. Er lässt eine Menge Emotion zu – vor allem bei Thomas, denn er spielt die Sache ganz geradeheraus. Und natürlich ist er es, der sich lächerlich macht, über den man lachen kann, bis er sich in dieser ihm neuen Kultur und Denkweise öffnet.
„Vor allem bei Samoanern ist es so, dass der Raum zwischen ihnen sie miteinander verbindet“, gibt Oscar Kightley zu Protokoll, ein neuseeländischer Schauspieler und früherer Mitstreiter von Taika Waititi („Wo die wilden Menschen jagen“), der Tavita spielt, den Leiter des Fußballverbands von Amerikanisch-Samoa. „Die Kultur verbindet uns, anstatt uns nur Individuen sein zu lassen. Da Taika selbst Mãori ist, versteht er das – es ist fester Bestandteil seiner Arbeit, es bekräftigt unsere gemeinsame Menschlichkeit.“
Henry Sataraka, der als kultureller Berater für den Film tätig war, kommentiert: „Nichts ist individuell in Samoa, wir opfern viel für unsere Familie. Und die Fußballmannschaft ist im Grunde eine große Familie.“
Waititi konnte sich darauf verlassen, dass die Darsteller immer Authentizität wahrten. „Viele der Schauspieler, die die Spieler des Teams darstellen, sind Freunde von mir, die ich aus Neuseeland und Samoa kenne“, erzählt er. „Es war enorm wichtig, sie an meiner Seite zu wissen, um die kulturelle Besonderheit zu erhalten. Ich konnte mich immer darauf verlassen, dass sie mir sagten, wenn etwas nicht ganz richtig war oder sich nicht authentisch anfühlte.“
Die Mãori-Schauspielerin Rachel House („Eagle vs Shark“, „Wo die wilden Menschen jagen“, „Thor: Tag der Entscheidung“), die Tavitas Frau Ruth spielt, stammt ebenfalls aus Neuseeland und ist eine langjährige Weggefährtin von Waititi. Sie gibt ihrerseits Einblick in Waititis Fähigkeit: Eindringlichkeit und Pathos zu kombinieren. „Ich liebe Taikas Perspektive und seinen Blick auf die Welt“, berichtet sie. „Er ist sehr wahrheitsgetreu und verfügt über eine außergewöhnliche Fähigkeit, alle möglichen Tonalitäten unter einen Hut zu bringen und miteinander zu verbinden. Überall in Polynesien ist Humor ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Wir haben diese Figuren zu Leben erweckt und ihnen eine authentische Stimme gegeben.“
„Humor ist der direkteste Weg, die Mauern der Menschen einzureißen“, fügt Kaimana hinzu, die als Jaiyah zu sehen ist. „Wenn man anfängt zu lachen, verschwinden die Mauern, eine Tür für eine Verbindung wird geöffnet. Das lockert vieles auf.“ Kightley fügt hinzu: „In unserer Kultur bedeutet es, dass man jemand wirklich mag, wenn man sich über ihn lustig macht.“
Foto:
©Verleih
Info:
BESETZUNG
Thomas Rongen. Michael Fassbender
Tavita. Oscar Kightley
Jaiyah. Kaimana
Ace. David Fane
Ruth. Rachel House
Daru. Beulah Koale
Nicky Salapu Uli Latukefu
Jonah. Chris Alosio
Rambo. Semu Filipo
Smiley. Ioane Goodhue
Pisa. Lehi Falepapalangi
Samson. Hio Pelesasa
Alex Magnussen. Will Arnett
und als Gail. El
isabeth Moss
STAB
Regie. Taika Waititi
Drehbuch Taika Waititi & Iain Morris
Abdruck aus dem Presseheft