TV-Tipp für Mittwoch, 31. Januar 2024 bei Kabel Eins im Rahmen der Reihe Die besten Filme aller Zeiten
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - En Sabah Nur alias Apocalypse (Oscar Isaac) ist einer der ältesten bekannten Mutanten. Zur Zeit der alten Ägypter werden er und seine Anhänger besiegt, sein Tempel zerstört und unter Schutt begraben. Nach tausenden von Jahren gelingt es 1983 einigen Anhängern Apocalypse wieder zu erwecken. Dies wird zufällig von Moira MacTaggert (Rose Byrne), einer alten Bekannten von Professor Charles Xavier (James McAvoy), beobachtet.
Apocalypse ist desillusioniert von der heutigen Welt und versucht, wie schon im Altertum, 4 Mutanten - die apokalyptischen Reiter - zu rekrutieren. Er findet sie nach und nach in Ororo Munroe alias Storm (Alexandra Shipp), die er aus einer brenzligen Situation rettet, Elizabeth Braddock alias Psylocke (Olivia Munn), eine Telepatin und Ninja-Kämpferin, Warren Worthington III alias Angel (Ben Hardy), dessen Mutation mit starken Muskeln, hohlen Knochen und weiten, gefiederten Schwingen ihm zu fliegen ermöglichen. Seine Flügel werden allerdings in einem Kampf mit Nightcrawler (Kodi Smit-McPhee) verletzt. Apocalypse verbessert seine Flügel im Ausgleich für seine Treue.
Als letzten Mutanten sucht und findet Apocalypse Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), der sich in seine ursprüngliche Heimat Polen zurückgezogen und eine Familie gegründet hat. Als er dort als Magneto erkannt wird, kommt seine Familie durch ein Unglück ums Leben. Dadurch ist er bereit, den apokalyptischen Reitern beizutreten.
Zur gleichen Zeit baut Professor X zusammen mit Dr. Henry ″Hank″ McCoy alias Beast (Nicholas Hoult) seine Schule für besonders begabte Kinder auf, in der auch Jane Grey (Sophie Turner), eine der stärksten Telepaten, unterrichtet wird und in die Alexander ″Alex″ Summers alias Havok (Lucas Till) nach einem Zwischenfall auch seinen jüngeren Bruder Scott Summers alias Cyclops (Tye Sheridan) bringt.
Als Pietro Maximoff alias Quicksilver (Evan Peters) durch eine Nachricht im Fernsehen erfährt, dass Magneto wieder aufgetaucht ist, kramt er eine alte Visitenkarte von Professor X heraus und macht sich auf den Weg zu dessen Schule.
Raven Darkholme alias Mystique (Jennifer Lawrence) hilft in der Zwischenzeit anderen Mutanten. Sie befreit Nightcrawler aus einer gefährlichen Situation. Nightcrawler, der ursprünglich als Kurt Wagner aus Deutschland stammt, hat eine blaue Haut, gelbe Augen und einem langen, spitzen Schwanz. Er hat die Fähigkeit kurze Strecken zu teleportieren, hinterlässt dabei aber eine lila Wolke.
Als Apocalypse und seine apokalyptischen Reiter Professor X entführen und gleichzeitig Col. William Stryker (Josh Helman) einen Angriff auf die Schule startet, liegt es an Mystique und Beast die jungen Mutanten anzuleiten, Professor X zu befreien und Apocalypse und seine Helfer zu besiegen…
″X-Men″ ist ein Film-Reihe, die auf der von Stan Lee und Jack Kirby erschaffenen gleichnamigen Comicreihe basiert. Dabei wurde mit "X-Men: Erste Entscheidung" (2011) eine Filmreihe begonnenen, die in den 1960er Jahren beginnt und ein Prequel zur ″alten Zeitlinie″ der X-Men ist. Dabei soll "X-Men: Apocalypse" etwa 10 Jahre nach den Vorfällen von "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (2014) spielen. Es wird immer wieder auf die beiden vorangegangenen Filme hingewiesen. Es schadet deshalb nichts, sich diese Comicverfilmungen noch einmal anzusehen.
Auch einige der überlebenden Charaktere und ihre Darsteller der ersten beiden Filme wie Professor X, Mystique, Magneto, Beast, Havok, Moira MacTaggert oder William Stryker treten in diesem Film wieder auf, zusätzlich gibt es ein Cameo eines sehr bekannten und beliebten Mutanten. Mit Cyclops, Jane Grey und Storm werden neue Charaktere eingeführt, die dann Hauptrollen in den drei X-Men Filmen von 2000 bis 2006 übernommen haben.
Quicksilver hatte ja bereits im letzten Film einige bemerkenswerte Auftritte. Seine Szene in Slow-Motion in der Küche mit der "Time in a Bottle"-Sequenz (von Jim Croce) war ganz sicher eines der Highlights von "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit". Auch in diesem Film gibt es wieder einige sehr gut gemachte Szenen, in denen er seine Fähigkeiten in Slow-Motion einsetzt. So evakuiert er in einer der besten Szenen des Films zu den Klängen von "Sweet Dreams" von den Eurythmics alle Schüler der Schule, bevor diese in die Luft fliegt. Evan Peters Quicksilver ist einfach nur cool.
Ein weiterer neuer hervorstechender Charakter ist Nightcrawler, der von dem australischen Schauspieler Kodi Smit-McPhee wunderbar ängstlich und zurückhaltend gespielt wird, der dann im Laufe der Zeit zu einem wertvollen Mitglied der X-Men Truppe wird.
Aber auch die bekannten Darsteller wie James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult können zeigen, dass sie hervorragende Schauspieler sind. Regisseur Bryan Singer erzählt vor allem bei Michael Fassbenders Magneto wiederum eine sehr menschliche Geschichte, die erklärt, warum Magneto nachdem er einige Jahre zufrieden im Untergrund gelebt hat, meint, sich Apocalypse anschließen zu müssen.
Eine große Enttäuschung ist allerdings der namensgebende Bösewicht des Films. Oscar Isaac ist sicher ein guter Schauspieler, als Apocalypse kann er nicht überzeugen. Apocalypse sollte ein überlebensgroßer, größenwahnsinniger Mutant sein. Er mag zwar außerordentlich mächtig sein, aber er wirkt doch häufig einfach banal, reagiert trotzig und nicht überlegen und durchdacht, dadurch ist es leider auch nicht unbedingt verständlich, warum sich ihm die 4 Mutanten anschließen.
Natürlich besteht ein Marvel-Film zu großen Teilen aus Action. Dabei werden wie inzwischen üblich, ganze Städte in Schutt und Asche gelegt. Dieses Mal wird zusätzlich auch Professor Xaviers Schule für Mutanten stark in Mitleidenschaft gezogen.
Bryan Singer hat vor allem die letzte Schlacht zwischen den X-Men sowie Apocalypse und seinen Anhängern mit enormem Einfallsreichtum in Szene gesetzt. Dabei werden auch immer wieder Zweikämpfe der einzelnen Akteure gezeigt, bei denen diese aber nicht nur ihre Superkräfte einsetzten, sondern sich auch mal ganz einfach hinter einer Wand verstecken.
Trotz aller Kritik ist Bryan Singer eine sehenswerte Fortsetzung der X-Men Reihe mit dem jüngeren Charakteren gelungen. Auch wenn der Regisseur an der einen oder anderen Stelle hätte kürzen können, ohne auf wichtige Inhalte der Story verzichten zu müssen, lohnt es, sich den Film zum ersten Mal oder auch noch einmal im Fernsehen anzusehen.
Die X-Men Reihe mit dem gleichen Cast wurde mit ″X-Men: Dark Phoenix″ (2019) fortgesetzt, bei dem es vor allem um die Entwicklung der Kräfte bei Jane Grey geht, der dann allerdings wohl der letzte Film dieser Zeitreihe war.
Zusatz: Wie bei Marvel Filmen inzwischen üblich gibt es auch bei ″X-Men: Apocalypse″ wieder eine kurze Szene, die auf einen nächsten Film hinweist.
Foto 1: En Sabah Nur alias Apocalypse (Oscar Isaac) © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation / Kabel 1
Foto 2: Professor Charles Xavier alias Professor X (James McAvoy) © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation / Kabel Eins
Foto 3: Raven Darkholme alias Mystique (Jennifer Lawrence, l.) und Peter Maximoff alias Quicksilver (Evan Peters, r.) © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation / Kabel Eins
Foto 4: Erik Lehnsherr alias Magneto (Michael Fassbender) © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation / Kabel Eins
Info:
X-Men: Apocalypse (USA 2016)
Originaltitel: X-Men: Apocalypse
Genre: X-Men, Comicverfilmung, Action, Fortsetzung
Filmlänge: ca. 130 Minuten
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Bryan Singer und Simon Kinberg
Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, Oscar Isaac, Nicholas Hoult, Rose Byrne, Olivia Munn, Evan Peters, Kodi Smit-McPhee, Sophie Turner, Tye Sheridan, Alexandra Shipp, Lucas Till, Ben Hardy, Josh Helman u.a.
FSK: ab 12 Jahren
″X-Men: Apocalypse″ wird am Mi. 31.01.2024 um 20:15 Uhr bei Kabel Eins gezeigt und am Do. 01.02.2024 um 01:40 Uhr wiederholt.
Dazwischen wiederholt Kabel Eins um 23:10 Uhr noch einmal ″X-Men: Zukunft ist Vergangenheit″ (2014).
