Filmgeschichte in Los Angeles
Mortimer Marstrand
Los Angeles (Weltexpresso). Am 11. März 2024 steht LA im Scheinwerferlicht, wenn zum 96. Mal die Academy Awards verliehen werden. Filmfans hierzulande sind gespannt, ob sich Sandra Hüller über den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in Anatomy of a Fall freuen darf. Bisher gingen erst zwei der begehrten Trophäen in der Hauptrollen-Kategorie nach Deutschland: an Emil Jannings (1929) und Maximilian Schell (1961). Jeweils mit zwei Trophäen wurden der österreichisch-deutsche Schauspieler Christoph Waltz als bester Nebendarsteller und Komponist Hans Zimmer für die beste Filmmusik geehrt.
Seit der Auszeichnung von Die Blechtrommel als bester internationaler Film 1980 wächst die deutsche Ausbeute bei der Oscar-Verleihung. In dieser Kategorie siegten Nirgendwo in Afrika (2003), Das Leben der Anderen (2007) und Im Westen nichts Neues räumte 2023 sogar vier Oscars ab.
Carl Laemmle
Jedoch wird ein Deutscher mit seinen Errungenschaften in Hollywood unerreichbar bleiben: Carl Laemmle aus dem oberschwäbischen Laupheim, der 1912 Universal Pictures gründete und mit seinen Studios den Grundstein für die Filmmetropole Hollywood legte. Das Wirken des Filmpioniers ist noch heute für Besucher auf einer Studiotour in den Universal Studios Hollywood und dem angeschlossenen Themenpark erlebbar. Einen Blick hinter Hollywoods Kulissen erhaschen Interessierte ebenfalls bei geführten Touren in den Warner Bros. Studios oder den Paramount Studios. Ab 19. Mai 2024 liefert zudem das Academy Museum of Motion Pictures mit seiner neuen Ausstellung „Hollywoodland: Jewish Founders and the Making of the Movie Capital” einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Studios und die Geschichte Hollywoods.
Universal Studios
Los Angeles ist unangefochten das Epizentrum der globalen Filmindustrie und verdankt dies auch dem „Gründervater von Hollywood“. Carl Laemmle erwarb 1915 in einer abgelegenen Gegend in Los Angeles eine große Farm. Dort stampfte er Universal City aus dem Boden und errichtete das erste Filmstudio in Hollywood. Der innovative Produzent erschuf das Genre des Spielfilms und produzierte zu seiner Zeit mehr als 9.000 Filme, darunter den Oscar-prämierten Klassiker „Im Westen nichts Neues“. Der Erfolg des Studios zog weitere Produktionsfirmen an und der Rest ist Filmgeschichte… Auch heute noch werden in den Universal Studios Hollywood Filme und Serien am laufenden Band gedreht. Auf geführten Studiotouren können Besucher einen Blick hinter die Kulissen, auf Filmsets und in Studios werfen. Die Touren feiern 2024 ihr 60. Jubiläum, wobei Universal als Vorreiter auf diesem Gebiet gilt. Im angeschlossenen Themenpark tauchen Filmfans unter anderem in die bunten Welten der Minions, der Simpsons, von Harry Potter oder in die neue Super Nintendo World ein und erleben aufregende Achterbahnfahrten und immersive 3-D-Abenteuer.
Warner Bros. Studios
Die Warner Bros. Studios feierten 2023 ihren 100. Geburtstag und sind bekannt durch Kultfilme wie Casablanca, Vom Winde verweht oder Harry und Sally sowie den neuen Barbie-Film und beliebte TV-Serien wie Friends. Die Originalkulissen und Drehorte sind auch heute noch bei einer Studiotour auf dem Gelände zu besichtigen und entführen Besucher in die Magie des Films. Columbia Pictures zelebriert 2024 sein hundertjähriges Bestehen mit Festivalvorführungen, Live-Konzerten und einem Buch, dass 100 prägende Momente aus deren Filmgeschichte zeigt. Das Studio verzeichnet die meisten Oscar-Preisträger und schuf Klassiker wie Lawrence von Arabien bis hin zu Highlights wie Taxi Driver, Karate Kid, Men in Black, Ghostbusters, Jumanji oder Spider-Man.
Paramount Pictures
Paramount Pictures produzierte seit 1916 unter anderem Die Zehn Gebote, Psycho, Frühstück bei Tiffany’s, Der Pate, Forrest Gump und Titanic. Filmlegende Marlene Dietrich gehörte zu den hochkarätigen Stars, die bei Paramount unter Vertrag waren. 1926 entstand das Studiogelände, das mittlerweile über 30 Bühnen verfügt und sich heute als einziges großes Studio noch im Stadtviertel Hollywood befindet. Auf einer zweistündigen Tour erhalten Besucher einen Einblick in die Arbeit der Filmschaffenden und besichtigen bekannte Drehorte. Direkt neben dem Studiogelände fanden Stars wie Douglas Fairbanks, Cecil B. DeMille, Judy Garland und Rudolph Valentino ihre letzte Ruhestätte auf dem Hollywood Forever Cemetery.
Foto _HollywoodMuseum