Bildschirmfoto 2024 03 06 um 22.13.04

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. März 2024, Teil 2

Redaktion

Rom (Weltexpresso) - Maria Montessori wurde 1870 in Chiaravalle in der Provinz Ancona geboren. Sie ging nach der Grundschulzeit auf eine naturwissenschaftlich-technische Sekundarschule, die nor- malerweise nur von Jungen besucht wurde. Zunächst ver- wehrte man ihr als Frau die Zulassung zum Medizinstudium, weshalb sie 1890 Naturwissenschaften an der Universität in Rom studierte. 2 Jahre später wurde sie zum Medizinstu- dium zugelassen. In den Jahren 1896–1906 arbeitete sie erst in einer chirurgischen Klinik, später begann sie sich für Pädagogik zu interessieren und arbeitete sowohl in einer psychiatrischen Klinik für geistig behinderte Kinder als auch als Direktorin an einem Lehrerbildungsinstitut für Kinder mit Behinderungen.


Sie studierte parallel erneut, diesmal Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie. Angesichts der sehr schwierigen sozialen Verhältnisse in großen Teilen Italiens engagierte sie sich in der Frauenbewegung, hielt beispielsweise auf dem internationalen Frauenkongress 1896 in Berlin eine vielfach beachtete Rede.

Eine städtische Wohnungsbaugesellschaft ernannte Maria Montessori zur wissenschaftlichen Leiterin einer Betreuungseinrichtung für Kinder in Roms Elendsviertel San Lorenzo, die 1907 eröffnete. Das so entstandene, damals revolutionär wirkende „Kinderhaus“ (casa dei bambini) war der Ausgangspunkt für die heute weltweit verbreitete Montessori-Pädagogik. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Assistenzärztin an der Psychiatrischen Klinik in Rom war Montessori ab 1896/97 erstmals mit pädagogischen Fragestellungen und Problemen bei geistig behinderten und sozial benachteiligten Kindern in Berührung gekommen. Durch die Arbeit mit diesen Kindern wurde sie darin bestätigt, dass eine anregende Umgebung, die Ausbildung und Verfeinerung der Bewegung und der sinnlichen Wahrnehmung diese Kinder eher in ihrer Entwicklung förderten als rein medizinische Maßnahmen.

In der casa dei bambini verfeinerte, modifizierte und syste- matisierte sie ihr bisher entworfenes Material und entwarf zusätzliches, durch die konsequente Beobachtung der Kinder angeregt. Die Kinder zeigten große Freude am Lernen, waren konzentriert bei ihrer Tätigkeit; sie waren ernsthaft, erfolgreich und wurden selbstbewusster. Es kamen anfänglich Hospitantinnen und Hospitanten aus ganz Italien ins „Kinderhaus“, zunehmend aber auch aus allen europäischen Ländern und den USA.

1909 schrieb Montessori ihr erstes pädagogisches Buch, in dem sie ihre Methode und ihr Material erläuterte. Inhaltlich geht es um die Entdeckung, dass das Kind – wenn man ihm interessantes Material gibt, das es fasziniert – zu einer besonderen Form der Konzentration (Maria Montessori nannte dies die Polarisation der Aufmerksamkeit) fähig ist. Sie zeigte auf, dass die – auch heute noch – weit verbreitete Auffassung von der Unstetigkeit kindlicher Handlungen ein Trugschluss ist. Ihr pädagogisches Wirken war wesentlich auf die Bedingungen für die Wiederholbarkeit dieses Phänomens gerichtet. Parallel zur Eröffnung weiterer Kinderhäuser in Italien hielt Montessori Ausbildungslehrgänge zu ihrer Pädagogik zuerst nur in Italien, später in vielen Ländern ab. Sie pendelte zwischen ihrem Wohnsitz Barcelona (ab 1916), Italienaufenthalten und vielen Reisen (Vorträge, Lehrgänge) in Europa und in die USA.

Während des zweiten Weltkriegs war sie in Indien interniert, führte hier mit ihrem Sohn Mario in verschiedenen Teilen des Landes Ausbildungslehrgänge durch und gründete eine Montessori-Schule. Ihrer beider Arbeitsschwerpunkt lag auf der Erarbeitung einer Konzeption zur Kosmischen Erziehung, einem Bildungskonzept für die Grundschule, das natur-, sozialwissenschaftliche und religiös-moralische Perspektiven integriert, und einem umfassenden pädago- gischen Konzept für das Jugendalter. Außerdem widmete sich Maria Montessori der Kleinkinderbeobachtung und zog daraus entwicklungspsychologische Schlüsse, die sie 1948                                                                                                                                                                                 in Madras/Indien veröffentlichte. Nach dem Krieg setzte sie sich dafür ein, dass ein pädagogischer Neubeginn eine Friedensepoche einleiten könnte. Bis in die letzten Lebens- jahre reiste sie fast ununterbrochen z.B. nach Indien, Cey- lon, Pakistan (1949), zum Montessori-Kongress in San Remo (1949) und durch die skandinavischen Länder (1950). Sie war Mitglied der UNESCO-Konferenz in Florenz (1950). Sie wur- de zweimal für den Friedensnobelpreis nominiert. Am 6. Mai 1952 starb Maria Montessori in Nordwijk aan Zee.

Foto:
©Verleih

Info: 
https://www.montessori-deutschland.de/ueber-montesso- ri/maria-montessori/ 

Stab
Regie.       Léa Todorov
Drehbuch    Julie Dupeux-Harlé

Besetzung

Maria Montessori.    Jasmine Trinca
Lili d’Alengy.           Leïla Bekhti
Tina Giuseppe.     Rafaelle Sonneville-Caby 
Carlotta Betsy.   Raffaele Esposito
Clarisse Jean.    Laura Borelli