Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. März 2024, Teil 12
Redaktion
Madrid (Weltexpresso) - Pedro Almodóvar gilt als einer der weltweit erfolgreichsten spanischen Regisseure des zeitgenössischen Kinos. In teils bizarren Handlungsgeflechten verbindet der Regisseur selbst die tiefste Tragik mit entwaffnendem Humor und schafft es wie kein Zweiter, mit seinem einzigartigen Blick auf das Leben die Zuschauer zu berühren. Mit den Almodóvar Shorts bringt STUDIOCANAL am 14. März 2024 nun zwei Kurzfilme des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar als Double-Feature in die Kinos, wodurch ein einzigartiger Dialog zwischen zwei höchst unterschiedlichen Filmwerken eröffnet wird. Selten lies sich die Spannbreite des Ausnahmetalents Almodóvar so gut erleben.
Als Antwort auf „Brokeback Mountain“, den Almodóvar einst beinahe selbst inszenierte, taucht er mit Strange Way of Life in die Welt des Western ein und schafft eine bestechende Hommage an das Genre. Darin reitet der Rancher Silva (Pedro Pascal) quer durch die Wüste, um in dem kleinen Ort Bitter Creek seinen alten Freund, den Sheriff Jake (Ethan Hawke), zu besuchen. Silva und Jake haben sich 25 Jahre nicht gesehen. Damals haben sie als Auftragskiller zusammengearbeitet haben und waren ein ungewöhnliches Liebespaar. Doch Jake ist misstrauisch. Er glaubt nicht, dass Silva nach der langen Zeit plötzlich bei ihm auftaucht, nur um ihn zu sehen und in gefühlsvollen Erinnerungen zu schwelgen. Nach einer durchfeierten Nacht kommt es Konfrontation...
Ethan Hawke („Leave the World Behind“, „Before Sunrise“) und Pedro Pascal („The Mandalorian“, „Kingsman: The Golden Circle“) liefern sich auf ihrer Reise in die Vergangenheit ein emotionales Duell. Der Titel des Films bezieht sich auf den berühmten Fado von Amalia Rodrigues, der die seltsame Existenz besingt, die man lebt, wenn man seinen eigenen Wünschen den Rücken zukehrt. Strange Way of Life wurde produziert von El Deseo, die 1985 von Pedro und seinem Bruder Agustín Almodóvar gegründet wurde, und feierte im Mai 2023 bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere, wo er im Rahmen der Sélection Officielle gezeigt wurde.
Während Strange Way of Life die Gefühlswelten zweier Männer in den Weiten der Wüste erkundet, erzählt The Human Voice die erlebte Leere und Einsamkeit einer Frau, die in ihrem Haus zurückgelassen wurde, und bildet damit einen radikalen Gegenentwurf zu ersterem. Die "menschliche Stimme" einer namenlosen Frau (Tilda Swinton) begleitet in Form eines Monologs durch die Tage in einem einsamen Haus: Sie beobachtet wie die Zeit vergeht – neben den gepackten Koffern ihres Ex-Geliebten (der sie abholen soll, aber nie erscheint) und einem rastlosen Hund, der nicht versteht, dass sein Herrchen ihn verlassen hat. Zwei Lebewesen, konfrontiert mit dem Verlassenwerden. Es folgen drei Tage vergeblichen Wartens, in denen die sie nur einmal das Haus verlässt, um eine Axt und einen Kanister Benzin zu kaufen. Ihre Stimmung schwingt von Hilflosigkeit über Verzweiflung bis zum Kontrollverlust. In einem Moment perfekt angezogen, als würde die nächste Party warten, überlegt sie kurz darauf, sich vom Balkon zu stürzen. Als ihr Ex-Geliebter endlich anruft, liegt sie nach einem Medikamentencocktail bewusstlos auf dem Bett. Der Hund leckt ihr das Gesicht, bis sie wieder aufwacht und kurz darauf das Telefon erneut klingelt...
Pedro Almodóvars („Parallele Mütter“, „Leid und Herrlichkeit“) 30-minütiger Kurzfilm The Human Voice basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Jean Cocteau und ist zugleich das erste englischsprachige Werk des Regisseurs. Hauptdarstellerin Tilda Swinton („A Bigger Splash“, „Orlando“) beeindruckt in der Hauptrolle der namenlosen Frau, die als „menschliche Stimme“ einen eindringlichen Monolog über das Gefühl des Schmerzes, der Einsamkeit und der Leere abgibt. Die Adaption gleicht einem Experiment, einer Symbiose des Filmischen, des Theatralischen und der dahinterliegenden materiellen Realität des Fiktiven – und Almodóvar beweist dabei einmal mehr sein großes Gespür für formelle und bildliche Kompositionen. The Human Voice wurde produziert von El Deseo, die 1985 von Pedro und seinem Bruder Agustín Almodóvar gegründet wurde. Seine Weltpremiere feierte der Kurzfilm am 3. September 2020 bei den 77. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
STRANGE WAY OF LIFE (2023): Silva (Pedro Pascal) reitet quer durch die Wüste, um in dem kleinen Ort Bitter Creek seinen alten Freund Sheriff Jake (Ethan Hawke) zu besuchen. Silva und Jake haben sich 25 Jahre nicht gesehen. Damals haben sie als Auftragskiller zusammengearbeitet haben und waren ein Liebespaar. Doch Jake ist misstrauisch. Er glaubt nicht, dass Silva nach der langen Zeit plötzlich bei ihm auftaucht, nur um ihn zu sehen und in Erinnerungen zu schwelgen. Nach einer durchfeierten Nacht stellt er ihn am nächsten Morgen zur Rede…
Mit STRANGE WAY OF LIFE taucht Pedro Almodóvar in die Welt des Western ein und schafft eine bestechende Hommage an das Genre. Ethan Hawke („Leave the World Behind“, „Before Sunrise“) und Pedro Pascal („The Mandalorian“, „Kingsman: The Golden Circle“) liefern sich auf ihrer Reise in die Vergangenheit ein emotionales Duell. Der Titel des Films bezieht sich auf den berühmten Fado von Amalia Rodrigues, der die seltsame Existenz besingt, die man lebt, wenn man seinen eigenen Wünschen den Rücken zukehrt. STRANGE WAY OF LIFE wurde produziert von El Deseo die 1985 von Pedro und seinem Bruder Agustín Almodóvar gegründet wurde und feierte im Mai 2023 bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere, wo er im Rahmen der Sélection Officielle gezeigt wurde.
THE HUMAN VOICE (2020)
Eine Frau beobachtet, wie die Zeit vergeht – neben den gepackten Koffern ihres Ex-Geliebten (der sie abholen soll, aber nie erscheint) und einem rastlosen Hund, der nicht versteht, dass sein Herrchen ihn verlassen hat. Zwei Lebewesen, konfrontiert mit dem Verlassenwerden. Es folgen drei Tage vergeblichen Wartens, in denen die Frau nur einmal das Haus verlässt, um eine Axt und einen Kanister Benzin zu kaufen. Ihre Stimmung schwingt von Hilflosigkeit über Verzweiflung bis zum Kontrollverlust. In einem Moment perfekt angezogen, als würde die nächste Party warten, überlegt sie kurz darauf, sich vom Balkon zu stürzen. Als ihr Ex-Geliebter endlich anruft, liegt sie nach einem Medikamentencocktail bewusstlos auf dem Bett. Der Hund leckt ihr das Gesicht, bis sie wieder aufwacht. Nach einer kalten Dusche, belebt durch einen Kaffee, der so schwarz ist wie ihr Gemütszustand, klingelt das Telefon erneut, und dieses Mal kann sie abheben.
Pedro Almodóvars („Parallele Mütter“, „Leid und Herrlichkeit“) 30-minütiger Kurzfilm THE HUMAN VOICE basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Jean Cocteau und ist zugleich das erste englischsprachige Werk des Regisseurs. Hauptdarstellerin Tilda Swinton („A Bigger Splash“, „Orlando“) beeindruckt in der Hauptrolle der namenlosen Frau, der „menschlichen Stimme“, die mit einem eindringlichen Monolog ein Gefühl des Schmerzes, der Einsamkeit und der Leere vermittelt. Die Adaption gleicht einem Experiment, einer Symbiose des Filmischen, des Theatralischen und der dahinterliegenden materiellen Realität des Fiktiven – und Almodóvar beweist dabei einmal mehr sein großes Gespür für formelle und bildliche Kompositionen. THE HUMAN VOICE wurde produziert von El Deseo, die 1985 von Pedro und seinem Bruder Agustín Almodóvar gegründet wurde. Seine Weltpremiere feierte der Kurzfilm am 3. September 2020 bei den 77. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Foto:
Cover zu ALMODÓVAR SHORTS: STRANGE WAY OF LIFE & THE HUMAN VOICE
Info:
Cast & Crew
Darsteller: STRANGE WAY OF LIFE:, Pedro Pascal, Ethan Hawke, Manu Rios, THE HUMAN VOICE:, Tilda Swinton, Agustín Almodóvar
Regie: Pedro Almodóvar
Drehbuch: Pedro Almodóvar
Kamera: José Luis Alcaine
Produktion: Agustín Almodóvar, Esther García
Originaltitel: Extraña forma de vida / La voz humana
Produktionsland: Spanien / USA
Produktionsjahr: 2020-2023
Genre: Kurzfilm, Drama
Quellen:
teils Verleih splendid, teil Arthaus