Die Schauspieler - Die Musik

Kore-eda sagt, dass es ihr auf brillante Weise gelungen sei darzustellen, wie eine mitfühlende, hingebungsvolle Mutter nicht anders kann, als ihre Emotionen, die in ihr brodeln, zum Ausdruck zu bringen.

Eita Nagayama, der erstmals in einem Film von Hirokazu Kore-eda zu sehen ist, spielt als Mr. Hori, dem Lehrer von Saoris Sohn Minato, eine weitere Hauptrolle. „Ich wollte immer schon mit Eita arbeiten“, sagt der Regisseur. „Die Figur in MONSTER wurde ihm auf den Leib geschrieben. Ich denke, nur Eita ist in der Lage, Mr. Horis merkwürdiges Verhalten nicht nur zu verstehen, sondern auf eine Weise zu spielen, dass man ihn trotzdem charmant finden würde – wie es ihm schon in ‚The Best Divorce‘ aus dem Jahr 2013 gelungen war, ebenfalls nach einem Drehbuch von Yûji Sakamoto. Er liegt absolut auf einer Wellenlänge mit Sakamotos Drehbüchern.“

Auch Yuko Tanaka stand erstmals für den Regisseur vor der Kamera. Über sie sagt Kore-eda: „Sie hatte immer schon einen besonderen Platz in meinem Herzen.“ Er erklärt: „Sie war wunderbar in Sakamotos Fernsehdramen wie auch den Arbeiten Teruhiko Kuzes, basierend auf den Romanen von Kuniko Mukoda. Aber den bleibendsten Eindruck bei mir hinterließ die Serie ,Omoide Zukuri‘ aus dem Jahr 1981 nach einem Drehbuch von Taichi Yamada. Seither war sie immer eine besondere Schauspielerin für mich, die ich besonders schätze, wenngleich ganz anders als Kilin Kiki – weshalb ich sehr nervös war, jetzt endlich mit ihr arbeiten zu können. Jede ihrer Gesten, jede Pause kommt tief aus ihrem Inneren, ist ursprünglich und relevant. Und doch findet sie immer die Menschlichkeit in ihren Figuren. Das ist einzigartig.“

Soya Kurokawa sieht man als Saoris Sohn Minato, und Hinata Hiiragi ist als Yori zu sehen, der Klassenkamerad von Minato in der Grundschule. Beide konnten bei ihren Vorsprechterminen überzeugen. „Soya Kurokawa war ausgesprochen sensibel und griff auf seine eigenen Emotionen zu, um die Figur spielen zu können. Hinata Hiiragi wiederum memorierte seine Zeilen, als hätte er vor seinem geistigen Auge Fotos von den Drehbuchseiten gemacht. So änderte sich seine Darstellung auch dann nicht, wenn sich die Situation veränderte. Sie sind zwei grundverschiedene Schauspieler, und ihre gemeinsame Chemie ist einfach großartig. Weil sie so gut waren, war es meine einzige Aufgabe beim Dreh, ein Umfeld für sie zu erzeugen, dass es ihnen erlaubte, auf ganz natürliche Weise ein Verständnis füreinander zu entwickeln.“

DIE MUSIK

„Die Zusammenarbeit, von der ich seit Jahren träumte, wurde endlich eine Realität“, sagt Hirokazu Kore-eda über Ryuichi Sakamoto, der den Soundtrack für MONSTER komponierte. Lange schon hatte der Regisseur auf eine Gelegenheit gewartet, den berühmten japanischen Komponisten nach seiner Musik zu fragen. Endlich hat es geklappt.

In seinen früheren Arbeiten stellte sich Kore-eda bereits während des Drehbuchprozesses stets die Instrumente für die Filmmusik vor, wobei er sich dabei von der Musik leiten ließ, die er privat gerade hörte. Entsprechend fragte er dann bei Musikern mit dem nötigen Talent die Scores für die Filme an. „Diesmal hatte ich keine spezifische Musik im Kopf, weil ich ja das Drehbuch auch nicht selbst geschrieben hatte“, sagt Kore-eda. „Aber während des Drehs und Schnitts hörte ich dann Ryuichi Sakamotos Klaviermusik in meinem Hotelzimmer und wusste, dass ich den Film ohne seine Unterstützung nicht fertigstellen können würde.“

Kore-eda schickte Ryuichi Sakamoto eine Anfrage gemeinsam mit einem Rohschnitt des Films, den er mit Musik von Sakamoto unterlegt hatte. Sakamoto antwortete umgehend, dass er gerne Teil des Projekts sein wollte, auch wenn er gleich einräumte, nicht die nötige Energie zu besitzen, den gesamten Soundtrack zu bestücken. Er schrieb auch, dass er bereits eine oder zwei Melodien für MONSTER im Kopf habe.

 Letzten Endes ist es so, dass sich auf dem Soundtrack zwei neue Musikstücke befinden, die Sakamoto exklusiv für den Film geschrieben hat, zusätzlich zu Arbeiten aus früheren Alben sowie seinem jüngsten Album, „12“.

„Wenn Ryuichi Sakamoto abgesagt hätte, hätte ich den kompletten Film noch einmal neu denken müssen. Ich bin begeistert, dass der Mann, dessen Musik und andere Aktivitäten ich so sehr schätze, uns sein Talent zur Verfügung gestellt hat.“

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