Bildschirmfoto 2024 06 24 um 01.19.46Im neuen Film von Julia von Heinz sind Stephen Fry und Lena Durham dabei

Redaktion tachles

London (Weltexpresso) - Julia von Heinz, die überaus erfolgreiche junge deutsche Filmregisseurin, hat sich was getraut. Ihr neuer Film «Treasure» ist ein witziger, tragischer und ernster Film zugleich. In den beiden Hauptrollen: Stephen Fry (r.) als Vater und Lena Durham (l.) als Tochter. Die Geschichte basiert auf dem Roman «Too Many Men» von Lilly Brett und erzählt die Geschichte der New Yorker Journalistin Ruth Rotwax, die mit ihrem Vater Edek nach Lodz und dann nach Auschwitz-Birkenau fährt, wo er überlebte.

Ihre gemeinsame Reise ist eine Reise in die Welt der Erinnerungen und der Grenzen, die Vater und Tochter haben. Sie ist eine typische Neurotikerin der Zweiten Generation, die überall Antisemitismus wittert, er ein Überlebender, der das ganze Leben inhalieren will und scheinbar nichts wirklich ernst nimmt. Doch dann brechen die Grenzen auf. Und es gibt da noch einen Schatz – daher der Name des Films –, der auf dem Grundstück, das einst Edeks Familie gehört hatte, vergraben sein soll.

Fry und Durham könnten nicht unterschiedlicher sein. Als Menschen, als Schauspieler. Doch genau das macht den Film aus und man merkt, dass die beiden sich während der Dreharbeiten bestens verstanden und eine ganz eigene Ebene des Verständnisses füreinander entwickelten. Gedreht wurde auch vor den Toren von Auschwitz. Julia von Heinz hatte tatsächlich von der Gedenkstätte eine Drehgenehmigung erhalten. An einem ganz bestimmten Tag. Doch genau an diesem Tag gab es ein Problem: Fry hatte sich mit Covid angesteckt. Und so durfte er auf keinen Fall sprechen. Gedreht wurde trotzdem. Und von Heinz setzte alles dran, um den Film rechtzeitig zur Berlinale fertig zu bekommen. Denn nach dem 7. Oktober, so die Regisseurin, sei dieser Film wichtiger denn je. Jetzt erst recht nicht, sagte die junge Deutsche, die einen jüdischen Großelternteil hat. Fry und Durham sind Juden. Beide haben eine jüdische Mutter. Das verleiht dem Film doppelte Authentizität.

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