samiaSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 19. September 2024, Teil 11

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - 

* 25. März 1991 in Mogadischu, Somalia † 2. April 2012 im Mittelmeer


Die Ereignisse in SAMIA beruhen auf dem wahren Leben der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar, die 1991 in Mogadischu geboren wurde und dort in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Trotz widriger Bedingungen in ihrem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land trainierte sie mit Begeisterung das Laufen und nahm 2008 als 17-Jährige als einzige somalische Sportlerin an den Olympischen Spielen in Peking teil. Stolz trug sie bei der Eröffnungsfeier die Flagge ihres Landes.

Beim 200-Meter-Lauf schied sie mit einer persönlichen Bestzeit von 32,16 Sekunden im Vorlauf aus, gewann aber die Herzen des Publikums, das sie frenetisch feierte. Ihr Foto ging um die Welt. Samias großer Traum war die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London. Doch in ihrem Land bekam die Athletin keine Unterstützung, erlitt Repressalien und erhielt sogar Todesdrohungen, weil sie ohne Kopftuch lief. In der Hoffnung auf eine bessere und sichere Zukunft in Europa begab sie sich auf die gefährliche Flucht durch den Sudan nach Libyen und danach auf den Seeweg, um die italienische Küste zu erreichen. Am 2. April 2012 erlitt ihr Boot im Kanal von Sizilien nahe Malta Schiffbruch. Samia Yusuf Omar ertrank mit weiteren Geflüchteten im Mittelmeer. Sie wurde nur 21 Jahre alt.

REGISSEURIN YASEMIN ŞAMDERELI

Yasemin Şamdereli, geboren und aufgewachsen in Dortmund, führte es nach ihrem Abitur direkt an die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) nach München. Während ihres Studiums wirkte sie u. a. als Regieassistenz bei zwei Internationalen Kinoproduktionen von Jackie Chan mit. Ihr Abschlussfilm, der Kurzfilm „Kismet“, wurde auf vielen renommierten Filmfestivals gezeigt und mit dem Short Tiger Award ausgezeichnet. Nach zwei TV-Produktionen realisierte sie 2011 ihren erfolgreichen Kinoerstling ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND, der 2011 auf der Berlinale Premiere feierte und zahlreiche Preise erhielt, darunter den Deutschen Filmpreis in Silber für den Besten Film und den Deutschen Filmpreis in Gold für das Beste Drehbuch. Zwei Jahre später drehte Şamdereli ihren ersten Dokumentarfilm DIE NACHT DER NÄCHTE. Beim Bayerischen Filmpreis wurde der Film als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Mit ihrem aktuellen Film SAMIA über die somalische Leichtathletin Samia Yusuf Omar verwirklicht Yasemin Şamdereli gemeinsam mit Deka Mohamed Osman ein absolutes Herzensprojekt. Weltpremiere feierte der Film im Juni 2024 auf dem Tribeca Film Festival.

Filmographie:

2024 SAMIA
2018 DIE NACHT DER NÄCHTE
2011 ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND 2007 ICH CHEF, DU NIX! (TV)
2003 ALLES GETÜRKT! (TV)
1999 KISMET (Kurzfilm)