Bildschirmfoto 2024 10 10 um 05.02.31Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. Oktober 2024, Teil 2

Redaktion

München (Weltexpresso) - Was war die größte Inspiration für diesen Film? 


Die Tatsache, dass ich schon immer Haustiere hatte (und liebte!) war die ursprüngliche Inspiration für einen Zeichentrickfilm über eine arrogante Katze, die sich in viele verschiedene Tiere verwandelt. Die urkomische Ausgangssituation mit einer Katze, die unter allen Umständen distanziert und unnahbar bleiben möchte, war der gedankliche Anstoß. Aber die tiefere Botschaft über die Verbindung, die alle Haustierbesitzer zu ihren Tieren empfinden, brachte der Geschichte letztlich einen viel wichtigeren Schwerpunkt. Die Tiere, die wir in unser Zuhause holen, sind nur eine kurze Zeit hier, aber unser Leben wird durch ihre Anwesenheit massiv verändert. 

 

Filme sind ein bleibendes Vermächtnis. Was wollen Sie mit Ihrem Film aussagen? 

Die Geschichte von Beckett, der mehrere Chancen auf ein “besseres” Leben erhält, enthält viele hoffnungsvolle Botschaften. Die wichtigste ist eigentlich ganz einfach: “Du hast nur ein Leben, also lebe es gut und liebe besser”. 

 

Beschreiben Sie, wen Sie mit dem Film erreichen wollen? 

„Alles für die Katz“ bietet für jede Familie und jede Generation etwas, das man gemeinsam anschauen und genießen kann. Allerdings ist die Freude, die ich selbst empfinde, wenn ich sehe, wie jüngere Kinder sich kaputtlachen, unermesslich. Diese Art von ehrlichem, herzhaftem Vergnügen zu verursachen, ist pure Magie.

 

Warum muss diese Geschichte jetzt erzählt werden?

Oberflächlich betrachtet ist es einfach ein großer Spaß, einer Katze dabei zuzusehen, wie sie mit der Schmach zu kämpfen hat, ein anderes, “minderwertiges” Tier zu sein. Auf einer tieferen Ebene glaube ich, dass „Alles für die Katz“ in einer Zeit, die so zynisch ist wie die unsere, ganz unverblümt die Herzen der Menschen trifft und eine Botschaft voller selbstloser Hoffnung vermittelt. 

 

 Wie sollen sich die Menschen fühlen, nachdem sie Ihren Film gesehen haben? 

Ich möchte, dass die Zuschauer das Kino mit einem Gefühl der Wärme verlassen, dass sie vor Lachen erschöpft sind und dass sie den Film noch einmal sehen wollen.

Was war die größte Herausforderung, die Sie bei der Produktion dieses Films bewältigen mussten? 

Es war eine enorme kreative Herausforderung, alles so vorauszuplanen, dass wir im Budget bleiben. Während ich den Film umschrieb, musste ich mir einerseits vorstellen, was großartig zu sehen wäre, und andererseits mit mir selbst darüber streiten, was mit unserem Budget machbar war. Letzten Endes führte das Zusammenspiel der kleinen Entscheidungen zu einem Film, der eine schöne Geschichte erzählt, ohne zu sehr mit Feuerwerk und Spezialeffekten beeindrucken zu wollen. Das ist ungewöhnlich für einen Animationsfilm.

 

Warum und wie sind Sie zum Filmemachen gekommen? 

Ich bin in Wales aufgewachsen, dem westlichen Teil des Vereinigten Königreichs. Das Reihenhaus meiner Eltern war von Kohlehalden und Bergen umgeben. Obwohl die Kohleminen nach und nach geschlossen wurden, blieb die Landschaft eine schwarz-weiße Welt. Als ich dann im örtlichen Kino den Zeichentrickfilm entdeckte, öffnete mir die bunte Technicolor-Welt der Filme die Augen für alles darüber hinaus. Gleichzeitig lernte ich durch meinen Vater, der es liebte, Geschichten zu erzählen, viel über die Kunst des Storytellings und den Einsatz von Humor. Und wann immer ich meiner Mutter eine meiner unzähligen Zeichnungen zeigte, zauberte ihr das ein Lächeln ins Gesicht. Das ermutigte mich, weiter zu zeichnen. Später, als Kunststudent, der in London Illustration studierte, war ich zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als Walt Disney Feature Animation Mitarbeiter für “Falsches Spiel mit Roger Rabbit” einstellte. 

 

Ich bin von Haus aus Illustrator. Animator für Effekte wurde ich nur durch Zufall, aber es hat mir sehr gefallen, der metaphorischen “Schneekugel” Leben einzuhauchen. Bei “Arielle, die Meerjungfrau” habe ich viele Blasen, plätschernde Wellen und himmlische Regenbögen animiert. Bei “Die Schöne und das Biest” waren es Stürme und Blitze. Bei “Aladdin” hatte ich die Gelegenheit, Magie, Feuer und Lava zu animieren, und bei “Der Glöckner von Notre Dame” schuf ich eine tanzende Esmeralda aus Feuer. Diese fantastische Disney-Ausbildung ist in all meinen Arbeiten erhalten geblieben, die Atmosphäre in Geschichten und Filmen ist für mich immer von größter Bedeutung. Ich hatte keine wirkliche Ausbildung als Schriftsteller, aber seit ich auf dem Schoß meines Vaters saß und seinen wunderbaren, farbenfrohen und außergewöhnlich lustigen Geschichten zuhörte, war der Wunsch, meine eigenen Drehbücher zu schreiben, immer da.

 

Wenn Sie kein Filmemacher wären, was würden Sie dann heute tun? 

Ich würde in einer kleinen Holzwerkstatt irgendwo in Oregon Gitarren bauen.

 

Biographie des Regisseur Christopher Jenkins

In seiner 30-jährigen Karriere als Animationsfilmer, Produzent, Autor und Regisseur hat Chris Jenkins seine Talente in eine beeindruckende Reihe von Projekten eingebracht. In seinen 14 Jahren bei Walt Disney Feature Animation hat Chris an Filmen wie “Falsches Spiel mit Roger Rabbit”, “Arielle, die Meerjungfrau”, “Die Schöne und das Biest”, “Aladdin”, “Pocahontas”, “Der König der Löwen”, “Der Glöckner von Notre Dame”, “Hercules” und “Atlantis” mitgewirkt. 

Als er 2002 zu Sony Pictures Animation kam, spielte Chris eine maßgebliche Rolle beim Start des ersten Films der Abteilung: “Jagdzeit”. Als Nächstes wurde er “Könige der Wellen” zugewiesen, für den er schrieb, produzierte und – ganz nebenbei – die animierte Mockumentary erfand.  “Könige der Wellen” ritt im Jahr 2007 auf einer erfolgreichen Welle der Preisverleihungen, die in einer Oscar-Nominierung als “Bester animierter Spielfilm” gipfelte. 

 Anschließend produzierte Chris von 2009 bis 2010 bei Blue Sky Animation und formte die Geschichte für “Rio”, bevor er zu Sony zurückkehrte, um viele Charaktere und Szenen zu erfinden, die ein wesentlicher Bestandteil von “Hotel Transsilvanien” werden sollten.

2011 wechselte Chris zu DreamWorks Animation, wo er den Kurzfilm “Almost Home” mit Steve Martin in der Hauptrolle und den 2015 erschienenen Spielfilm “Home – Ein spektakulärer Trip” mit den Stimmen von Jim Parsons, Rihanna und Steve Martin produzierte. Bei Original Force Animation schrieb und inszenierte Chris 2015 “Gans im Glück” mit Jim Gaffigan, Zendaya, Carl Reiner und Steven Fry in den Hauptrollen. Im August 2018 war der Film mit mehr als 10 Millionen Abrufen in den ersten 30 Tagen ein großer Erfolg auf Netflix. Derzeit schreibt und inszeniert Chris mehrere Produktionen, darunter “Extreme Elephant” für SQUEEZE ANIMATION.

Foto:
©Verleih

Info:
Alles für die Katz – Neun Leben sind nicht genug (Großbritannien, Kanada 2024) 
Filmlänge: ca. 88 Min.
Regie: Christopher Jenkins
Drehbuch: Christopher Jenkins, Karen Wengrod & Ken Cinnamon
Nach einer Geschichte von Karen Wengrod & Ken Cinnamon, Ash Brannon, Ernesto Matamoros und Leland Cox
Englische Sprecher: Mo Gilligan, Simone Ashley, Sophie Okonedo, Bill Nighy, Zayn Malik, Dylan Llewellyn, Jeremy Swift u.a.