Internationale Filmfestspiele Berlin, Berlinale vom 13.– 23.Februar 2025. Teil 9
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - In der 41. Jurysitzung des Berlinale World Cinema Fund (WCF) haben die Jurys sieben Förderempfehlungen an Projekte bzw. Filme aus Argentinien, Bangladesch, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Indonesien und Ruanda ausgesprochen. Die aktuellen Fördermittel für sieben Produktionsförderungen umfassen insgesamt 260.000 Euro.
Außerdem hat die Jury über den ersten TUI Care Foundation Award entschieden. Durch die Schaffung eines jährlichen Preises des TUI Colourful Cultures Programm der TUI Care Foundation können in den nächsten drei Jahren in Kooperation mit dem WCF Filmprojekte aus afrikanischen Ländern finanzielle Unterstützung erhalten.
Der WCF hat zudem den WCF Europe-TFL Audience Design Award gemeinsam mit dem TorinoFilmLab (TFL) vergeben.
20 Jahre WCF
Im November 2004 wurde der WCF mit dem Ziel gegründet, Strategien zur Demokratisierung der internationalen Filmproduktion zu entwickeln. Vor 20 Jahren war eine substanzielle Präsenz von Werken aus den WCF-Regionen im globalen Norden selten und die Verbindung zum Publikum nicht garantiert. Der zunehmende Erfolg der WCF-Filme bei Kritik und Publikum zeigt sich insbesondere, wenn man sich die aktuellen Programme der renommierten internationalen Filmfestivals ansieht.
„Die zunehmende Teilhabe von Regisseur*innen aus den WCF-Regionen an der globalen Filmindustrie und die vielfältigen Kooperationen, die entstanden sind, haben unsere Filmkultur bereichert. Es sind künstlerisch sehr unterschiedliche Filme mit starken erzählerischen und kulturellen Identitäten, die uns emotional nicht kalt lassen und uns bei der Entzifferung unserer komplexen Welt helfen. Der WCF will globale Sichtbarkeits- und Publikumsstrategien weiterentwickeln, Impulse für die Filmindustrie geben und setzt nach wie vor auf Austausch und Dialog. Wir freuen uns, dass unsere Partner – allen voran die Kulturstiftung des Bundes – uns mit großem Engagement unterstützen und wir mit neuen Kooperationen unser Netzwerk erweitern können“, sagt WCF-Leiter Vincenzo Bugno.
Die Förderempfehlungen der 41. Jurysitzung
Die WCF-Jury hat ihre Auswahl aus 199 eingereichten Projekten aus insgesamt 67 Ländern getroffen. Die Förderempfehlungen umfassen Mittel in Höhe von 260.000 Euro.
Mitglieder der Jury sind die Dokumentarfilmproduzentin und Creative Advisor Marta Andreu (Spanien), die Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Ayşe Polat (Deutschland), die Filmwissenschaftlerin und Kuratorin Viola Shafik (Deutschland / Ägypten) sowie der WCF-Leiter Vincenzo Bugno (Italien / Deutschland).
Produktionsförderung
WCF
Sleep No More, Regie: Edwin (Indonesien). Produktion: Palari Films (Indonesien), Meiske Taurisia. Spielfilm.
Fördersumme: € 50.000
Regisseur Edwin hat 2005 an Berlinale Talents teilgenommen.
Ghost Boat, Regie: Tanim Yousuf & Kauser Haider (Bangladesch). Produktion: Mastul Productions (Bangladesch), Tanim Yousuf; Bulldog Agenda GmbH (Deutschland), Patrick Hamm. Dokumentarische Form.
Fördersumme: € 35.000
La Reserva, Regie: Ezequiel Yanco (Argentinien). Produktion: ISOI Cine (Argentinien), Ezequiel Yanco; No Ficción (Mexiko), Elena Fortes; LaCima Producciones (Spanien), Ricard Sales. Dokumentarische Form.
Fördersumme: € 35.000
Scarlet Girls, Regie: Paula Cury (Dominikanische Republik). Produktion: Cristal Cine (Dominikanische Republik), Paula Cury; Disruptiva Films (Mexiko), Omar Lara; Parabellum Films (Deutschland), Natalia Imaz. Dokumentarische Form.
Fördersumme: € 30.000
Regisseurin Paula Cury hat 2022 an Berlinale Talents teilgenommen.
Las locas de la Praviana, Regie: Brenda Vanegas (El Salvador). Produktion: Encantada por la Vida (El Salvador), Brenda Vanegas; Salón Indien Films (Spanien), Pablo de la Chica. Spielfilm.
Fördersumme: € 35.000
Foto:
Ghost Boat
© Kauser Haider