TV Premiere im Rahmen von Sechs auf einen Streich am Mittwoch, 25. Dezember 2024 nachmittags im Ersten
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Trostlos und armselig ist die Welt geworden. Die Zeiten sind hart, alle sind in Eile und die Familien haben kaum Zeit füreinander. Das spüren auch die Geschwister Rose (Alma von Aulock) und Heinrich (Leo Alonso-Kallscheuer). Ihre Eltern (Peter Schneider und Luise Wolfram) führen eine Bäckerei und es bleibt keine Zeit für ihre Kinder. So werden auch immer weniger Geschichten vorgelesen und deshalb drohen die Märchen zu verschwinden.
Eines Tages entdecken die beiden Geschwister auf einem Haufen Müll ein altes, verblichenes Märchenbuch. Als den beiden Kindern das Buch im Streit herunterfällt, verlieren die Märchenfiguren ihren Halt und purzeln auf zauberhafte Weise aus dem Buch heraus in die Welt. Dann verliert das Märchenbuch seine letzte Kraft.
Gefangen zwischen Märchenbuch und Menschenwelt fürchten Hexe (Christina Große), Teufel (Detlev Buck), Rotkäppchen (Stephanie Amarell), Schneewittchen (Ceci Chuh) und Rumpelstilzchen (Rauand Taleb) für immer in Vergessenheit zu geraten.
Deshalb schicken sie Rose und Heinrich los, um die wundersame silberne Brücke zu finden. Nur sie führt in den Märchenwald, in dem die zauberhafte Liebegüte (Johanna Gastdorf) lebt, deren geheimnisvolles "Rad der Zeit" das Märchenbuch und die Märchen retten kann. Denn nur dort kann das Märchenbuch mit neuem Leben erfüllt werden.
Doch der Weg dorthin ist gefährlich. Die Kinder werden vom Bösen in Gestalt der "Dicken Ende" verfolgt. Das ist ein schauderhaftes Ungeheuer, das überall dort auftaucht, wo sich Menschen streiten. Denn es hat nur eines im Sinn: Es will die Kinder einholen und das Märchenbuch fressen, um endlich über die zerstrittene Welt herrschen zu können. Doch um zur zauberhafte Liebegüte zu gelangen, müssen Heinrich und Rose erst einmal die silberne Brücke finden.
Zum Glück werden Rose und Heinrich von den Märchenfiguren Hexe (Christina Große) und Teufel (Detlev Buck) begleitet. Sie sollen auf die Kinder Acht geben. Dummerweise haben weder Teufel noch Hexe Lust darauf, denn der Teufel hat lieber ein Auge auf die Hexe geworfen als auf Rose und Heinrich aufzupassen.
Die Vier müssen sich beeilen, denn der Dicke Ende ist ihnen auf der Spur und will unbedingt verhindern, dass die Märchen zurück in die Welt kommen. Doch bevor die Gefährten am Haus der Liebegüte ankommen, müssen sie nicht nur mit dem Dicken Ende kämpfen, sondern auch mit der Unordnung im Märchenwald. Dann wartet im Haus der Liebegüte noch die größte Aufgabe auf die beiden Kinder. Rose und Heinrich müssen das Märchenrätsel des "Rads der Zeit" lösen, während das Dicke Ende bereits vor der Tür steht…
″Das Märchen von der silbernen Brücke″ ist das 57. Weihnachtsmärchen der ARD-Reihe "Sechs auf einen Streich". Die Reihe ist seit 16 Jahren ein beliebtes Weihnachtsritual an den Festtagen. Die meisten Filme entstanden nach Märchen und Motiven der Brüder Grimm, weitere Vorlagen stammen von Hans Christian Andersen, Ludwig Bechstein, Christoph Martin Wieland sowie E. T. A. Hoffmann, Theodor Storm, Johann Wilhelm Wolf/Wilhelm Busch, Josef Wenzig und Hans Fallada.
Der hier besprochenen Film basiert auf dem Kunstmärchen Die Silberne Brücke der Theater- und Buchautorin Hertha Vogel-Voll (1898-1975). Die Dresdner Autorin schuf mit Die Silberne Brücke ein verträumtes und fantasievolles Märchen, das fast in Vergessenheit geriet. Auf fantastische Art und Weise gelingt es der Autorin, selbst die gruseligen und bösen Märchenfiguren als Freunde der Kinder darzustellen. Es erschien erstmals 1949/50 im Verlag Louis Ehlermann, Dresden.
Drehbuchautor Enrico Wolf adaptierte den Stoff für das diesjährige Weihnachtsmärchen. Regie führt Cüneyt Kaya. Die Verfilmung durch den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) wurde vom 9. bis zum 30. Juli 2024 in Potsdam – u.a im Belvedere auf dem Klausberg - und in Berlin gedreht.
Vor der Kamera standen in den Hauptrollen Detlev Buck als Teufel, Christina Große als Hexe, Johanna Gastdorf als Liebegüte sowie Alma von Aulock als Rose und Leo Alonso-Kallscheuer als Heinrich.
Der spannende und zeitlose Märchenfilm bietet große Unterhaltung für die ganze Familie. Es lohnt also, sich das diesjährige Weihnachtsmärchen am Nachmittag im Fernsehen anzuschauen.
Foto 1: Teufel (Detlev Buck), Hexe (Christina Große), Heinrich (Leo Alonso-Kallscheuer) und Rose (Alma von Aulock) begegnen dem Dicken Ende auf dem Markplatz © rbb / Hardy Spitz
Foto 2: Die Märchenfiguren Schneewittchen (Ceci Chuh), Rotkäppchen (Stephanie Amarell) und Rumpelstilzchen (Rauand Taleb) überlegen, wie sie die traurigen Eltern von Rose und Heinrich aufmuntern können © rbb / Hardy Spitz
Info:
Das Märchen von der silbernen Brücke (Deutschland 2024)
Genre: Kinderfilm, Kunst-Märchen, Sechs auf einen Streich
Filmlänge: ca. 60 Min.
Regie: Cüneyt Kaya
Drehbuch: Enrico Wolf
basierend auf dem Märchen "Die Silberne Brücke" von Hertha Vogel-Voll (1898-1975)
Darsteller: Detlev Buck, Christina Große, Luise Wolfram, Peter Schneider, Leo Alonso-Kallscheuer, Alma von Aulock, Johanna Gastdorf, Rauand Taleb, Stephanie Amarell, Ceci Chuh u.a.
FSK: ab 0 Jahren
″Das Märchen von der silbernen Brücke″ wird am Mi. 25.12.2024 um 14:45 Uhr im Rahmen von Sechs auf einen Streich im Ersten gezeigt. Der Film ist bereits seit Mi. 18.12.2024 um 10:00 Uhr in der ARD Mediathek abrufbar.