hereticSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. Dezember 2024, Teil 10

Redaktion

London (Weltexpresso) - Mit Hugh Grant in der Hauptrolle als charmanter, unwiderstehlicher und letztlich teuflischer Mr. Reed vermischt HERETIC Elemente aus Horror, Psychothriller und Komödie und entwickelt sich ganz nebenbei zu einem vertrackten Katz-und-Maus-Spiel. HERETIC folgt den zwei jungen Missionarinnen Paxton und Barnes, die sich mit dem ausgefeilten Intellekt ihres Gastgebers messen müssen. Sie werden schließlich gezwungen, sich zwischen Glaube und Unglaube zu entscheiden, und winden sich in den dunkelsten Labyrinthen von Reeds bohrenden Fragen.

Die Geschichte um Mr. Reed, der versucht, die einzig wahre Religion zu predigen, setzt auf den vertrauten Charme des Hugh Grant, den er im für ihn untypischen Horror-Setting zu einer seiner köstlichsten Performances transformiert. In Mr. Reed entfesseln Beck und Woods eine Hannibal Lecter-Seele, die sich daran erfreut, komplexe religiöse Philosophie zu zitieren und diese mit popkulturellen Abhandlungen zu Lana Del Rey, Monopoly und Fast Food zu kombinieren.

„Ich fand HERETIC gewagt, nicht nur weil der Film einige Dinge in Frage stellt, die vielen Menschen heilig sind, sondern auch, weil die Geschichte in einer langen Nacht in einem einzigen Haus spielt und viel geredet wird – was für einen Horrorfilm nicht gerade üblich ist“, sagt Hugh Grant. „In HERETIC geht es um Glaube, Überzeugung, Zweifel, Freundschaft, Neugier und das menschliche Verlangen, die großen Rätsel unserer Existenz zu lösen“, sagt Produzentin Stacey Sher (DJANGO UNCHAINED, ERIN BROCKOVICH).

„Wenn man versucht, sich gruselige Ideen für einen Film auszudenken, dann kommt man immer wieder darauf zurück, dass es für uns nichts Schrecklicheres als den Tod gibt“, sagt Co-Drehbuchautor und
Regisseur Bryan Woods. „Alle Horrorfilme drehen sich auf die eine oder andere Weise um den Tod. Er ist das, was wir im Leben am meisten fürchten. Und wir benutzen die Religion, um uns einen Reim
darauf zu machen, was passiert wenn wir sterben, damit wir uns sicher fühlen können. Aber wenn wir zu tief in das Thema eindringen, fühlen wir uns manchmal nicht mehr so sicher.“


EIN DYNAMISCHES DUO

Die Regisseure Scott Beck und Bryan Woods, die seit ihrer Kindheit in Bettendorf, Iowa, beste Freunde sind, haben in den letzten zehn Jahren eine filmische Partnerschaft entwickelt, die zu einigen der  eindringlichsten und auch furchteinflößendsten Werke aller Zeiten geführt hat, darunter auch A QUIET PLACE – ihrem Durchbruch 2018 als Drehbuchautoren. In ihren nachfolgenden Arbeiten als Drehbuchautoren und Regisseure variierten sie die hohe Kunst, das Publikum mit allem möglichen zu erschrecken, von kosmischen Dinosauriern (65) über ländliche Spukhäuser (HALLOWEEN HAUNT) bis hin zum unheimlichsten Ort von allen – dem menschlichen Geist (THE BOOGEYMAN, basierend auf Stephen Kings Kurzgeschichte).

Woods und Beck hegen auch eine große Liebe zum Kino als Ort – kürzlich eröffnete das Duo ein Programmkino in Davenport, Iowa, in der Nähe ihres Heimatortes. „Wir sind in erster Linie beste Freunde, und wir lieben Filme. Wir haben sie zusammen gemacht, seit wir Kinder waren. Wir schreiben, führen Regie und diskutieren jeden Tag über Filme“, sagt Woods. „Es gab schon immer diese wunderbare wettbewerbsorientierte Zusammenarbeit, bei der wir uns gegenseitig anspornen, besser zu werden.“

Beck ergänzt: „Es geht immer darum, den anderen zu überraschen. Wir schreiben, führen Regie und produzieren hundertprozentig gemeinsam. So ist es ein bisschen, als wäre man der erste Zuschauer des anderen. Das ist aufregend. Schon wenn wir beginnen, etwas zu schreiben, diskutieren wir die Grundlagen und den individuellen Rhythmus jeder Szene. Da wir uns schon so lange kennen, haben wir auch gemeinsame Rückschläge und Schwierigkeiten durchlebt, ob persönlich oder beruflich. Alles fließt am Ende aber wieder in unsere Arbeit.

Mit HERETIC, einem Psychothriller über zwei Missionarinnen, die sich in den Fängen eines Leinwandmonsters der ganz anderen Art wiederfinden – einem sehr redseligen, dessen Worte eine Waffe darstellen – standen Beck und Woods vor einer ganz neuen kreativen Herausforderung: sie mussten tiefgründige religiöse Gedanken mit dem Horrorgenre vereinen. Der Kerngedanke von HERETIC entstand bereits im Teenageralter der beiden. Sie suchten für einen Kurzfilm über Das Jüngste Gericht einen passenden Drehort in Iowa. Sie klopften an die Tür eines älteren Paares, dessen Grundstück von einem weißen Lattenzaum umgeben war. In ihrem kuriosen und reinlichen Heim servierte das Paar Tee und Gespräche – und so einiges mehr. „Sie waren die bescheidensten Menschen, die man sich vorstellen konnte. Wir begannen, von unserem kleinen Film zu sprechen und vom Ende der Welt, in dem ein Meteorit alles Leben auf der Erde auslöscht“, beschreibt Woods. Während sie an ihrem Tee nippten und nickten, sagten sie zu uns, sie wüssten, dass dieser Meteorit kommen würde – um genau zu sagen, solle er bereits in ein paar Monaten kommen und uns alle ausrotten. Wir realisierten, dass wir in diesem Haus festsaßen, während sich dieser verstörende Unterton in die Unterhaltung schlich.“

Beck und Woods fühlten sich schon früh zum Horror-Genre und zu Filmen wie DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN und DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN hingezogen. „Das sind unsere ganz persönlichen Klassiker, weil sie soziale Ängste ansprechen und für die Zuschauer eine tiefere Wahrheit enthüllen“, sagt Beck. „Mit HERETIC wollten wir unser Publikum damit provozieren, darüber nachzudenken, wie Religion in ihr Leben passt und wie sie zu dieser Überzeugung kommen.“

Foto:
©Verleih
 
Info:

STABRegie & Drehbuch Scott Beck, Bryan Woods

 

CAST
Mr. Reed.        Hugh Grant
Schwester Barnes      Sophie Thatcher
Schwester Paxton      Chloe East
Elder Kennedy            Topher Grace
Prophetin                    Elle Young

Abdruck aus dem Presseheft