Saxophon Susi DFFWieder einmal leistet das Deutsche Filminstitut und das Deutsche Filmmuseum (DFF)nund ihr  Kino Vorbildliches

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ob die Frankfurter und die Bewohner des Gebietes RheinMain eigentlich wissen, wie gut sie es haben, wenn sie sich für Film interessieren? Denn mit dem Kino des DFF haben diese Bewohner den Zugang zu einem Filmerbe, das sensationell ist. Seit 2013 widmet sich das Filmarchiv des DFF in großem Umfang der Digitalisierung und Restaurierung analoger Filme aller Genres und Filmformate. Mittlerweile sind mehr als 500 digitale Kopien (DCPs) verfügbar gemacht worden. Sie werden über den Filmverleih des DFF vertrieben.

Die Reihe Filmerbe – digital. Film Preservation Weekend gibt im Januar zum fünften Mal einen Einblick in die digitalisierten Schätze aus dem Filmarchiv des DFF. Archiv- und Projektmitarbeiter:innen führen in die Werke ein und liefern Hintergrundinformationen zu den Herausforderungen der Digitalisierung, die vom Förderprogramm Filmerbe gefördert wird.

Eröffnet wird die Filmreihe mit einem Filmkonzert: Die Stummfilmkomödie SAXOPHON-SUSI am Donnerstag, 16. Januar, wird von Gunter Buchwald am Klavier und Dorothea Ulrich am Saxophon live begleitet und verspricht ein einmaliges Filmerlebnis.

Filmkonzert: SAXOPHON-SUSI

Donnerstag, 16. Januar, 18 Uhr
SAXOPHON-SUSI
DE 1928. R: Carl Lamac
D: Anny Ondra, Mary Parker, Gaston Jacquet, Hans Albers. 83 Min.
Einführung: Thomas Worschech
Musikbegleitung: Günter Buchwald (Klavier), Dorothea Ruf (Saxophon)

Ein Film der 1920er Jahre: Es ist die große Zeit des Jazz. Von Amerika schwappen neue Klänge, Rhythmen und Tänze nach Europa und halten Einzug im Theater, in Revue und Operette, in Kaffeehäusern und Hotels, schließlich sogar in Konzertsäle. Annie (Anny Ondra), eine verwöhnte Tochter aus adligem Haus, brennt durch und lernt die gleichaltrige Susi (Mary Parker) kennen, deren Eltern einfache Arbeiter:innen sind. Susi soll in einem strengen Internat in London zur Revuekünstlerin ausgebildet werden. Kurzerhand tauschen die beiden jungen Frauen die Identität. So sorgt Annie unter dem Namen Susi im Internat für Chaos und Rebellion.

Alles in diesem Film ist auf Anny Ondra zugeschnitten. Als Anna Ondráková 1902 geboren, war sie als Schauspielerin in 90 Kinoproduktionen zu sehen – sowohl in Stumm- als auch in Tonfilmen. In ihren Filmen der 1920er Jahre, im Zeitalter der Flapper, It-Girls und Jazz-Babes, stand Anny Ondra für Beweglichkeit, überschäumendes Talent, auch Albernheit und selbstironischen Witz. Ihre Rolle in Saxophon-SUSI gab ihr Gelegenheit, die wahrscheinlich stärkste Seite ihres Talents zu zeigen: ihre Komik. Für diese Komik hatte der deutsche Film bis dato eigentlich keine Vertreterin.


Weitere Filme und Spieltermine:

Freitag, 17. Januar, 16:15 Uhr
Kurzfilmprogramm Ozaphan Innovation
Einführung: Alexandra Wesche und Anke Mebold

Freitag, 17. Januar, 18 Uhr
KANAKERBRAUT (BRD 1983. R: Uwe Schrader)
Einführung: Thomas Worschech

Freitag, 17. Januar, 20:30 Uhr
TEUFEL IN SEIDE (BRD 1955. R: Rolf Hansen)
Einführung: Holger Ziegler

Samstag, 18. Januar, 15 Uhr
IM KAMPF MIT DER UNTERWELT (DE 1930. R: Carlo Aldini)
Einführung: Anke Mebold und Oliver Hanley

Samstag, 18. Januar, 18 Uhr
EIFERSUCHT (DE 1925. R: Karl Grune)
Musik: Richard Siedhoff (Flügel), Mykyta Sierov (Oboe). Tonaufnahme und -mischung: Judith Nordbrock
Einführung: Dr. Eva Hielscher, Oliver Hanley

Samstag, 18. Januar, 20:30 Uhr
DER MEINEIDBAUER (BRD 1956. R: Rudolf Jugert)
Einführung: Holger Ziegler

Sonntag, 19. Januar, 11 Uhr
MEIN FREUND, DER DIEB (BRD 1951. R: Helmut Weiss)
Einführung: Holger Ziegler

Sonntag, 19. Januar, 13 Uhr
DER VERLORENE SOHN (DE 1934. R: Luis Trenker)
Einführung: Benjamin Kunz

Sonntag, 19. Januar, 18 Uhr
NACHT FIEL ÜBER GOTENHAFEN (BRD 1960. R: Frank Wysbar)
Einführung: Holger Ziegler

Sonntag, 19. Januar, 20:30 Uhr
ANSICHTEN EINES CLOWNS (BRD 1974. R. Vojtech Jasným)
Einführung: Michael Schurig

Foto:
Filmstill aus SAXOPHON-SUSI (DE 1928. R: Carl Lamac)
©dff.film