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Patricia Font
Madrid (Weltexpresso) - DER LEHRER, DER UNS DAS MEER VERSPRACH macht durch die Verwebung zweier Geschichten direkt und indirekt darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, ein historisches Bewusstsein zu haben und zu pflegen: die auf realen Geschehnissen beruhende Geschichte des Lehrers Antoni Benaiges aus dem Jahr 1935 und die der fiktiven Figur von Ariadna im Jahr 2010, die die Nachfahren der Verschwundenen repräsentiert.
In der Interaktion dieser beiden Geschichten liegt eine Botschaft: Was in der Vergangenheit geschieht, wirkt sich immer in Form einer generationenübergreifenden Wunde oder Narbe auf unsere Gegenwart aus. Interessant finde ich dabei die These, dass wir in der Lage sind, diese Traumata unserer Vorfahren zu erben. Im Film haben Ereignisse, die in der Vergangenheit geschehen sind, eindeutig Auswirkungen auf die Figuren in der Gegenwart und deren Beziehung miteinander. Ariadna, die mit ihrem Großvater und ihrer Mutter in einem Klima des Schweigens und der Tabus aufgewachsen ist, ist eine zerbrechliche und verlorene Figur, die unter Angstzuständen leidet. Nun ist ihr Großvater an Altersdemenz erkrankt und nicht mehr in der Lage, von seiner Kindheit zu erzählen oder zu erklären, warum er über die Vorkommnisse dieser Jahre immer Schweigen bewahrte.
In diesem Film geht es um die Erinnerung - sowohl um den Verlust derselben als auch um die Wichtigkeit, sich Erinnerungen zu bewahren und weiterzugeben, damit sie lebendig bleiben. Ariadnas Umgebung ist von Kälte und Apathie, von Tod und Vergessen geprägt. Damit steht ihr Erleben in völligem Kontrast zu dem des Lehrers Antoni, einer idealistischen, emphatischen und begeisterungsfähigen Figur. Sein Gemüt ist trotz des Argwohns, der ihm im Dorf entgegengebracht wird, sehr positiv, lebendig und phantasiereich. Es sind also zwei sehr unterschiedliche Biografien und Lebensumstände, die in ein und demselben Film verhandelt werden. Für mich war es nun die Herausforderung, einen Weg zu finden, die beiden nebeneinander bestehen und sich entwickeln zu lassen“.
REGIE & DREHBUCH
Über PATRICIA FONT, Regisseurin
Patricia Font ist eine spanische Regisseurin und Drehbuchautorin aus Barcelona. Im Jahr 2015 wurde sie mit dem Goya-Preis für den besten Kurzspielfilm für „Café para llevar“ ausgezeichnet. Sie führte Regie bei den spanischen TV-Serien
„Pulseras Rojas“ , „Citas“,
„Les de l'Hoquei“, „La templanza“
, „Moebius“ und bei dem Kinofilm „Gente que viene y bah“.
Info:
Besetzung
Enric Auquer Antoni Benaiges
Laia Costa Ariadna
Luisa Gavasa Charo
Ramón Agirre Emilio, als Erwachsener
Gael Aparicio Carlos, als Kind
Alba Hermoso Josefina, als Kind
Nicolás Calvo Emilio, als Kind
Antonio Mora Alcalde
Milo Taboada. Padre Primitivo
Jorge da Rocha. Camilo
Edu Ferrés Rodríguez
Alba Guilera. Laura
Stab
Regie Patricia Font
Drehbuch Albert Val. Basierend auf dem Roman “El maestro que prometió el mar” von Francesc Escribano
TECHNISCHE ANGABEN
Format: 1:1,85
Produktionsjahr: 2023
Produktionsland: Spanien
Sprache: Spanisch, Katalanisch
Filmlänge: 105 Minuten
Drehorte: Briviesca, Burgos, Salinillas de Bureba, Mura, L'Ametlla del Vallès,
Cerdanyola del Vallès, Gualba,
Abdruck aus dem Presseheft
Über ALBERT VAL, Drehbuchautor
Albert Val studierte an der Film and Audiovisual School of Catalonia in Barcelona. Er
arbeitete in der Drehbuchentwicklung von Filmax International und führte dort auch bei
verschiedenen Projekten Regie. Aktuell arbeitet er für die Produktionsfirma Minoria
Absoluta sowie für verschiedene Institutionen wie das europäisch-staatliche
Kulturförderprogramm Programa Media, das Catalan Institute for Cultural Companies
(ICEC) und die Filmproduktionsgesellschaft Proimágenes Colombia.