
Hanswerner Kruse
Berlin (Weltexpresso) - Für seine Rolle als Bob Dylan in dem Werk „A Complete Unknown“ ist Timothée Chalamet (29) bereits zum zweiten Mal für einen Oscar nominiert. Gestern kam der mächtig gehypte Hollywoodstar nach Berlin, um seine Rolle in dem Film auf der Berlinale vorzustellen.
In der Pressekonferenz ließ er die Presse sehr lange warten, weil er brav nach der Anfahrt ungezählte Autogramme schrieb und für Selfies posierte.
Das hatte es noch nie gegeben – als er endlich zum Journalistengespräch kam, erschien er nur mit einer Moderation ohne die Filmcrew. Denn das Filmteam ist längst zerstreut, Chalamet macht die Promotiontour offenbar alleine. Nicht erst seit dem Bob-Dylan-Film ist er so bekannt wie einst die von ihm gespielte Figur, in den „sozialen“ Medien hat er Millionen von Followern.
Fünfeinhalb Jahre lang habe er sich auf diese Rolle seines Lebens vorbereitet, erzählt er, Gitarrespielen und Singen gelernt, 20 Kilo zugenommen, weil der junge Dylan damals dicker gewesen sei. Diese Arbeit sei ein Geschenk für ihn gewesen, ihn zu studieren und Teil seines Mythos‘ zu werden. Es sei nicht akademisch gewesen, sich die Rolle anzueignen, er habe in den Dingen gelebt. Auf die vielen Fragen der Kolleginnen und Kollegen äußerte er häufig, das müsse man Dylan selbst fragen. Der lebe doch quicklebendig und gesund in Malibu.
Chalamet sagte, er selbst habe sich verändert in dieser Zeit: „Ich bin vorsichtig vor Kultfiguren geworden.“ Er sei nicht besonders begabt, James Mangold, der Regisseur habe ihn in den Film hineingeholt, er sei sehr stolz auf ihn. Man müsse einfach gute Regisseure haben, um gute unterschiedliche Rollen zu spielen. „In den letzten sieben Jahren ist mehr mit mir als aus mir geschehen!“
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© Richard Hübner / Berlinale 2025