singsingSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 27. Februar 2025, Teil 3

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Das RTA-Programm („Rehabilitation Through the Arts“) ist ein amerikanisches Theaterprojekt, das durch künstlerische Aktivitäten die persönliche Entwicklung und Wiedereingliederung von Strafgefangenen fördert – mit erstaunlichen Ergebnissen: Während die Rückfallquote in den USA bei über 60 Prozent liegt, kehren weniger als fünf Prozent der RTA-Absolventen ins Gefängnis zurück.
Diese bemerkenswerte Statistik weckte das Interesse von Regisseur Greg Kwedar. Er stieß auf einen Artikel von John H. Richardson aus dem Jahr 2005 über eine Zeitreise-Musikkomödie, die die Männer in Sing Sing durch RTA inszeniert hatten.
„Ich dachte, dass dies ein guter Ausgangspunkt wäre, um eine Geschichte zu erzählen, die ein tieferes Verständnis für das große Potenzial vieler dieser Menschen hinter Gittern vermittelt, die ansonsten stereotypisiert oder vergessen werden“, erklärt Greg Kwedar.

Der Film hat einen außergewöhnlichen Cast: Über 85 Prozent der Besetzung waren ehemals in Sing Sing inhaftiert gewesen und hatten das RTA-Programm durchlaufen. „Wir wollten einige professionelle Schauspieler, aber die Mehrheit des Ensembles sollten tatsächliche Alumni des Programms sein. Wir vertrauten ihnen, weil wir wussten, dass sie talentiert waren“, so Kwedar. Obwohl sie keine Erfahrung im Film- und TV-Bereich hatten, verfügten sie über Bühnenerfahrung – durch Sing Sing und verschiedene Auftritte. Einige waren seit zehn Jahren draußen, andere erst seit ein paar Monaten. „Die Männer kamen mit ihren Geschichten und einer Offenheit und Verletzlichkeit, die man selten findet. Und das gab den Ton vor. Wir hatten keine ‚schrulligen Charaktere‘ oder komischen Nebenfiguren.

Jede Rolle war als ein wahrhaftiger Mensch, als eine vollständig ausgearbeitete, dreidimensionale Figur angelegt“, sagt Produzentin Monique Walton. Die RTA-Alumni setzten alles daran, so viel wie möglich von ihren professionellen Kollegen zu lernen. Während es zunächst eine gewisse Zurückhaltung gab, mit einem ‚Filmstar‘ zu spielen, akzeptierten sie Colman Domingo schnell als Kollegen und jemanden, von dem sie das Handwerk lernen konnten. Die Atmosphäre wurde bald die eines tatsächlichen RTA-Programms.

Ehemals inhaftierte Männer zu bitten, in ein Gefängnis zurückzukehren, war keine leichte Entscheidung für die Produzenten. Aber ähnlich dem RTA-Programm selbst, war der Prozess kathartisch – sie kehrten nicht als Gefangene zurück, sondern als Schauspieler.
 
Foto:
©Verleih

Info:
REGIE Greg Kwedar
DREHBUCH Greg Kwedar Clint Bentley

Besetzung
COLMAN DOMINGO als John „Divine G“ Whitfield
CLARENCE „DIVINE EYE“
MACLIN als er selbst
SEAN SAN JOSÉ als Mike Mike
PAUL RACI als Brent Buell
SEAN „DINO“ JOHNSON als er selbst
JON-ADRIAN „JJ“ VELAZQUEZ als er selbst

Der Film basiert auf den Büchern „The Sing Sing Follies“ von John H. Richardson und „Breakin’ the Mummy’s Code“ von Brent Buell.

Abdruck aus dem Presseheft