Filmprogramme am Samstag, 25., und Sonntag, 26. Oktober im Deutschen Filmmuseum
Frankfurt am Main
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Pariser Archiv Light Cone gehört zu den größten und bekanntesten Experimentalfilm-Archiven Europas – es vertritt etwa 650 Filmemacher und lagert rund 5000 Filme. Der von Yann Beauvais und Miles McKane gegründete gemeinnützige Verein fördert, verleiht und bewahrt seit 1982 den experimentellen Film.
Light Cone versammelt Filme aus der ganzen Welt von 1905 bis heute, die Sammlung spiegelt dabei die bedeutendsten Epochen der Geschichte des Experimentalfilms wider. Archiviert werden 35mm- und 16mm-Filme, aber auch Videos und digitale Dateien, die in ihrem jeweiligen Originalformat verliehen werden.
Das „Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V.“ zeigt nun erstmals in Frankfurt am Main den reichen Archivbestand von Light Cone. Schwerpunkte der sechs Programme sind einerseits die Geschichte des Archivs und die Geschichte des internationalen Experimentalfilms, andererseits dessen aktuelle Entwicklung, wie sie anhand der jüngsten Sammlungsergänzungen zu verfolgen ist. Dabei wird jeweils deutlich, wie Light Cone die Karrieren einzelner Filmemacher gefördert hat und dadurch selbst an internationaler Anerkennung gewann.
Samstag, 25. Oktober, 16 Uhr
Die Geschichte von Light Cone anhand seiner Filme
1930-2001. 65 Min. 16mm und 35mm. OF
Einführung: Christophe Bichon (englisch)
Die Geschichte der Sammlung von Light Cone ist in ihrer Entstehung und Entwicklung von zahlreichen Werken und Künstlern besonders geprägt. Filme aus verschiedenen Ländern und Epochen, etwa von Len Lye, Robert Breer, Stan Brakhage und Maurice Lemaître, haben Light Cone beeinflusst und bereichert.
Samstag, 25. Oktober, 18 Uhr
Der Schnitt im Avantgarde-Film
USA 1968-1970. 75 Min. 16mm. OF
Vortrag und Diskussion: Vincent Deville (englisch)
Schnitte werden im Avantgarde-Filme häufig benutzt, um die Sprache und ihre Bedeutung außer Kraft zu setzen, so geschehen beim Filmemacher Paul Sharits, der seine Filme hauptsächlich als non-verbale Experimente verstanden hat, wie T,O,U,C,H,I,N,G (1968). Mit ZORN’S LEMMA (1970) entwirft Hollis Frampton eine langsame, aber unerbittliche Zerstörung des Alphabets – zwei Klassiker des filmischen Strukturalismus.
Samstag, 25. Oktober, 20:30 Uhr
Das 16mm-Format in den 2000er Jahren (I)
2001-2013. 77 Min. 16mm. OF
Einführung: Louise Burkart
Nur wenige Regisseure arbeiten heute noch mit Zelluloid und noch weniger mit dem Format 16mm. Dieses Programm stellt wichtige Werke aus der Produktion der vergangenen Jahre vor: eine Arbeit über die Materialität des Films und dessen Zerstörung, die K-Serie von Frédérique Devaux, zwei Filme von Peter Miller, eine Animation und Collage von Francien Van Everdingen, einen früheren Film von Mary Helena Clark, einen experimentellen Thriller von Deborah Stratman und schließlich eines der letzten Werke von Nathaniel Dorsky.
Sonntag, 26. Oktober, 12 Uhr
Paris in den 1970er Jahren
FR 1975-1980. 80 Min. 16mm. OF und OmU
Einführung: Gisèle Rapp-Meichler
Die ersten Filme von Gisèle und Luc Meichler, Pamphlet-Essays und visuelle Gedichte, ermöglichen eine filmische Reise in die Zeit der Experimentalfilm-Genossenschaften im Paris der 1970er Jahre.
Sonntag, 26. Oktober, 17 Uhr
Rose Lowder und Cécile Fontaine
FR 1982-2011. 70 Min. 16mm. OF
Einführung: Karola Gramann und Heide Schlüpmann Vorgestellt werden zwei Künstlerinnen, die sich den Konventionen des Kunstmarkts verweigern. Die Filme von Rose Lowder und Cécile Fontaine sind phantastische und auf subtile Weise spektakuläre Filme. Hierzulande wurden sie bisher kaum gezeigt.
Sonntag, 26. Oktober, 19 Uhr
Das 16mm-Format in den 2000er Jahren (II)
2002-2014. 75 Min. 16mm, 35mm und DCP. OF
Einführung: Louise Burkart
Erfolge auf Festivals feierten COSMETIC SURGERY, die Collage-Filme von Larry Jordan, eine Arbeit des australischen Filmemachers Richard Tuohy, die Stadtporträts ANOTHER VOID und QUEEN’S QUAY sowie durch Farbmalerei abstrahierte Werke. UN RÊVE, der letzte Film von Patrick Bokanowski, beschließt die Archiv-Schau.
INFO:
Eine Veranstaltung des Filmkollektiv Frankfurt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut. Mit besonderem Dank an Christophe Bichon, Light Cone. Unterstützt mit Mitteln von Hessische Filmförderung
Filmprogramm 2
Der Schnitt im Avantgarde-Film, Samstag, 25. Oktober, 18 Uhr
Filmprogramm 5
Rose Lowder und Cécile Fontaine,Sonntag, 26. Oktober, 17 Uhr
Filmprogramm 6
Das 16mm-Format in den 2000erJahren (II)
Sonntag, 26. Oktober, 19 Uhr
Nähere Informationen auf www.filmkollektiv-frankfurt.de
Dauerkarte: 35 Euro, ermäßigt 25 Euro