Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2011 mit großem Aufgebot in München
Romana Reich
Foto: © ARD Degeto/ Bavaria Pictures/ Rabold
München (Weltexpresso) – Bei der immer groß aufgezogenen Promi-Preisverleihung in erhielt „Halt auf freier Strecke“ drei „Pierrots“: die zwei Darstellerpreise an Milan Peschel, der den Kranken und sein Sterben spielt und als dessen Ehefrau Steffi Kühnert. Mit 100 000 Euro wird der Produzentenpries dotiert, den Peter Rommel für diesen Film bekam. Der Publikumspreis ging an Simon Verhoeven für „Männerherzen 2“, dem dieser Erfolg das Geld nur an der Kinokasse einbringt.
Seit 1979 wird der Bayerische Filmpreis vom Land Bayern verliehen und es geht um hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen, nicht nur um die in Bayern. Finanzstark bleibt dieser von der Bayerischen Staatsregierung bezahlte Filmpreis, der nach dem Deutschen Filmpreis von der Höhe seiner Preisgelder her der zweitzwichtigste ist. Wobei Ehrenpreise nicht weniger wichtig sind. Dieses Jahr ging er an Wim Wenders, für München „die deutsche Oscar-Hoffnung!“
Das Augenmerk gilt auch immer dem Nachwuchs. Daß der groß herausgebrachte und sehr positiv – auch von uns! - besprochenen Film „Die Kriegerin“ eine Abschlußarbeit des gewesenen Studenten David Wnendt ist, hat sich kaum herumgesprochen, weil kaum einer auf die Idee kommt, daß dieser stringente und aktuellste Film von einem frischen Absolventen kommt. David Wnendt hat auch das Drehbuch geschrieben und außerordentlich akribisch Recherche betrieben, was man dem Film anmerkt, der teilweise wie eine Dokumentation wirkt. Eine Dokumentation von hilflosen, gleichwohl vielleicht deshalb höchst gefährlichen Jugendlichen, spannend als Filmhandlung fiktiv, aber als wirklichkeitsnah unter die Haut gehend.
Für die „Kriegerin“ hat nun David Wnendt den „Beste Nachwuchs-Regierpreis erhalten und seine Schauspielerin Jella Haase wurde „Beste Nachwuchs-Schauspielerin“. Dagegen ist auch gar nichts zu sagen. Sie ist im Film die Tochter aus „gutem Haus“, die aufgrund der Überwachung von ihrem Stiefvater regelrecht in die rechts Szene abgleitet, die von Marisa mitaufgebaut wird. Denn diese – verkörpert von Alina Levshin – ist die eigentliche Hauptfigur des Films, also die Kriegerin, und spielt so überzeugend, daß das schon wehtut. Warum sie den Preis nicht erhalten hat, erklären wir uns damit, daß sie schon häufiger zu sehen war.
Der Preis für die beste deutsche Produktion erhielten Günter Rohrbach, Corinna Eich und Jan S. Kaiser (Bavaria Pictures-Produktion) für HOTEL LUX. Leander Haußmann hatte Regie geführt und zusammengebracht, was zusammengehört: Komik und Tragik, hier am Beispiel des Komikers Hans Zeisig, den Michael Bully Herbig souverän gab - , der 1938 nach Hollywood fliehen wollte, aber ins berüchtigte Exilantenhotel Hotel Lux geriet. Durch den Film sind auch die dortigen Vorgänge, bisher nur Geschichtsinteressierten bekannt, weit transportiert worden.
Den Bayerischen Filmpreis 2011 in der Kategorie Kinderfilm bekamen Produzent Christian Becker und Regisseur Christian Ditter für WICKIE AUF GROSSER FAHRT , ein Film, der sowohl gut ist wie auch erfolgreich an der Kinokasse.