Der Hessische Film- und Kinopreis 2014 in Frankfurts Alter Oper am 10. Oktober, Teil 10

 

Notker Blechner

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wenn in der Frankfurter Alten Oper während der Buchmesse der Hessische Filmpreis verliehen wird, herrscht immer viel Glamour auf und hinter dem Roten Teppich. Doch echte Hollywood-Atmosphäre kaum auch beim 25. Jubiläum der "hessischen Oscars" nicht auf.

 

Kreisch-Alarm vor der Alten Oper? Fehlanzeige. Viele Zaungäste, die sich neugierig vor der Alten Oper versammelten, guckten teils ratlos auf die Stars, die aus den Skoda-Shuttle-Autos stiegen und den Roten Teppich entlang schritten. Einige der Promis blieben unerkannt. Auch bei der 25. Auflage des Hessischen Filmpreises mangelte es an echten Top-Stars. Vor allem ausländische Show-Größen scheuten - wieder einmal - den Weg nach Frankfurt. Die deutsche und hessische Filmwelt blieb unter sich.

 

Ehrliches Bekenntnis von Herbert Grönemeyer

 

"Ich kannte diesen Preis gar nicht", gab denn auch unumwunden Pop-Star Herbert Grönemeyer zu, der für den verhinderten Regisseur Anton Corbijn den Preis für die beste Literaturverfilmung entgegennahm. Grönemeyer spielte in der ausgezeichneten John-le-Carré Adaption "A most Wanted Man" mit und lieferte auch noch den Soundtrack.

 

Grönemeyer und Rock-Barde Helge Schneider stahlen den Preisträgern die Show. Mit ihren unkonventionellen witzigen Auftritten lockerten sie die dreistündige Gala auf und ernteten am meisten Applaus.

 

Wiesbaden riet Brandt-Sohn vom Schauspiel-Beruf ab

 

Im Blitzlicht der Fotografen stand vor allem Francis Fulton-Smith, der im ARD-Film "Die Spiegel-Affäre" den schwergewichtigen Politiker Franz-Josef Strauß spielte. Er ging aber leer aus. Zum besten hessischen Schauspieler des Jahres wurde Martin Brandt, jüngster Sohn des Ex-Kanzlers Willy Brandt, gewählt. Mit ein bisschen Schadenfreude verriet er, dass ihm bei seinem Karriere-Beginn das Wiesbadener Staatstheater zum Berufswechsel geraten hatte.

 

Weniger souverän präsentierte sich die beste hessische Schauspielerin, Alwara Höfels. Sie ließ bei der Preisübergabe die Siegertrophäe fallen - und wäre am liebsten in den Erdboden versunken.

 

Iris Berben ganz in Rot

 

Für den meisten Glamour sorgte mal wieder die "Grande Dame" des deutschen Films: Iris Berben. Mit ihrem roten Escada-Kleid ragte die 64-Jährige auch optisch gegenüber ihren meist jüngeren Kolleginnen und Kollegen heraus…

 

Leider verließ Berben recht schnell die Alte Oper nach der Preisverleihung. So richteten die Fotografen auf der After-Show-Party ihre Kameras unter anderem auf "Tatort"-Darstellerin Mimi Fiedler, die sich erstmals in der Öffentlichkeit mit ihrem neuen Lebenspartner, dem "Sachsen-Doktor" Bernhard Bettermann zeigte.

 

Dieter Wedel möchte Film über Mallorca-Mafia drehen

 

Auch Regisseur Dieter Wedel ("Der große Bellheim, "Der König von St. Pauli", "Gier") zog das Interesse der zahlreichen Fotografen an. Der gebürtige Frankfurter weilte bis weit nach Mitternacht auf der After-Show-Party. Und plauderte über seine nächsten Pläne. So wolle er als nächstes einen Film über die Mafia in Mallorca drehen, verriet er Weltexpresso. Ob er dazu noch Zeit hat neben seinem neuen Job als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele?